Doch was nützt alles hin und her analysieren der Gründe – Handeln ist angesagt. Genau das hat sich das soeben ins Leben gerufene Netzwerk Female Clash auf die Fahnen geschrieben. "Es gibt so viele talentierte Frauen im Genre Hip Hop die gehört, gesehen und gefühlt werden müssen", so die Ansage. "Das Ziel von Female Clash ist eine Bewegung der Ladies im Hip Hop zu festigen und ein dauerhaftes Netzwerk zu bieten bei dem sie sich austauschen, informieren plus ihre Werke sei es Rap, Gesang, Tanz, Instrument oder Graffiti vorstellen, posten, weiterleiten und Kontakte knüpfen können."
Ins Leben gerufen wurde Female Clash von der Rapperin Pretty Paine, die aufmerksamen Beobachtern von ihren Auftritten bei der Rap am Mittwoch-Cypher bekannt sein sollte. Als Startschuss der Bewegung wird es am 5. Mai ein Event im Berliner Calabash geben, bei dem weibliche Rapper wie Sookee, Pyranja, Pretty Paine und Candy Zuckerschock auftreten werden. An den Turntables werden sich DJanes wie Pat Bernett und That Fuckin Sara betätigen. Geplant sind außerdem ein Dance-Battle und ein Rap-Contest, der Newcomerinnen die Chance geben soll, ihre Skills zu zeigen.
Natürlich bleibt angesichts dieses offensiven Konzepts Kritik nicht aus. So wurde den Veranstalterinnen auf Facebook u.a. vorgeworfen, mit ihrer Bewegung Abgrenzung zu betreiben und bestehende Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu zementieren statt infrage zu stellen. Auf diesen Vorwurf lässt sich erwidern, dass bestehende Ungleichbehandlungen erst einmal überwunden werden müssen. Und dazu braucht es durchaus eine Besinnung auf eigene Stärkung, inklusive einer zumindest vorübergehenden Abgrenzung gegen die bereits etablierten männlichen Rapper.