Die braune Seite des deutschen Raps – Rechtsextremismus im HipHop

Am Ende des Tages geht es der rechten Szene immer um Anklang. Egal ob im HipHop oder jedem anderen Genre. Die rumpöbelnden Nazis der 90er kommen einfach nicht mehr so gut an. Der aktuelle Zeitgeist ist gefragt. Man muss sich neue Werbestrategien überlegen: Worauf stehen die Kids heute? Rap. Die Anwerbung neuer Rechter findet im frühen Alter statt, HipHop als eines der stärksten Jugendmedien bietet sich da einfach perfekt an. Die Strategie ist geschickt: Kein aggressiver Skin versucht schreiend Kinder von seiner Sache zu überzeugen, sondern Otto Normal spricht Themen an, die auch ein Dreizehnjähriger versteht.

Wie soll man jetzt also den Einfluss von rechten Rap bewerten?

Nazis wissen leider, wo sie ansetzten müssen. Es gibt rechte Hipster (sogenannte Identitäre), rechte Klamottenmarken und viele verschiedene Facetten rechter Musik. Nun hat es auch HipHop erwischt. Man muss die Reichweite rechten Raps nicht größer machen, als sie ist: Die Szene bewegt sich immer noch hauptsächlich im Untergrund. Viele Videos, mit unleugbar rechtsextremen Inhalten, wurden gelöscht und geahndet. Die Klickzahlen bleiben meist überschaubar.

Trotzdem sollte man die Gefahr der Bewegung eben auch nicht klein reden: Die Faschisten schippern geschickt um die Illegalität herum. Die Inhalte sind eindeutig menschverachtend und widerlich, aber so verpackt, dass diese nicht gesetzlich verfolgt werden. Nazis sprechen mit dieser Musik meist die Jüngsten an und die Szene wächst. Antifaschisten sollen vergast werden, Flüchtlinge an der Grenze erschossen und den Holocaust, den gab es nicht. Solche Aussagen sind nicht diskutabel und nicht tolerierbar, ganz egal, ob im Rap oder irgendwo sonst. Das ist keine Meinung, sondern Hetze.

Zum Abschluss gibt’s noch einen gut gemeinter Ratschlag der rap.de Redaktion an die NS-Rapper da draußen: Verpisst euch aus unserem Rap!