Darin erklärte der Rapper mit der schneidenden Stimme, der schon vor zehn Jahren gegen die feindliche Übernahme seines Kiezes, dem Prenzlauer Berg, durch reiche Zugezogene gerappt hatte (und laut einigen Zeitzeugen nicht nur das…), dass er mit dem Thema mittlerweile abgeschlossen habe.
"Ich will diese Gentrifizierungs-Debatte einfach nicht mehr führen. Das ist, wie gegen Windmühlen zu kämpfen", erklärte Hiob. "Kuck mal, wir haben all diese Probleme schon vor zehn Jahren thematisiert. Ich kann es mir auch von der Energie her nicht leisten, ständig meinen Kleinkrieg dagegen zu führen."
Doch hinter diesen für manchen wohl etwas überraschenden Aussagen von Hiob steckt nicht nur Resignation. "Außerdem war man vor zehn Jahren einfach auch selbst in einer anderen Situation. Man war unter sich, unter Berlinern, der Feind, der Schwabe oder der Bayer, war ziemlich imaginär, man kannte ja keinen von denen." Einer allzu simplen Schwarzweiß-Malerei erteilte Hiob eine klare Absage. Blinder Schwabenhass ist seine Sache nicht. Auch die damals Zugezogenen hätten mittlerweile mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie er selbst seinerzeit. "Mittlerweile kotzt die erste Generation Schwaben, die Mitte der Neunziger hierher kam, ja auch schon tierisch ab, weil sie sich die Miete nicht mehr leisten können und ihnen ein Townhouse direkt vors Fenster gebaut wird."
Auch für die Motive der neuen Bewohner kann Hiob durchaus Verständnis aufbringen. "Die hatten halt die Schnauze voll von Sindelfingen. Das sind ja auch Leute, die eine Familie haben und hustlen. Was die richtigen Bonzen machen, ist wieder eine andere Geschichte."
Was Hiob dazu sowie zu weiteren Themen wie die Hoffnung auf eine mögliche Revolution, die Plutokratie, Neunziger Jahre-Rap, seine Namensänderung und seinen heutigen Lifestyle zu sagen hat, könnt ihr ab morgen auf rap.de lesen.
Hier gibt es außerdem schon mal einen Track von "Drama Konkret" zu hören – exklusiv auf rap.de: