Heute Morgen starb Crips-Gründer "Tookie" Williams eine Minute nach Mitternacht / Ortszeit im San-Quentin-Gefängnis bei San Francisco, getötet durch eine Giftspritze.
Zuvor hatten der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger und mehrere Gerichte Gnadengesuche und Anträge auf einen Exekutionsaufschub abgelehnt. Als Grund führte Schwarzenegger unter anderem an, dass sich Williams nicht für die vier Morde entschuldigt habe, die 1981 zu seiner Verurteilung geführt hatten.
Über die ganze Nacht gab es vor dem Gefängnis San Quentin Mahnwachen. Mehr als 1000 Demonstranten hatten auf ihre Schilder geschrieben: "Beendet die rassistische Todesstrafe" und "Tookie, wir lieben dich". Bis zur letzten Minute wurde gehofft, dass ein Bundesgericht oder der Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, dem Todeskandidaten Gnade gewähren würden.
Der vom Gangleader zum Friedensstifter mutierte Williams, der sich als Kinderbuchautor aus seiner Zelle heraus gegen Gewalt engagierte, hatte die Mordtaten abgestritten. Komplizen hätten ihn fälschlicherweiser beschuldigt, beteuerte Williams seine Unschuld.
"Ich bin unschuldig. Ich habe die Verbrechen, für die ich zum Tod verurteilt wurde, nicht begangen. Ich kann nicht Reue zeigen und für ein Verbrechen um Vergebung bitten, dass ich nicht begangen habe, auch wenn ich mit meiner Weigerung mein Leben aufs Spiel setze. Ich kann nicht lügen, um zu leben." – so Williams in einem Interview vor drei Wochen
Dieser Fall hat in den USA eine längst hinfällige Debatte über die Todesstrafe ausgelöst. Diese kann nun Tookie nicht mehr zurückbringen, aber in Zukunft vielleicht etwas bewegen.
50.000 Menschen unterzeichneten eine Petition und viele Prominete setzten sich gegen die Todesspritze ein (u.a. Bischof Desmond Tutu und Winnie Mandela, die Schauspieler Jamie Foxx, Dannie Glover, Anjelica Houston, Tim Robbins, der Pastor Jesse Jackson und Rapper Snoop Dogg). Zwar vergeblich im Fall Tookie, doch ein Wegweiser für die Zukunft.
Rest In Peace