Review: Ufo361 – Wave

Boombap, Hoodrich, Hype, drei Mixtapes, Debütalbum, inszenierter Tod, sofortige Wiederauferstehung, Splash! neben Future: In Ufos Karriere ging vieles plötzlich ganz schön schnell. „Wave“ ist zwar erst das dritte Album des Berliners nach „808“ und „VVS“, dennoch hat sein Sound längst mit Ermüdungserscheinungen zu kämpfen.

Ufo reitet die Welle

Das Album beginnt mit dem Titelsong „Wave“. Ufo startet mit ruhigen Gitarrenklängen und rappt über seine Ziele im Rapgame. Ab der Mitte des Songs steigern sich Beat und Stimme: „Dicker schon seit Jahren bin ich hier der Trap Gott“. Zum Abschluss gibt es wieder Gitarren, dieses Mal aber hart und aggressiv – ein gelungener Auftakt, auf den weitere gelungene Songs folgen.

„Richard Millie“ klingt edel und mitreißend. Darauf folgen das eingängige „Shot“ mit dem 15-jährigen Data Luv und „On Time“ mit US-Star Gunna, doch hier zeigt sich schon ein großes Problem des Albums: Repetition.

Ist das ein Stilmittel oder kann das weg?

Ufo transportiert auf „Wave“ einen durchgehenden Vibe. Ohne Probleme lässt sich das Album an einem Stück durchhören. Doch diese Harmonie zwischen den Songs hat ihren Preos: Die Flows, die Beats, die Texte… Alles könnte ruhig abwechslungsreicher sein. Vor allem, wenn „Wave“ im Kontext von Ufos bisheriger Karriere betrachtet, muss es nicht noch das x-te Lied über Drogen, Marken oder Frauen geben. Auf „808“ versuchte Ufo zwar stellenweise andere Pfade einzuschlagen, eine Punktlandung wollte aber auch mit den unglaubwürdigen Schilderungen seiner First-World-Problems nicht gelingen.

Zwischen Lichtblicken und Belanglosigkeiten

Ein Lichtblick sind da die zahlreichen Features, die als erwartbares aber wirkungsvolles Werkzeug für Abwechslung sorgen. Bei insgesamt acht der 17 Songs hat sich Ufo361 Unterstützung mit ins Boot geholt. Songs wie „Monster“ mit Kontra K oder „Gib Gas“ mit Luciano müssen nicht jedem gefallen, brechen die eingefahrene Struktur des Albums aber immer wieder etwas auf.

Wiederauferstehung light

Ufo361 war „tot“ und ist jetzt wieder am Leben. Oder war er nie weg? Mit „Wave“ hat er ein Album geschaffen, das niemandem weh tut. Ein paar tolle Beats, ein paar hitverdächtige Features und viele ästhetische Einsätze von Stimme und Flow bietet Ufo. Das ist zwar keineswegs neu, schafft aber ein rundes Feelgood-Album, das nur leider zu keinem Zeitpunkt wirklich mitreißend oder packend wird.

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