I.G.O.R.

rap.de: Wie ist der Kontakt zu den Amerikanern zustande gekommen?

Igor: Ich habe die erst mal ganz normal angeschrieben. Natürlich habe ich was dafür bezahlt, aber im Endeffekt war das Feature auch ein Geschenk an mich selber.
Dann hat sich aber KB gemeldet und gesagt "I’ve got tears in my eyes and I want this motherfucking track for my next album!“. Da habe ich mir gedacht: verdammte Scheiße. Zeig mir einen Deutschen, bei dem so was vorkommt. Das sind für mich wirklich Legenden. Die rappen seit den Achtzigern und Street Military ist eigentlich so der Vater vom South Gangster Rap. Auch wenn die Leute das nicht feiern, ist das für mich einfach das Nonplusultra. Nun ja, und wenn er den Song schon auf sein Album packt, da habe ich ihm einfach dreist vorgeschlagen, ein Video zu machen und rr hat zugesagt, aber das soll eigentlich auch nur so ein Übergang von diesem Projekt auf das nächste sein.

rap.de: Hast du auch so eine Syzurp Erfahrung?

Igor: Ja, aber einmal und nie wieder. Ich habe mal eine Flasche davon aus Amerika bekommen und es war auch eine sehr angenehme Erfahrung, aber das ist halt echt nur zum Probieren. Nachdem ich das genommen habe, habe ich dann erfahren, dass das eine Heroin-Ersatzdroge ist.

rap.de: Zum Schluss. Ist "Optik Russia“ eigentlich eine Bewegung?

Igor: Das wurde ich kürzlich schon mal in einem Interview gefragt. "Ist es ein Label? Ist es eine Bewegung? Ist es ein Movement?“ (lacht) Meiner Meinung nach ist es so: Wenn man dieses Projekt mit einem zahlungskräftigen Label im Rücken machen würde und noch ein paar wirklich professionelle Leute dahinter stecken würden, könnte man aus diesem Ding auf jeden Fall eine wirkliche Bewegung machen. Wenn man ein bisschen mehr Geld in die Promo und andere Bereiche gesteckt hätte, dann könnte man das viel krasser machen. Aber ey, was rege ich mich auf. Man hat jetzt damit schon mehr erreicht, als man sich vorgestellt hat. Ich will eigentlich gar nicht mehr rappen, weil ich schon mit Leuten zusammen gerappt habe, von denen ich das niemals erwartet hätte. Leute sagen zu mir "Alter, du hast mit Savas einen Track gemacht!“ und ich freu mich, lach mich dann aber selber aus, weil ich ja weiß, wie das entstanden ist. Ich nehme dieses Rapgame zwar ernst, aber ich nehme mich in diesem Rapgame nicht so ernst, weil ich weiß, wie das alles entstanden ist. Ich meine, ich habe in 18 Monaten mehr erreicht, als die meisten Rapper in Deutschland in ihrer ganzen Karriere geschafft haben. Ich rede nicht vom Erfolg, sondern von dem, was du der Szene gegeben hast. Wir haben jetzt einfach einen komplett neuen Weg eingeschlagen. Bisher gab es nur die Landstraße. Wir haben eine Autobahn gebaut.

rap.de: Ein schönes Bild. Vielen Dank für das Gespräch.