Trettmann äußert sich zur Kritik an seinem Gzuz-Feature

Trettmann musste für die Auswahl seines Feature-Gasts auf der Single „Du weißt“ einiges an Kritik einstecken. In Social Media-Kommentaren tauchte immer wieder die Frage auf, warum er sich von Gzuz nicht distanziere, ihm sogar erneut eine Plattform einräume.

Der Hintergrund sind der jüngst bekannt gewordener Strafbefehl wegen sexueller Belästigung auf dem splash! sowie weitere, bisher nicht belegte Vorwürfe gegen den Hamburger.

Ein enger Freund

Trettmann erklärt nun im Gespräch mit der JUICE, warum er dennoch weiter mit dem 187er zusammenarbeitet. Zunächst sei Gzuz ein enger Freund. Zudem sei es für ihn heuchlerisch, würde er sich jetzt öffentlich von ihm distanzieren, weil dieser ihm den Weg zum Erfolg geebnet habe. Was genau daran „heuchlerisch“ wäre, sich aufgrund von vorher nicht bekannten Umständen und Vorwürfen von jemandem zu distanzieren, lässt er offen.

Offenbar gab es auch Gespräche zwischen den beiden, in denen es um die Anschuldigungen ging. Über deren genauen Inhalt oder Verlauf gibt Trettmann jedoch keine Auskunft. Das ist einerseits verständlich, weil es private Gespräche nun mal so an sich haben. Andererseits würde es vielleicht helfen zu verstehen, wie ernst Tretti die Sache wirklich nimmt.

Nicht scheinheilig abwenden

Denn abschließend gibt es noch ein extrem banales und fragwürdiges Statement: „Gewalt ist scheiße und ein Problem, nicht nur im Rap.“ Das freilich hatte auch niemand behauptet. Aber weiter: „Gerade deswegen muss man darüber sprechen und sich nicht plötzlich scheinheilig abwenden, weil sich der Wind gedreht hat.“

Sich von jemand abzuwenden, der sich scheiße verhalten hat (siehe Verurteilung), ist alles andere als scheinheilig. Und was genau meint Trettmann mit „darüber sprechen“? Zumindest auf Social Media verweigert er sich einem kritischen Dialog komplett. Seine Aussagen in der JUICE sprechen auch nicht gerade für ein besonderes Problembewusstsein. Bleibt also nur sein persönliches Gespräch mit Gzuz – was sicher ein wichtiger Ansatz ist, jedenfalls im Grundsatz, über dessen Inhalt jedoch nichts bekannt ist. Und das eine klare Positionierung nach außen auch nicht ersetzt.

Wenn der Sänger nicht den Eindruck erwecken will, sich aus Rücksicht auf gewinnträchtige karrierefördernde Features und/oder seiner Freundschaft mit Gzuz einer echten Auseinandersetzung über Sexismus und Gewalt zu verweigern, sollte er der Kritik mit klareren, nachvollziehbareren Aussagen begegnen. Ausdrücklich auch gerne gegenüber rap.de.

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