Florian Gaag

Seit unserem Interview mit Florian Gaag zum Kinorelease von "Wholetrain" sind zwei Jahre vergangen und der Film hat, zurecht, weltweit Wellen geschlagen und diverse Preise gewonnen. Nun steht er auch als Kauf DVD in den Läden und auch der Soundtrack ist endlich im Handel erhältlich, Anlass genug um sich ein weiteres Mal mit Florian Gaag zusammen zu setzen und über Graffiti, den Film und Deutschlands Filmlandschaft zu sprechen. Wir trafen uns morgens zu Kaffee und Quarkbällchen und was der Regisseur über illegale Downloads und der Zusammenarbeit mit KRS One zu sagen hatte, könnt ihr hier lesen.

rap.de: Bist du gerade im Rahmen der Berlinale in Berlin?

Florian Gaag: Genau.
rap.de: Wo lebst du, oder wo kommst du her?

Florian Gaag: Gebürtig komme ich aus einer kleinen Stadt an der Grenze zu Tschechien, kennst du aber vermutlich nicht. In der Nähe liegt der größte Straßenstrich Europas. Ich lebe aber in München.
rap.de: Nee, kenne ich nicht. Ich bin aber auch eine typische Berlinerin und etwas ignorant was den Rest von Deutschland angeht. Klingt idyllisch. Aber mit München verbinde ich sehr angenehme Erinnerungen.

Florian Gaag: (lacht) Diese Städtediskussionen finde ich eigentlich müßig, man kann inzwischen von überall agieren.
rap.de: Sprühst du eigentlich noch selber?

Florian Gaag: Schon sehr lange jetzt nicht mehr.
rap.de: Keine Zeit oder keine Lust?

Florian Gaag: Hm, eigentlich keine Zeit mehr, aber auch irgendwo so ein bisschen den Anschluss verloren, meiner Meinung nach, da muss man schon dran bleiben. Also so ein halbes Rentnerdasein finde ich irgendwie bescheuert, also mal paar Monate  bringt irgendwie nichts.

rap.de: Keine Ahnung. Ich kenne mich mit Graffiti ehrlich gesagt herzlich wenig aus.

Florian Gaag: Ist eh auch nur meine Meinung. Gibt genug Leute die das anders sehen. Ich müsste das aber schon manisch betreiben um zufrieden zu sein.
rap.de: Was hält eigentlich den Sprüher beim Sprühen? Ist es der Adrenalinkick beim illegalen Sprühen, ist es das fertige Kunstwerk, was bringt jemanden dazu Nacht für Nacht loszuziehen?

Florian Gaag: Ich denke, das ist für jeden etwas anderes. Es gibt keine allgemein gültige Antwort. Mich persönlich hat das fertige Bild gereizt. Und der Wettstreit, der ja sehr tief geht. Dabei geht es ja darum seinen eigenen Style zu entwickeln, etwas zu schaffen, was unverwechselbar ist.
rap.de: Diesen Wettstreit thematisierst du ja auch in "Wholetrain".

Florian Gaag: Genau. Es gibt aber natürlich unter den Sprühern auch die Zerstörer, die wirklich nur im Sinn haben den nächsten Straßenzug platt zu machen.
rap.de: Ich bin ja auch oft zwiegespalten wenn ich Graffiti sehe. Wie gesagt, ich bin keine Expertin, bzw. habe einfach keine Ahnung und es gibt Bilder an Wänden, die finde ich ansprechend und dann kann ich etwas damit anfangen und dann gibt es Sachen da denke ich: „Hm?“

Florian Gaag: Und „Wofür?“ vermutlich auch. Ja, klar, nachvollziehbar. Das, was ich in einer Stadt spannend finde, wenn man aufmerksam hinguckt, ist, dass man die Entstehung eines Artists verfolgen kann, sehen kann, wie der sozusagen „entsteht“. Das geht vom ersten Tag an einer Kirchentür, was erstens deplaziert und dann vielleicht auch noch totaler Toy-Bullshit ist und fünf Jahre später, machen seine Bilder vielleicht sogar Leuten Spaß die keine Ahnung haben. Aber ich sehe sowas natürlich auch mit anderen Augen. Ich finde sowas dann hübsch oder denke: „Ok, das ist jetzt noch nicht das Gelbe vom Ei.“

rap.de: Ja, klar. Das sind dann die Fähigkeiten die mir fehlen, ich kann halt nicht über eine klare Linienführung sprechen, weil ich nicht weiß, wie das aussieht. Ich habe immer nur einen Gesamteindruck: Gefallen oder Nichtgefallen.

