K.I.Z. trotzen Tanzverbot

Keine Tanzveranstalltungen an hohen kirchlichen Feiertagen? KIZ und Kraftklub haben ein eindrucksvolles Zeichen gegen das Tanzverbot am Karfreitag gesetzt und vor ca. 2.500 Menschen ein Guerilla-Konzert auf dem Dach des Terminals 3 in Chemnitz gegeben.

Das Konzert wurde vorab bei Facebook angekündigt. Nur die Uhrzeit und der genaue Ort waren erst eine Stunde vor Beginn des unangemeldeten Konzertes einsehbar. Daraufhin hatten sich etwa 2.500 Menschen versammelt und zwischen 19:40 und 21:50 in der Nähe des Karl-Marx Monuments gefeiert. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben keine Kenntnis von der Veranstalltung. Erst durch Anwohner seien sie, kurz vor Konzertbeginn, über den Menschenauflauf auf der Brückenstraße informiert worden.

Beiden Bands droht eigentlich eine Anzeige, da die Veranstalltung nicht angemeldet war und zudem gegen das sächsische Feiertagsgesetz verstößt. Die Stadtverwaltung von Chemnitz sieht  jedoch offenbar von Sanktionen gegen Kraftklub und  K.I.Z. ab. Rathaus-Sprecherin Katja Uhlemann sagte nach dem Auftritt, das man die Aktion nicht zur Anzeige bringen wolle ."Das war eine erfolgreiche Aktion und Werbung für Chemnitz", begründete sie diese Entscheidung.

Sollte es doch zu einer Anzeige kommen, müssen beide Gruppen mit einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro rechnen. Der Ordnungsbügermeister von Chemnitz will weitere Untersuchungen einleiten. "Ich werde sehr genau ermitteln lassen, was da los war. Vielleicht gibt es ja mildernde Umstände." Mit etwas Glück kommen die Chemnitzer Jungs von Kraftklub und die Berliner von K.I.Z. noch einmal mit einem blauen Auge davon.

Hier seht ihr Videoausschnitte von Kraftklub, K.I.Z. und den 2.500 Fans, die am Guerilla-Konzert teilnahmen.