rap.de: Eine deutsche Rapgruppe hat mal gerappt: „Wer HipHop macht, aber nur HipHop hört, betreibt Inzest.“ Würdest du das so unterschreiben?
Wiz Khalifa: Ich bin einfach der Meinung, dass ich mich nicht nur darauf beschränken sollte. Es gibt so viele Leute, die das machen und HipHop hat so viele verschiedene Zeiten durchgemacht und verändert sich immer noch. Auch andere Musikrichtungen wachsen und verändern sich und dieser Vorgang ist noch nicht vollständig abgeschlossen. HipHop-Künstler müssen einfach wahrnehmen, dass es auch anderen Sound und andere Musik gibt.
rap.de: Überrascht Dich dieser Hype um dich eigentlich selbst manchmal? Gerade auch in anderen Ländern? Dein Konzert in Berlin war ziemlich schnell ausverkauft.
Wiz Khalifa: Ehrlich gesagt mache ich mir darüber gar nicht so viele Gedanken. Ich lasse einfach mein Zeug für mich sprechen und versuche, das gut rüber zu bringen. Ich versuche den Leuten das zu geben, wovon ich glaube, dass sie es von mir erwarten. Aber ansonsten denke ich über so was nicht nach. Die Leute bringen mir wahnsinnig viel Liebe entgegen und insbesondere bei den Auftritten ist das eine krasse Erfahrung.
rap.de: Ich habe gelesen, dass du mal in Deutschland gelebt hast. Stimmt das?
Wiz Khalifa: Ich habe mal in England gelebt, aber nie in Deutschland. Keine Ahnung, warum das erzählt wird! (lacht)
rap.de: Also stimmt das mit Japan dann auch nicht?
Wiz Khalifa: Doch, da habe ich auch schon gelebt. Meine Eltern waren bei der Airforce und meine Mutter und mein Vater waren deshalb in vielen verschiedenen Ländern.
rap.de: Wie unterscheidet sich denn das Leben in Amerika von dem in Japan und England?
Wiz Khalifa: Als ich in England gelebt habe, war ich noch sehr jung, aber wenn ich jetzt so dahin zurückkomme, kommt mir der amerikanische Lebensstil im Vergleich dazu viel wilder vor. (lacht) In Japan ist alles sehr… belebt. Japan ist wie New York, nur als ganzes Land. Da ist einfach wahnsinnig viel los und überall sind Menschen.
rap.de: Was denkst du über diese ganze Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan?
Wiz Khalifa: Das ist einfach furchtbar. Man macht sich über so was nicht so wirklich Gedanken und urplötzlich bricht so eine Naturkatastrophe über dich herein.
rap.de: Was ich so verstörend fand war, dass da diese unfassbar schlimmen Sachen passieren und die Leute gehen trotzdem weiter zur Arbeit, als wäre nichts gewesen.
Wiz Khalifa: Ja, aber wir sind ja nicht in der Situation. Wir können zwar Anteilnahme und so zeigen, aber diese Leute machen das wirklich durch. Das ist richtig hart.
rap.de: Dein Alltag scheint ja nun eher von Kiffen und Parties bestimmt zu sein, das macht ja auch dieses Taylor-Gang-Ding aus. Ist das wirklich so?
Wiz Khalifa: Ja! (lacht) Nein, ehrlich gesagt ist es viel harte Arbeit. Es ist harte Arbeit, andere zu unterhalten und es ist genauso hart, trotzdem noch Spaß dabei zu haben. Trotzdem genieße ich jede Sekunde meines Lebens und meines Jobs. Taylor Gang steht eigentlich dafür, sich selbst treu zu sein und zu machen, worauf man Lust hat.
rap.de: Also kann prinzipiell jeder ein Taylor sein?
Wiz Khalifa: Absolut. Wenn Du für Dich einstehst und Dich auslebst, kannst Du ein Taylor sein. Weil es das ist, was Taylor tun.