Florian Gaag: Ich habe übrigens auch oft ein Problem damit, wenn dann jemand direkt neben den Friedhofseingang einen riesigen Frauen Character malt, am besten auch noch nackt, also es gibt auch Sachen im Bereich Sprühen, bei denen denke ich einfach nur: „Nee!“
rap.de: Die Pietät wahren?

Florian Gaag: Ja, muss natürlich wie immer jeder selber entscheiden wie er das sieht, aber ich finde halt, der Tag muss nicht unbedingt auf der Tausend Jahre alten Eichentür sein. Echt nicht. Den kann man auch zehn Meter weiter setzen.

 

rap.de: Defintiv. Bringt halt auch eine ganze Kultur, die ich trotz Unwissen anerkenne, in Verruf.

Florian Gaag: Ja richtig. Ich hatte da immer eine gewisse Arbeitsehre.
rap.de: Gehen wir zum eigentlichen Thema, nämlich "Wholetrain", über. Was machst du eigentlich wenn du gerade keine Filme machst?

Florian Gaag: Viel Musik. Ansonsten schreibe ich im Moment viel. Das ist ja das ewige Los des Filmemachers, jedenfalls wenn man mit eigenen Stoffen arbeitet, dass man meistens viel Zeit auf das Schreiben verwendet um das Drehbuch zu perfektionieren, das geht ja über mehrere Fassungen. Und dann versucht man sich wieder irgendeinen Vorschuss zu erhustlen von dem man dann wieder leben kann (lacht).
rap.de: Das wird inzwischen aber leichter geworden sein, oder?

Florian Gaag: Nee. Klar, auf eine Art ist es schon leichter weil "Wholetrain" halt Preise gewonnen hat, also ich bin nicht mehr in ständiger Beweisnot. Was weiterhin halt einfach schwierig ist, ist in Deutschland einen Film zu realisieren, der fernab  der Norm ist, der nicht das gängige Schema Komödie oder Sozialdrama bedient. Dazwischen kann man in Deutschland echt nichts machen und auch "Wholetrain" hat es da sehr schwer gehabt.
rap.de: Dafür ist er doch aber auch in Deutschland ganz gut angekommen.

Florian Gaag: Hm, klar. Aber wenn man die ganze Vorgeschichte kennt, wie schwierig es war diesen Film zu finanzieren, wie viele Hürden überwunden werden mussten, das ging wirklich nur auf Kosten völliger Selbstausbeutung. Ich habe sechs Jahre in dieses Ding investiert und wenn ich das nicht gemacht hätte, wäre dieser Film niemals entstanden.
 
rap.de: Hat es sich gelohnt?

Florian Gaag: Ja, es hat sich gelohnt. Also ich bin innerlich auf jeden Fall gereift (lacht). Aber es ist wirklich lustig, dass viele Leute denken, dass wenn man so einen Film mal draußen hat, dann wird alles einfacher, aber du fängst genauso wieder bei Null an.
rap.de: Ich hätte auch vermutet, dass man nach dem ersten Erfolg quasi „gemacht“ ist.

Florian Gaag: Gar nicht eigentlich. Also man steht wieder vor diesen merkwürdigen Filmförderungsgremien, wo die Menschen überhaupt nicht verstehen wovon du eigentlich redest oder was du gerne umsetzen würdest und du hast eine 50/50 Chance, dass du deinen Film überhaupt finanziell gestemmt bekommst oder halt eben nicht.

 
rap.de: Irgendein konkretes Projekt an dem du arbeitest?

