Das verflixte zweite Album
Wir schreiben den 6. Juni 2014 – „Melodie“ erscheint. Der Nachfolger von „Raop“ markierte den zweitens Platz-1-Einstieg in den Albumcharts. Ein voller Erfolg.
Die erste Single „Traum“ wurde bereits einen Monat vor „Melodie“ veröffentlicht und erklomm ebenfalls die Chartspitze. Neben der Single „Bad Chick“, die auf Platz 9 folgte, wurde noch „Hey Girl“ veröffentlicht. Die dritte Single landete auf Platz 35. Die vierte Auskopplung stellte „Meine Gang (Bang Bang)“ mit Dajuan dar. Sie sicherte sich Platz 93 und landete damit ebenfalls in den Top 100.
Mit dem Erfolg der Singles konnte Chimperator durchaus zufrieden sein. Besonders „Traum“ war als Leadsingle für den Erfolg von „Melodie“ ausschlaggebend und sorgte für Rotation im Radio und weite Aufmerksamkeit in der Medienlandschaft. Die drei erfolgreichsten Auskopplungen offerierten den berühmten Ohrwurm-Effekt, wirkten simultan aber auch zweckdienlich und kommerziell.
Zu den stärksten Songs von „Melodie“ zählten andere Anspielstationen: „Melodie“, „Erinnerung“, „Vielleicht“, „Wir waren hier II“ und „2006“ sorgten auch bei mehrmaligem Anspielen für Spaß – ohne cheesy und konstruiert zu wirken.
Besonders „2006“ gewährte dem Zuhörer einen Blick hinter die Maske von Carlo. Der Künstler, der primär über den von Sonnenschein durchfluteten Augenblick sang und für Gute-Laune-Songs bekannt war, zeigte sich hier nachdenklich und verwundbar:
„Wär‘ ich auf einmal wieder jung, dann wäre Dad noch am Start. Und ich schwör ich wär‘ mehr für ihn da/ Und Oma wär‘ nie mehr alleine mit dem Pärchen im Park, denn sie kann Opa wieder lieben wie am allerersten Tag“
So offenbarte sich auf „Melodie“ erstmalig die Kehrseite der Medaille von Cros Schaffenskunst. Seine Singles funktionierten und festigten ihn kommerziell in seiner industriellen Stellung – gleichzeitig wirkten sie aber nicht als stärkster Beweis seiner künstlerischen Möglichkeiten. Möglichkeiten, die Cro bereits in seinen Mixtapes angedeutet hatte.