Denn nach dem Vorwurf des Drogenschmuggels und dem der Beteiligung am ’94er-Überfall auf Tupac Shakur (wir berichteten) kommt nun ein weiterer Tatvorwurf gegen den Musikmanager auf den Tisch: Auf der eben genanten Plattform, die sich seit 1997 der Veröffentlichung von Gerichs- und Polizeiakten sowie Beweisdokumenten jeglicher Art verschrieben hat, wurde am 16.Juni ein Dokument der ermittelnden Staatsanwaltschaft bezüglich des Mordes an 50-Cent-Kumpel Lowell Fletcher veröffentlicht. Dieser wurde 2009 beim fröhlichen Freigang erschossen. Interessant ist die Tatsache, weswegen Fletcher im Kittchen gesessen hatte: Inhaftiert wurde er nämlich, weil er den seinerzeit 14-jährigen Sohn von Rosemond geschlagen hatte. Der lief frecherweise mit dem Logo von Papis Plattenfirma auf dem Shirt durch die Bronx. In der Hochzeit des Beefs zwischen G-Unit und dem von Henchman gemanagten Game natürlich ein Unding.
Die Täter, welche den Tod von Lowell Fletcher "verursachten" heißen Brian McLeod und Rodney Johnson, und sollen den Mord im Austausch für Drogen begangen haben. Außerdem stünden die beiden in direktem Zusammenghang mit dem Schmuggelring, den Henchman bis vor kurzem nebenberuflich betrieben zu haben scheint.
Höchste Zeit für den Mann, der schon Manager für gestandene Größen wie Wyclef Jean, Akon, Shyne und viele andere war, sich mit seinem Anwalt eine neue Verteidiungsstrategie zuzulegen. Bisher begnügte man sich damit, Zeugen wie Isaac Dexter, der Henchman beschuldigte, den Raubüberfall auf Tupac in Auftrag gegeben zu haben, als Verbrecher zu betiteln, und Ihnen damit jegliche Glaubhaftigkeit abzusprechen. "The only ‚evidence‘ tying that murder to Jimmy Rosemond is the uncorroborated word of a criminal seeking to get out from under a lengthy jail sentence. Prosecution witnesses have been bribed and threatened, solely in an effort to convict Jimmy, a target of the US Attorney’s office for years.", so der Anwalt gegenüber MTV-News. Der Schuss könnte für Henchman, der bei dem Begriff Weiß bestimmt nicht zuerst an Weste denkt, sicher bald nach hinten losgehen.
Apropos Henchman’sche Verteidigungstaktiken: Wenn die öffentliche Glaubhaftigkeit der gegen ihn aussagenden Zeugen nicht wie in den Fällen Dexter Isaac oder bald sicher auch Brian McLeod oder Rodney Johnson von vornherein ein wenig angeknackst ist, dann wusste sich der Business-Man in der Vergangenheit auch anders zu helfen: Wie im Falle des L.A.-Times Reporters Chuck Phillips, der 2008 bereits eine Verbindung zwischen Henchman und dem erwähnten Raubüberfall auf ‚Pac vermutete. Da hieß es von Seiten Henchmans ganz selbstverständlich: "He needs to lose his job." Schließlich kenne der Journalist ihn weder als "family man" noch als "father" oder gar als "business man."
Was für ein engagierter Vater Jimmyboy ist, war seinerzeit noch nicht zu erahnen – immer vorrausgestzt die Tatvorwürfe vor denen sich Henchman irgendwo im nirgendwo versteckt hält stimmen. Der Status Quo ist auf jeden Fall: Der Aufenthaltsort von Jimmy Henchman ist weiterhin ungewiss, aber die Gründe ihn vor Gericht zu bringen mehren sich : Kokain-Schmuggel, Auftragsraubüberfall und nun, zumindest mußtmaßlich, auch Auftragsmord. Das dürfte für mehrere Jahre Knast reichen.