RIP, Demba! Autsch, Drake! Wow, Ewa! – Skinnys Wochenrückblick

Neue Woche, neues Glück, neue Musik, neue Ankündigungen, neuer Disstrack gegen Drake und leider auch ein neuer Todesfall. Zäumen wir das Pferd mal von hinten auf.

RIP, Demba!

Ruhe in Frieden, Demba! Der Seeed-Sänger verstarb am vergangenen Donnerstag im Alter von 46 Jahren und hinterlässt ein gigantisches Loch in der deutschen Musiklandschaft. Die Maxi CD zu „Louda“ von seinem Soloprojekt „Boundzound“ war einer der letzten Tonträger, die nicht reiner Rap waren, die ich mir, damals müsste ich 13 Jahre alt gewesen sein, überhaupt gekauft habe. Dass Seeed, gerade in Berlin, absolute Legenden sind, muss man wohl kaum erwähnen. Das ist ein so tragischer wie überraschender Todesfall. Fuck.

Autsch, Drake!

Nach solchen traurigen Nachrichten einen smoothen Übergang zu finden, um in dieser Kolumne einfach weiter über Single-Auskopplungen und Albumankündigungen zu sinnieren, ist schwierig. Aber the Rückblick must go on. Wie auch der Beef zwischen Drake und Pusha T weiterging. Nach dem ursprünglichen Hin- und Her auf Pushs „Infrared“ (Du schreibst deine Texte gar nicht selbst) und Drakes „Duppy Freestyle“ (Ach ja? Kanye hat meine Hilfe immer gerne angenommen) eskaliert T plötzlich komplett und demontiert Drakes gesamtes Privatleben. Erscheint zwar maßlos übertrieben, ist an Schlagkraft aber kaum zu überbieten. Eine kleine Zusammenfassung gibt’s hier. Auf Drakes Reaktion bin ich gespannt – das ist auf jeden Fall einer der spannenderen Konflikte der jüngeren Vergangenheit.

Hmmm, Hengzt & Timi…

Vom Stichwort „Vergangenheit“ zur Zukunft: Bass Sultan Hengzt und Timi Hendrix haben neue Alben angekündigt. Hengzts „Bester Mann“ soll im Oktober kommen und interessiert mich eigentlich nicht, zumal die mitgelieferte Singe „Die Schöne & das Speed“ in meinen Ohren absolut belanglos klingt. Bei Herrn Hendrix gilt es abzuwarten. Der Kerl ist ein überragender Rapper, für meinen Geschmack sind die Produktionen aber oft zu überdreht und die Inhalte zu albern. Deswegen einfach mal schauen, schlecht wird das sowieso nicht, aber ich hoffe halt, dass „Tim Weitkamp Das Musical“ auch mir persönlich gefällt.

Wow, Ewa!

Außerdem sind auch Alben erschienen. Hier einfach mal meine Meinung im Schnelldurchlauf – natürlich nur zu denen, die ich bereits gehört habe. „Cono“ von Omik K ballert ziemlich, ich war im Vorfeld etwas skeptisch wegen der Auskopplungen, auf Albumlänge macht das aber alles Sinn. Schwesta Ewas „Aywa“ ist übertrieben krass und eines der härtesten Gangster-Rap-Alben, die Deutschland je hervorgebracht hat. Die Solotracks sind aber deutlich spannender als die mit Gastbeiträgen – was leider genau die Hälfte des Albums ausmacht. Trotzdem: In seinen starken Momenten ist Ewas zweites Album der absolute Wahnsinn! Kanyes „Ye“ ist verdammt langweilig. Ich weiß, ich klinge gerade wie der größte Banause, aber ist mir egal. Wer sich für eine differenzierte Perspektive auf Kanyes Umgang mit der eigenen Bipolarität interessiert, sollte einen Blick auf den Beitrag meiner geschätzten Kollegin Salwa Houmsi werfen. Die Alben von Danger Dan und den Zombiez muss ich mir auf jeden Fall noch geben! Starke Release-Woche!

An der Singlefront beschränke ich mich heute die Sachen, die mir gefallen haben und nicht auf schon erschienen Alben zu finden sind. Heißt Klartext: Pillaths beeindruckend ehrlich emotionaler Nachruf „Du fehlst hier“, Dissys industrial-artige Blumentopf-Referenz „Rave on 2018“ und Saids düstere Ticker-Hymne „Pusher“. Mit dem hat Alex übrigens ein interessantes Interview geführt, das es hier gibt.

Na, wie findet ihr das, wenn ich nicht über dreiviertel aller Singles abkotze? Mal schauen, wie’s nächste Woche aussieht. Bis dahin: Adieu!