Various Artists – Sweet Love Volume 7

Mikey Spice veröffentlicht nicht unbedingt viele Tunes. Wenn er aber ein Lied singt, dann geht das zweifelsohne unter die Haut! Wenn ich also in der folgenden Besprechung des „Sweet Love Volume 7“-Samplers eine Top3 aufstellen wollte, Spice wäre mit seinem hypnotischen Titel „Step In The Name Of Love“ definitiv dabei. Ihr erinnert euch an Barry White? Nun, ich würde sogar so weit gehen und behaupten: Mikey Spice ist der Barry unter den Jamaikanern – denn mehr Soul geht fast nicht in einen Lovers-Tune zu packen.

Ebenfalls im Top-Ranking der Compilation: der leider Ende Januar verstorbene Roman Stewart. Dieser wagt(e) sich mit „Wolverton Mountain“ an einen wirklichen Country-Klassiker (wie auch Josey Wales mit „Cowboy Style“ auf dem Sleng Teng-Riddim – aber das nur nebenbei…) und besingt Clifton Powers und seinen zauberhaften Nachwuchs. Beide jedoch gehören jedoch zu der Kategorie von Leuten, von denen man sich besser fernhalten sollte und deshalb: niemals über die Berge gehen und den beiden einen Besuch abstatten – so schön das Kind auch sein mag… Eine sagenhafte Nummer und gleichzeitig ein herrlicher Nachlass des Reggae-Singers. Mit „Cheater“ befindet sich erfreulicherweise ein weiteres seiner herrlichen Stücke auf dem mir vorliegenden Sampler.

Auch Stewarts Bruder Tinga, ebenfalls ein Veteran im Reggae-Business, ist mit dem Titel „You Let Me Down“ auf der „Sweet Love“-Compilation vertreten, zeigt aber bei weitem nicht, was aus ihm herauszuholen ist. Ähnlich sieht es mit den anderen alten Haudegen aus. Auf keinen Fall möchte ich behaupten, dass Titel wie „Forever“ (Tony Tuff), „Soul & Inspiration“ (Freddie McGregor) oder „The Best“ (Hopeton Lindo) nicht gelungen wären, und doch, oft gehen die Produktionen nicht wirklich über einen guten Standard hinaus.

George Nooks hingegen vermag mich mit „God Bless Your Love“ wieder einmal zu begeistern. Ach was, ich möchte sagen, ich liebe dieses Stück! Wobei ich eigentlich fast alle Releases von Nooks ihrem regelrecht verschlinge und mein Lob hierbei eigentlich in Richtung der für die Selection Verantwortlichen schicken will. Meine drei Top-Favoriten sind also benannt.

Bleibt noch zu erwähnen, dass die Riddims bis auf wenige Ausnahmen Joe Frasier– oder Stone Love-Produktionen sind, was Lovers-Rock-Reggae zwar gut zu Gesicht steht, aber Innovation ist für mich etwas anderes. Diese Meckerei passiert, zumindest was mich betrifft, nur auf Grund meiner inzwischen recht hoch angesetzten Maßstäbe, in Bezug auf neuerliche Reggae-Releases, und muss aber nicht unbedingt für jeden zum Maß aller Dinge werden.

Und so kann dennoch getrost behauptet werden, dass „Sweet Love Volume 7“ ein ziemlich nettes, 17 Tunes umfassendes (12 Titel auf Vinyl) Sammelsurium an wohlklingenden, geschmeidigen Love-Song ist – ich hab jetzt schon Lust auf Volume 8!