Schon sehr früh begann Jumpa seine Produzentenkarriere. Nicht nur als ehemaliges Labelmitglied von Freunde von Niemand, sondern auch durch Produktionen für Rapper wie unter anderem Liquit Walker und Takt32, machte sich der Bremerhavener einen Namen. In unserem Interview erzählt der junge Produzent von seiner Verbundenheit zu Takt32, verrät mit welchen deutschsprachigen Rappern er gerne kooperieren würde und geht auf seine kürzlich erschienene Debüt-EP „NEO“ ein.
Wieso hast du dich von deinem ehemaligen Label Freunde von Niemand getrennt?
Da gab es ein paar persönliche Differenzen, auch mit dem Management. Dadurch, dass halt Liquit weggegangen ist und ich mit Liquit sehr gut war, war das dann auch der Grund, warum ich dann mitgegangen bin. Ich hatte zu der Zeit auch viel zu tun, weil ich gerade nach Berlin gezogen bin und da war halt nicht die Connection nach Frankfurt da. Aber mittlerweile ist mit den Jungs wieder alles cool und ich bin auch auf den Releases mit drauf.
Wie kam es zu deiner Zusammenarbeit mit Takt32?
Das lief auch über Liquit, und zwar hat der mir irgendwann diesen „DreiZwei“-Song gezeigt und er meinte so „Guck mal der macht auch so in deine Richtung“, weil ich voll viele von diesen Trap-Sachen hatte. Liquit wollte die halt nicht benutzen, weil er nicht so auf diesem Film war und dann meinte er so „Schreib den doch mal an“. Dann habe ich Takt geschrieben und er meinte so „Klar ich komm‘ vorbei ins Studio“ und so kam es dann zustande. Dann haben wir gesagt „Lass mal paar Songs für dein Album machen“, ich habe halt das ganze Album gemacht, jetzt die ganze EP von ihm auch wieder und das nächste Album wird auch wieder komplett von mir sein. Ist halt auch freundschaftlich, sind ja mittlerweile befreundet.
Wie kamst du eigentlich zu deinem Namen? Wegen dem Film?
Eine ganz lustige Story: Ist tatsächlich wegen dem Film. Irgendwann als ich mich mit 12 oder 13 bei Myspace angemeldet habe, brauchte ich halt irgendeinen Namen, um da meine Beats zu veröffentlichen und dann kam gerade der Film „Jumper“ im Fernsehen. Ich dachte „Gut, dann halt mit A am Ende“, weil ich da schon vorgedacht habe und mir dachte, wenn man das googlet, dann muss man das auch irgendwie anders schreiben. Deswegen kam es dann so zustande.
Seit wann produzierst du denn?
Seit ich 13 bin. Also seit sieben Jahren jetzt. Also mit 13 habe ich angefangen, also habe mir FL Studio runtergeladen glaube ich und dann fing das langsam an. Also mit 14 ging das wirklich los, seitdem ungefähr.
Passt du dich beim Produzieren eigentlich an die Künstler an?
Sehr unterschiedlich. Also wenn ich jetzt sage „Ich will einen Beat für den und den, für das und das Release, was dazu kommt“, dann versuche ich mich schon anzupassen beziehungsweise schicke die Beats, wo ich denke „Okay, das könnte passen“, aber ist auch oft so, dass ich einfach alleine im Studio bin und dann sage „Da und da habe ich jetzt bock drauf gerade“ und dann guck ich einfach was damit passiert. Also ist echt immer unterschiedlich.
Warum hast du dich nicht dafür entschieden ein reines Instrumental-Album zu veröffentlichen?
Weiß nicht, ich fänd es zu langweilig. Ich hatte schon Bock darauf Rapper drauf zu haben, weil ich habe nur Beats von mir rumliegen, deswegen wollte ich lieber komplette Songs von mir raushauen. Nur Instrumental fänd ich bisschen langweilig.
Kam es schon mal vor, dass du unzufrieden mit den Parts der Künstler warst? Was machst du in diesem Fall?
Na kommt darauf an, wenn das sein Release ist, dann kann ich ja schlecht was sagen. Jetzt bei der EP war das so, dass ich da schon auch Einfluss darauf hatte und gesagt habe „Dikka, mach mal noch ’nen besseren, leg‘ mal noch einen nach“. Wobei eigentlich haben auf der EP alle abgeliefert.
Was waren die Auswahlkriterien für die Künstler auf „NEO“?
Ja, ich wollte schon Newcomer auf der ersten EP, einfach aus dem Grund, dass wenn du mit bekannten Leuten was machst, dann rennst du denen halt ein halbes Jahr hinterher für einen Part plus die geben dir dann wahrscheinlich irgendeinen Part, der die ganze Zeit schon rum lag und wo nicht wirklich Herz mit drin steckt. Dann habe ich gesagt, arbeite ich mit Leuten zusammen, die ich sowieso persönlich gut kenne und die auch vom Sound her auf meiner Wellenlänge sind. Weil bei anderen hätte ich mich wahrscheinlich anpassen müssen, weil die schon so ein bisschen auf deren Sound hängen geblieben sind. Ich habe halt geguckt mit welchen Leuten ich cool bin, die auch gute Musik machen in meinem Sound.
Hat der Albumtitel eine tiefere Bedeutung für dich?
Ich habe halt ein cooles Wort gebraucht, was zukunftsweisend ist, bisschen modern und ich wollte das Wort neo unbedingt mit drin haben, weil das ja Latein für neu oder frisch ist. Ich denke das beschreibt den Sound auf der EP auch ganz gut so. Dann kam die Idee tatsächlich von Takt32 und er meinte so„Ey Neo könnte genauso gut für Nomen est Omen – der Name ist ein Zeichen, stehen“ und ich dachte mir, dass das natürlich noch besser passt und dann haben wir es gleich so gelassen.
Texte schreiben helfen ja öfter auch beim Verarbeiten von Lebenssituation. Ist das beim Produzieren auch so?
Ja, voll. Also die Sachen, die ich immer mache zum Stressabbau sind auf jeden Fall Musik machen und Sport. Zum Beispiel gibt es auch Wochenenden, wo ich dann einfach komplett alleine in meinem Zimmer bin und mir nur Essen bestelle, nicht einmal aus dem Zimmer gehe und Musik mache die ganze Zeit.
Mit welchen Artists in Deutschland würdest du gerne noch zusammenarbeiten wollen?
Mit Savas würde ich gerne mal was machen, ich kenne den auch mittlerweile. Es hat musikalisch jetzt noch nicht ganz geklappt, aber mal gucken. Klar, Bushido auch allein schon weil ich wegen ihm Rap höre, weil es damit angefangen hat – Bushido und Sido. Das sind halt so die drei Leute, wegen denen ich angefangen habe Deutschrap zu hören. Für die würde ich natürlich gerne mal produzieren.