Der Ritterschlag und die Stagnation
Was Jahre zuvor noch undenkbar war, wurde 2015 Realität – Bushido und Shindy veröffentlichten ihr Kollabo-Album „Cla$$ic“. Es schien zu diesem Zeitpunkt aus wirtschaftlicher Sicht ein logischer Schritt zu sein. Beide Rapper verfügten verkaufstechnisch über ein ähnliches Standing. Das Album mit Bushido setzte jedoch szeneintern nochmal ein Ausrufezeichen. Fans spekulierten, wie die beiden auf Albumlänge harmonieren würden. Erwartete Deutschrap das Pendant zu „Watch the Throne“ von Kanye West und Jay-Z oder doch eher eine Enttäuschung, wie es die Kollabo zwischen Sido und Bushido gewesen war?
Leider entpuppte sich „Cla$$ic“ nicht als Deutschrap-Klassiker, sondern eher als Durchschnittsware mit kurzen Lichtblicken („Megalomanie“, „Brot brechen“ und „Cla$$ic“). Die Kombination wirkt zu erzwungen, beide Künstler konnten ihre Stärken nicht ausspielen, trafen sich zu häufig im Mittelmaß ihrer schöpferischen Fähigkeiten. Für Shindy stellte „Cla$$ic“ zumindest künstlerisch einen Stillstand dar.
Früher Stress – heute Sex ohne Grund
Zwischendurch sprang Shindy noch auf den beiden Ali Bumaye-Singles „Bitch“ und „Sex ohne Grund“. Besonders die Goldsingle „Sex ohne Grund“ ging durch die Decke. Der Song lief in den Clubs in Deutschland rauf und runter. Nico Santos lieferte die eingängige Hook – es war seine erste Zusammenarbeit mit Shindy.