Public Enemy-Mastermind Chuck D, DJ-Pionier Grandmaster Flash und Hardrocker Kid Rock werden Jam Master Jay bei den diesjährigen VH1 Big In 2002 Awards mit einem Tribute ehren.
Außerdem wird Run DMC mit einem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Die zwei verbleibenden Mitglieder der Crew, Reverend Run und Daryll McDaniel, hatten sich kurz nach der Ermordung ihres DJs als Kollektiv aus dem Musikgeschäft zurückgezogen.
Chuck D wird bei der Preisverleihung in L.A. eine Rede in Gedenken an den DJ mit dem schwarzen Stetson Hut halten. Hier schon einmal vorab einige Auszüge aus dem von Chuck D verfassten Nachruf:
„Er hat immer jeden willkommen geheißen, der rappen wollte und sich wirklich reingehängt hat. Er hat immer den Künstlern geholfen, die noch neu im Geschäft waren. Mit seinem Herzen, seinem Talent und seinem Glauben war er die Personifizierung von Hingabe und Engagement für die Elemente der HipHop-Kultur.“
„Aber dass Jay ein netter Kerl war, ändert nicht die Atmosphäre und das Klima in dem er gelebt hat. Viele Leute denken, dass unsere Kultur von Menschen missbraucht wurde, die finanziell davon profitiert haben, zu behaupten, dass Gewalt und Gangsterglorifizierung alles ist, worum es in der Rap-Musik geht. Einige haben einen Weg gefunden, gut davon zu leben, ohne die Verantwortung zu respektieren, die so ein Verhalten mit sich bringt. Im Namen derer, die in den Strassen überleben, indem sie das Richtige tun, muss sich diese einseitige Darstellung ändern.“
„Wenn man über den gigantischen Verlust spricht, den die Musikwelt in den Neunzigern durch die Ermordung von Cobain, Tupac und Biggie erlitt, darf man nicht vergessen, dass Run DMC sie alle beeinflusst hat. Denkt einmal darüber nach. Run DMC sind unsere Beatles. Sie haben die erste Rap-Scheibe gemacht, die es in die Top Ten geschafft hat. Sie haben das erste Rap-Album herausgegeben, das die Nummer 1 der R&B-Charts geworden ist. Genauso wie die Beatles in den Sechzigern den Weg für ihre Generation von Musikern geebnet haben, haben das Run DMC in den Achtzigern getan. Jeder Rap-Act der nach ihnen kam, schuldet ihnen Dank.“