“Direkt aus dem Knast, du Spast!” – mein Gott, ist dieser Spruch in Bezug auf Shyne’s neues Album überreizt. Passt aber auch wie die Faust auf ´s Auge. Nach drei Jahren seiner 10-Jährigen Gefängnisstrafe veröffentlicht Shyne mit Godfather Buried Alive sein neues Album über Def Jam – sein zweites. Für alle, die immer noch nicht wissen, warum der gute Mann seine Tage hinter schwedischen Gardinen verbringt: 2001 feuerte Shyne in einem New Yorker Nachtclub wild um sich. Beinahe hätte es damals P. Diddy vor Gericht erwischt, nun aber sitzt halt Shyne im Gefängnis und macht das, was er am besten kann: Musik.
Und dafür, dass diese CD aus dem Knast heraus gemanaget wurde, wird hier ziemlich dick aufgefahren. An den Reglern: der Mann der Stunde – Kanye West, Jay-Z’s Homeboy Swiss Beatz, Buckwild und Moses Levy. Dazu als Features: Ashanti, Foxy Brown, Kurupt und Nate Dogg.
Kann eigentlich nichts schief gehen – möchte man meinen. Nur ganz so einfach ist es nicht. Mit jedem Atemzug, den Shyne rappt, merkt man: dieser Mann will alles. Am besten hier und jetzt, nur geht meist gar nichts. Sämtliche Beats, sämtliche Verses werden so dick aufgefahren, dass es einen regelmäßig vom Sitz haut, nur um einen nach spätestens 30 Sekunden auf `s Herbste zu enttäuschen.
Irgendwie will hier nichts zusammenlaufen, alles wirkt wie im Vorbeigehen schnell und unüberlegt ausgearbeitet. Teilweise wirkt dieses Album wie eine voreilig zusammengestellte Compilation. Eigentlich in freudiger Erwartung hat mich diese CD schwer enttäuscht. Selbst für ein Album aus dem Knast zu lieblos. Schade!