Nach dem Labelwechsel von 3p zu Deluxe Records haben Snaga und Pillath‚ Eine Frage der Ehre’ rausgebracht. Dieses Mixtape ist als Vorbote für das voraussichtlich später im Jahr erscheinende Album‚ Aus Liebe zum Spiel’ gedacht. Nach gegenseitigen Features hatten ‘Pretty’ Snaga und ‘Big’ Pillath ihren ersten gemeinsamen Release 2005 mit der ‚Die Linke & die Rechte Hand Gottes’. Die Liste der Künstler mit denen sie live zu sehen waren ist beeindruckend (Samy Deluxe, Manuellsen, Kool Savas und andere), die Liste der Feature-Gäste in der Vergangenheit steht dem in nichts nach (DJ Nicon, Ercandize, Moses Pelham, Illmatic und mehr). Das liess mich auf einiges hoffen.
Beide MC’s stellen sich am Anfang der Platte getrennt voneinander in ‚Snaga Situation 5’ und ‚P.I.L.L.A.T.H‚ vor. Danach werden wir auf‚ Komm mit’ quasi eingeladen die beiden durch ihr Album zu begleiten. Das erste Mal interessant wird es auf dem von Brisk Fingaz produzierten Track‚ International Champs’ mit einem Feature von Bathgate. Danach lässt das Interesse bis Track 10 allerdings wieder stetig nach. ‚Sick‚ feat. Manuellsen geht auf jeden Fall ins Ohr. Auf‚ Marschmusik’ feat. Fard erklingt dann endlich der erste richtig gute Beat, im Text wird schwer represented und natürlich werden vor allem ohne Ende Mütter beleidigt, aber aus diesem Track kommen trotzdem einige der besten Lines:
"…und was ihr rappt das sind für mich nur Kinkerlitzchen, geht nicht klar wie Kinder ficken und ihnen auf den Hintern wichsen…"
"…und nächsten Sommer flieg ich dann in Barcelona ein, voll auf Koks in den Puff, Maradonna Style…"
Danach verabschiedet sich das Niveau leise und bleibt verschwunden… Das einzige Thema dieses Mixtapes ist: "Wir geil, alle anderen scheiße". Schade, denn immerhin haben die beiden Ruhrpottrapper schon bewiesen, dass sie sich ab und an sehr wohl auch mit anderen Dinge beschäftigen können. Einen gewissen Wortwitz möchte ich den beiden auch nicht absprechen, ich habe mich ganz gut amüsiert, nur leider auf Dauer gelangweilt. Die Beats gefallen nach mehrmaligem Hören dann zwar besser, sind mir aber zu amerikanisch und flach, da fehlt defintiv ein eigener Style. Außerdem sind beide Stimmen nicht prägnant genug für einen bleibenden Eindruck. Insgesamt uninteressant eben.
Fazit: Manchen reicht ein Track, Snaga und Pillath brauchen Intro plus 20 um zu erzählen wie toll sie sind, doch beweisen tun sie es bis zuletzt nicht.