Endlich Wochenende #1: Niemand kriegt, was er verdient

Unsere kleine Deutschrapwelt ist voller wundersamer Erscheinungen und Geschehnisse. Jede Wochen passieren hier noch kleine und große Wunder. Wir bei rap.de überlassen die Klatschspalte ja meist den geschätzten Kollegen. In unserem niemals böse gemeinten Wochenrückblick aber nehmen wir uns die Freiheit, mit einem Augenzwinkern auf die letzten sieben Tage zurückzuschauen.

Mobbing der Woche

Fler hat wirklich viel getan, um den (nicht nur seiner Meinung nach längst verdienten) Platz im Deutschrap zu besetzen, den er nun inne hat. Gefühlte acht Releases in zwei Monaten, einen rot glühenden Retweet-Button, aber noch viel wichtiger, ein episches und ein zweites gar nicht mal so zweites episches Interview sowie die Übernahme von #waslos.

Und dennoch bekommt Flizzy vom Musikexpress noch einen reingewürgt. Im Quartett des Magazins, das Mütter beleidigen und Leute umbringen zu den Hauptmerkmalen Deutschraps macht, steht hinter dem „Höchster Albumcharts-Platz“ auf seiner Karte eine 2. Eine 2. Sowas nennt man Mobbing. (Der Lügenexpress hat sich inzwischen immerhin entschuldigt)

Äh, wie bitte?

Doch Fler ist nicht der einzige, der es schwer hat. Denn wie Yassin schon feststellte, ist es nicht einfach der Bartek der Crew zu sein, vor allem nicht, wenn man der Bartek der Orsons ist. Also DER Bartek. Denn während sich Maeckes dank Gitarre, Hundeblick und Lyrik die Mädels, Tua die Musiknerds und Möchtegern-Musiknerds und Kaas die verlorenen Seelen schnappen, bleibt für den „schüchternen Orson“ nicht mehr viel vom Kuchen übrig.

Da kommt es natürlich auch etwas ungelegen, wenn der Output so groß ist wie der Bizeps von Skinny. Nun gibt es aber eine neue EP und ein Video zu „Whipsch du’s a lot“. Da bleibt einem nur Gesundheit und Viel Glück zu wünschen. S/O an dieser Stelle auch an Jaysus, dessen Macht Rap Gang Musik- wie andere Snapchatvideos raushaut.

Ein Goldesel mit Verstopfungen

Es war doch so eine schöne Geschichte. Ein junger Mann mit süßer Maske und einen Gespür für kitschig-schöne Hooks, der bereit ist für Mercedes-Benz, MC Donalds und H&M sein Gesicht, Pardon, seine Maske hinzuhalten. Der wahr gewordene feuchte Traum einer jeden Werbeagentur. Nun kam „Unsere Zeit ist jetzt“ ins Kino. Groß angekündigt, mit Til “Keinohrhase“ Schweiger als Oldie-Cro und Produzent.

Und doch floppte der Film recht sang und klanglos. Jetzt heißt es natürlich Ursachenfindung. Lag es an der für Cro-Fans zu komplexen Story, oder an zu vielen Kompromissen, oder vielleicht sogar an Til “Beige/Weiß“ Schweiger? Naja egal, Herr Panda hat ja immer noch seine Musik und kündigte im Interview auch schon an, bald neue Musik zu liefern. Doch damit sollte er sich auf jeden Fall beeilen, den Silla hat sich für sein Video Prinz Pis Komparsen geklaut (Punch Arogunz hat die Zeichen einfach früher erkannt als wir), um sich ins Herz der Teenies zu rappen.

Und sonst so?

Kollegah ist in seinem neuen Musikvideo „Nero“ gleichzeitig Mad Max, Kaiser Nero und eine Eule. Wir Normalsterblichen hätten nach dem Dreh wohl erst mal Nacken gehabt. Goldrogers Musik ist „keine verschissene Power Ranger Actionfigur“ und Sido regt sich in der neuen Ausgabe der Juice mal wieder über kritischen Journalismus auf. Alles im normalen Bereich also.