Wiz Khalifa

rap.de: Du bist auch sehr aktiv bei Tumblr und Twitter. Ist Dir das wichtig, auf die Weise Kontakt zu deinen Fans zu haben?

Wiz Khalifa: Das sind auf jeden Fall sehr nützliche Medien. Man muss sich einfach umgucken und innerhalb solcher Sachen bewegen, um immer vorne mit dabei zu sein. Man muss gucken, inwiefern das für einen funktioniert. Jeder nutzt das für sich ja anders. Ich habe so meinen eigenen Weg gefunden, das zu handhaben, genau wie mit meinen Youtube-Mails.

rap.de:  Vor ein paar Jahren haben Rapper ihre Kassetten noch aus dem Kofferraum verkaufst und heute wird getwittert. Du bist da schon Teil einer ganz anderen Zeit.

Wiz Khalifa: Ja, das ist definitiv eine neue Ära. Es ist auch alles viel einfacher zugänglich. Als Künstler hast du heute mit einem Laptop, Lautsprechern, Pro-Tools (Anm. d. Red.: ein Programm zum Produzieren und Aufnehmen) und einem Mikrofon direkt ein Studio und kannst ein Album machen. Heutzutage ist alles so kompakt und einfach, dass jeder seine Sachen auf den Markt bringen kann. Jetzt machen das nicht mehr nur die Großen untereinander aus, jetzt muss sich Jay-Z auch mit einem jungen Typen und seinem Laptop messen.

rap.de: Ist es dadurch schwieriger geworden, richtig groß zu werden?

Wiz Khalifa: Es ist auf jeden Fall viel, viel schwerer geworden, weil da draußen so viele Leute sind, die ihre Videos drehen, die die Software für so was haben und ihr Ding machen. Du kannst jetzt nicht mehr einfach so der heißeste Typ deiner Stadt sein. Du musst auch außerhalb, weltweit bekannt sein.

rap.de: Was würdest du jetzt machen, wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte?

Wiz Khalifa: Ich würde jetzt nicht als irgendetwas anderes arbeiten oder so, das habe ich auch nie versucht. Ich wollte das machen und habe alles daran gesetzt, wohin auch immer mich das bringen würde.

rap.de: Wenn ein 15-Jähriger dir erzählt, dass er genau wie Du Rapper werden möchte, keinen Plan B hat und alles daran setzt und Du merkst aber, dass er einfach nicht das Talent hat, um das zu schaffen: Würdest Du ihm raten, sich genau wie Du nur auf die Musik zu fokussieren?

Wiz Khalifa: Wenn jemand nicht gut ist, muss er das für sich selbst herausfinden. Es gibt viele Leute, die nicht rappen können und dafür etwas ganz Besonderes an sich haben, deshalb geht es gar nicht darum, wie viel Talent du hast. Es geht darum, wie man sich präsentiert und ob man sich mit dem was man macht wohlfühlt. Jeder, der denkt, dass er es nie schaffen wird und es sich nicht lohnt, Zeit zu investieren: Man muss erst klein anfangen, bevor man groß wird.

rap.de: Deine aktuelle Freundin Amber Rose ist ja vermehrt in den Klatschspalten präsent. Hast Du jetzt eigentlich Angst vor Kanye?

Wiz Khalifa: Nein, es gibt ja bei jedem irgendeinen Ex-Partner und in der Welt, in der wir uns bewegen, ist der dann halt eben berühmt.

rap.de: Also glaubst Du nicht, dass er eines Tages mit einem von Louis Vuitton designten Schwert vor deiner Tür steht und Dich zum Duell herausfordert?

Wiz Khalifa: (lacht) Oh nein, ich hoffe nicht! Ich bete, dass er so was nie tun wird. Ich glaube auch nicht, dass er der Typ für so was ist, deshalb mache ich mir keine Gedanken darüber. Ich kann dazu auch gar nichts sagen, weil ich ihm noch nie begegnet bin. Vielleicht kann ich das besser einschätzen, wenn wir uns mal getroffen haben.

rap.de: Dann kommen wir auch schon zur letzten Frage. Dein aktuelles Album „Rolling Papers“ ist ja schon poppiger und eingängiger als die Sachen zuvor. Was erwiderst du den Fans, die sich daran stören?

Wiz Khalifa: Es gibt viele Leute, die behaupten, schon immer Fans von mir gewesen zu sein und meine Mixtapes mehr zu mögen als „Rolling Papers“. Aber im Endeffekt bin ich jetzt ein Superstar und habe mich auch als Künstler weiterentwickelt. Man muss diesen Schritt vom Underground zum Mainstream machen, was nicht jeder versteht und damit kann ich umgehen. Schlussendlich ist es aber so: Wenn du all meine Sachen gehört hast, dann steht „Rolling Papers“ in einer Reihe mit allem anderen, was ich je gemacht habe. Dann siehst du eine Verbindung zu jedem Song, den ich in meiner Karriere gemacht habe und wenn jemand alles von mir kennt und sich dann erst das Album anhört, dann respektiere ich seine Meinung. Also, ich respektiere, was die Leute sagen, aber es beeinflusst mich nicht. Ich bleibe mir treu, auch wenn sich alles geändert hat und vielleicht sagt irgendwann jemand „Ah, ok, jetzt verstehe ich es“.

rap.de: Wir bedanken uns für das Gespräch.