Florian Gaag: Ja, die Bezeichnung klingt so ein bisschen albern, aber es ist ein Musiktheater Projekt, was 2009 gemacht werden soll. Ich werde da wahrscheinlich mit einem Orchester und ein paar Hip Hop Acts zusammen arbeiten. Ich kann dir noch gar nichts konkretes sagen, aber es wird sehr interessant sein (lacht).
rap.de: Ich habe mir "Wholetrain" noch mal angeguckt und vermute, dass meine Mutter und ihre Generation wenn sie den sehen würden, danach nicht einen Deut mehr Verständnis für die Kultur haben. War deine Intention eigentlich den Leuten Sprühen als Kultur näher zu bringen?

Florian Gaag: Ja klar, auf jeden Fall. Aber jetzt nicht auf die Kosten von irgendeiner weichgespülten Darstellung. Ich wollte die Geschichte erzählen wie sie ist und auf keinen Fall jemanden an der Stelle abholen wo man sagen muss: "Ein Wholetrain ist ein…..“ und so weiter. Ich wollte es zeigen wie es ist. Es hängt aber immer auch von der Bereitschaft des individuellen Betrachters ab, inwieweit er sich in die Geschichte hinein ziehen lässt und auch die Schönheit und Besonderheit der Kultur erkennt oder weiterhin nichts anderes als den Vandalismus wahrnimmt.

 

rap.de: Aber die Charaktere die in dem Film dargestellt werden, die sind aber schon so ein bisschen gescheitert, oder?

Florian Gaag: Also was man sagen und sehen muss ist, dass da nur ein sehr begrenzter zeitlicher Ausschnitt zu sehen ist. Ich mache ja keinen großen Bogen, wo gehen sie hin wo kommen sie her, sondern ich erzähle einen kleinen Ausschnitt in dem sie sich mit völliger Passion und völliger Hingabe einer Sache widmen, darum geht es ja in dem Film: Um die Ausschließlichkeit sich mit ganzem Herzen einer Sache zu widmen. Und das kam man entweder aus diesem Film mitnehmen und fühlen, oder man kann es halt nicht. Der Film polarisiert in der Beziehung auch sehr stark. Aber noch mal zu dem was du gerade angesprochen hast: Es ging mir schon auch darum die ganze Geschichte und Kultur plastischer werden zu lassen, alles was die Leute in der Regel sehen sind die Tags an der Wand und interpretieren da alles mögliche rein von wütend bis asozial bis sonst wie und mir ging es darum die Menschen hinter den Bildern zu zeigen und das es wirklich eine Kultur ist, sogar eine recht Komplexe. Viele Reaktionen die ich bekommen habe waren auch von Leuten: "Ich habe da nie viel drin gesehen, aber nach dem Film sehe ich das mit anderen Augen.“

 rap.de: Ok. Ziel erreicht.

Florian Gaag: Aber es war echt nicht meine Hauptintention einen Lehrfilm zu machen, gar nicht, aber es war mir auf jeden wichtig einen Film zu machen, der kein reiner Szenefilm wird, der sich nicht so ghettomäßig verschließt und nur dem Hardcorekern Erfüllung bringt, sondern auch die Gradwanderung schafft.
rap.de: Es geht ja nicht nur um Graffiti sondern vor allem auch um Freundschaft, so habe ich das zumindest empfunden.

Florian Gaag: Klar, auch um den sozialen Kosmos. Ich wollte einen Film machen der über seine gesamte Länge Spaß macht zu gucken und den eben auch eine Kultur nicht affiner verstehen kann.

  rap.de: Pikante Frage: Als der Film 2006 anlief, hatte ja nur ein sehr begrenztes Publikum Zugang dazu, weil "Wholetrain" einfach in wenigen Kinos lief. Hier in Berlin hatte man die Möglichkeit, klar, aber XY aus Buxtehude vielleicht nicht. Ist es dir ganz pauschal grundsätzlich lieber wenn die Leute sich den dann illegal im Internet besorgen und gucken, als wenn sie ihn gar nicht zu sehen kriegen?

