Es ist als würde sich Muhammad Ali mit Joe Louis, George Foreman, Henry Maske,
Mike Tyson und Max Schmeling treffen, um sich für den Kampf gegen den Rest der Boxwelt aufzuwärmen. Oder als wenn Rambo sich mit Chuck Norris, Indiana Jones, Terminator, James Bond, Terence Hill und Bud Spencer zusammen tut, um alle Bösewichte der Actiongeschichte platt zu machen.
Olli Banjo, auch bekannt als Olli Rambo oder Olli Balboa, versammelt auf Sparring 3 so gut wie alles was momentan in Rapdeutschland Rang und Namen hat. Gemeinsam liefern die “Titelanwärter für das beste Mixtape 2008“, beeindruckende 22 Runden ab.
Zusammen mit Kool Savas, Caput und Moe Mitchell setzt Banjo ein musikalisches “Denkmal“, mit K.I.Z steigt er lieber “Hoch Uff Die Box“, um von da aus den Club zu sprengen. Mit Laas Unlimited macht er “Unmöglich(es)“ möglich- allein in 16 Zeilen so viele gute Punchlines zu präsentieren, wie andere Rapper nicht mal auf einem ganzen Album. Nach diesen Aufwärmübungen steigt er mit B-Tight in den “Boxring“, um alle bis dahin noch nicht K.O. gegangen, auch noch auszuknocken. Maeckes & Plan B rappen anschließend sehr unterhaltsame “16 Takte Schwachsinn“, die wahrscheinlich immer noch mehr Sinn ergeben, als die Songs mancher Kollegen.
Gemeinsam mit Gregpipe stellt Oliver Otubanjo später klar, wie sehr er sich von allen anderen Rappern abhebt, Fazit: “Ich Fliege Über Deutschland“. Die „zwei karamellfarbenen Eminems“ Jonesmann und Banjo, haben hingegen “Viel Zu Klärn`“, jedoch nicht miteinander, sondern mit den Fliegengewichten der Szene. “Nur Für Euch“ hat er auch ein Feature mit der Regina Halmich des Fraueraps aufgenommen. Lisi verteilt ebenso wie ihre männlichen Mitstreiter verbale Kinnhacken. Nicht zu vergessen ist die “Kollabo Des Todes“ mit Tone, diesen Titel könnte man ohne Bedenken jedem der Beiträge zuordnen. Olli B. und F.R. bewegen sich dann, kurz vor Ende, eindeutig “Zwischen Genie Und Wahnsinn“, geniale Lines , wahnwitzige Stimmen. “Der Auftrag“ den Marteria und Banjo zu erfüllen haben, muss bei diesem Ergebnis eindeutig gelautet haben: „Zeigt den Leuten was ein guter Raptrack ist!“ Und auch wenn man es kaum glauben mag, es folgen weitere Volltreffer wie der Track mit Curse, der einem “Amoklauf“ gleicht, oder der Aufruf zur “Revolution“ mit Planet Asia. “Wie Schön“, dass auch Retrogott von Huss & Hodn ein paar Zeilen zum Besten gibt und PMA und Mädness uns beweisen, dass sie alles andere als “Abgetaucht“ sind. Fehlt da noch “Wer?“, fragt man sich nach all den Sparringpartnern überwältig. Und tatsächlich, Banjos Backuper Manolito Mengele und DJ Flow liefern eine gelungenen letzte Runde ab.
Auch im Solotraining -nur er und das Mic- weiß Banjo zu überzeugen. In “Ich Geh Boxen“, erfährt man, dass auch kettenrauchende Alkis mit Miniplie, ernstzunehmende Ringgegner sein können. Statt Boxhandschuhen nimmt er dann das Lichtschwert in die Hand und rettet als “Luke Skywalker“ die Welt. Mit gepitchter Stimme erzählt Banjo in “Graffiti & Rap“, wie er als Nachwuchswriter mit dem Gesetz in Konflikt kam und “Kids“ reflektiert seine Kindheit in den Achtzigern, mit Alf, Rider und Captain Future.
Nicht nur die Performance der Rapper, auch die Beats von Roe Beardie, Melbeatz, Bounce Brothas oder den Beatgees gleichen einem unaufhörlichen Faustschlaghagel. Sparring 3 übertrifft somit nicht nur seine beiden Vorgänger, auch im Hinblick auf andere, aktuelle Releases, müssen Olli Balboa und seine über 20 Featurepartner kaum Konkurrenz fürchten.
Olli Banjo stellt hiermit ein für alle mal klar, dass er zu den unangefochtenen Champions des Rapschwergewichts zählt.