Florian Gaag: (lacht) Gute Frage. Also wenn du mir nur die zwei Optionen bietest, sage ich auf jeden Fall ja, dann wäre mir das lieber. Aber ich glaube, was viele jüngere Leute nicht verstehen ist, dass wenn sie sich den rippen, das ein tödliches Signal ist. Worauf schauen Produzenten, Redakteure, Leute die sich mit Filmen beschäftigen und die finanzieren? Die gucken darauf, ob der Film Quote macht, ob der DVDs verkauft und so weiter. Und wenn das so ist, dann machen sie vielleicht noch mal einen ähnlichen Film oder einen der mit dem Thema zu tun hat und da greift diese Downloadmentalität ganz allgemein einfach zu kurz, der Supportgedanke für jemanden der etwas auf die Beine stellt ist bei vielen halt einfach komplett verloren gegangen. Per se ist die Download Geschichte ja nichts schlechtes, man hat mehr Kanäle über die man sich verbreiten kann und kann mehr Leute erreichen. Aber gerade dieses Thema Hip Hop/Graffiti wird es leider weiterhin schwer haben im deutschen Film, auch dadurch, dass es so viele Probleme mit den Kinos gab, viele Kinos wollten den erst nicht zeigen.
rap.de: Hab ich gelesen. Erzähl noch mal.

Florian Gaag: Das war ein ziemlich harter Kampf, wie gesagt, viele Kinos wollten den gar nicht zeigen mit Originaltext in der Begründung: "Wir wollen dieses Publikum nicht im Kinosaal,“ und deswegen gab es wenige Kinos die den überhaupt ins Programm genommen haben. Das ist sehr schade, ich treffe jetzt jeden Tag Leute die mir sagen: "Hey, ich habe so lange auf den Film gewartet, als er dann draußen war, habe ich den verpasst weil ich nicht wusste wo und wann er zu sehen ist.“ Und das hatte natürlich viele komplexe Gründe. Es gibt eine Förderung für Marketingaktivitäten, aber diese Quelle wurde uns einfach drei Mal abgelehnt und damit war überhaupt kein Geld da um zu plakatieren oder sonstwie Promo zu machen. Riesenproblem. Aber um noch mal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen. Klar ist es mir lieber die Leute gucken sich den im Internet an, als das sie ihn gar nicht zu sehen bekommen, aber am allerliebsten wäre mir, sie würden sich dann jetzt auch die DVD kaufen (lacht).
 
rap.de: (lacht) Eh klar.

Florian Gaag: Da steckt mehr dahinter als ein reiner Bereicherungsgedanke, sondern man muss so was wirklich unterstützen, damit es wiederkommen kann. Den Soundtrack habe ich zum Beispiel komplett selbst finanziert, wenn ich den nicht ansatzweise wieder rein bekomme, kann ich halt keine Musik mehr machen. Ich habe dafür einen Kredit aufgenommen, da geht es für mich darum, kann man so was weiter machen oder nicht.
rap.de: Bleiben wir beim Soundtrack. Der soll ja hier auch Thema sein. Kommt ein Soundtrack nicht normalerweise mit dem Kinofilm in die Läden?

Florian Gaag: Ja, schon, das war ursprünglich auch so geplant, aber es gab so viele vertragliche Dinge die da quer gelaufen sind. Meine Produktion wollte keine Verträge machen, die auch den Soundtrack mit abdecken, also wurde mir das zugeschoben und ich musste mit jedem einzelnen Ami noch mal einen eigenen Vertrag für den Tonträger machen, was bei zehn Amis wie du dir vielleicht vorstellen kannst relativ komplex ist. (lacht)



rap.de: Wie oder nach welchen Kriterien hast du dir die Interpreten für den Soundtrack ausgesucht?

Florian Gaag: Als erstes natürlich mein eigener Geschmack, Leute die mich schon lange prägen und begeistern, also zum Beispiel KRS One. Und dann natürlich Leute die für eine Haltung stehen und die Kultur ernsthaft vertreten und nach Möglichkeit auch eine Affinität zum Writing haben.
rap.de: Ok, es also so authentisch wie möglich halten? Wie muss man sich das eigentlich vorstellen? Ganz plump gefragt: Florian Gaag ruft irgendwo in einem Büro, bei einem Label an und sagt: "Hey, ich hab da einen Film und möchte, dass XY dazu einen Track macht?“

Florian Gaag: Das wäre so schön, wenn das so wäre. (lacht)
rap.de: (lacht) Aber wie ist es denn in Wirklichkeit?

Florian Gaag: Die Wahrheit ist, dass du monatelang in ein hohles Loch hinein rufst und es kommt nichts zurück bis irgendwann endlich was passiert. Nein. So auch nicht. Nicht ganz. (lacht) Es gab verschiedene Strategien. KRS One habe ich zum Beispiel mal nach einem Konzert aufgesucht, andere Leute habe ich in New York getroffen, bei Tame One hat zum Beispiel dessen Mutter den Kontakt hergestellt, bei anderen Leuten musste ich mit dem freaky, durchgeknallten Manager sprechen. Jeder Kontakt hat seine eigene kleine Geschichte. Es ging nur nie schnell. Was ich danach gemacht habe, als der Kontakt hergestellt war, war, dass ich jedem einzelnen „seine“ Szene geschickt habe, geschrieben habe worum es mir geht, ein paar inhaltliche Ideen und dann relativ schnell die Zusagen zurück kamen, weil die Künstler halt gefallen dran gefunden haben und gemerkt haben das ist real.


rap.de: Du hast die Beats selber produziert und dann dem entsprechenden Künstler geschickt, der hat seine Parts geschrieben, zurückgeschickt.

Florian Gaag: Genau. Also klar, ich hatte inhaltliche Ideen für die Tracks, habe denen aber natürlich auch viel Freiheit gelassen. Es gibt zum Beispiel den Track mit Grand Agent, wo die beiden beim Zeichnen sitzen, das ist eher eine Introspektive, ein Moment in dem inne gehalten wird, die Jungs einfach zusammen chillen, dementsprechend muss der Track das bzw. die Stimmung auch repräsentieren.

rap.de: Und hat der Track es geschafft? Bist du zufrieden mit dem Gesamtwerk?

Florian Gaag: Ich mag den Soundtrack gerne. Sehr.

rap.de: Gibt es einen Künstler den du ursprünglich mal angedacht hattest und mit dem die Zusammenarbeit aber nicht geklappt hat?

Florian Gaag: Also der einzige Künstler mit dem ich auf Biegen und Brechen nicht auf einen Nenner gekommen bin, inhaltlich, war Freddie Foxxx. Kann man sich bei dem Typen aber vielleicht auch vorstellen…(lacht). Aber ansonsten war die ganze Geschichte echt erfreulich.

 

rap.de: Welches war der wichtigste Preis den der Film eingefahren hat?

Florian Gaag: Schwer zu sagen, auf ihre Art sind die Preise alle sehr besonders und wichtig.
rap.de: Professionelle Antwort.

Florian Gaag: (lacht) Nee, besonders nahe gegangen sind mir die Preise in New York, weil das die Wiege dieser Kultur ist. Es waren viele Leute da, die das Writing mit "erfunden“ haben und dann einen Preis für einen Film über das Writing zu bekommen, ist schon ein sehr spezieller Moment.
 
rap.de: In den USA läuft der vermutlich auf Deutsch mit englischen Untertiteln?

Florian Gaag: Genau. Normalerweise reagieren Amis bei ausländischen und vor allem deutschen Filmen ein bisschen "verschnupft“, aber der ist denen wie Öl runter gegangen. Ich arbeite auch gerade an einem amerikanischen Release.
rap.de: Dann auch synchronisiert?

Florian Gaag: Es gibt Überlegungen dazu, ich bin mir aber einfach echt noch nicht sicher wie ich das handhabe. Synchronisierte Filme sind etwas, was in der amerikansichen Kultur einfach nicht besonders gemocht wird, die sind in ihrer ganzen Art Filme zu sehen so viel sensibler als wir, wenn Film nicht exakt Lipsync ist, dann kommen die einfach nicht klar, die wollen grundsätzlich lieber Untertitel.
rap.de: Dann sollen ’se doch Untertitel haben, oder?

Florian Gaag: (lacht) Dann sollen sie kriegen was sie wollen, ja. Ist auf jeden Fall einfacher.
rap.de: Verbleiben wir so. Viel Erfolg für deine Projekte, halte uns auf dem Laufenden. Danke für’s Fragen beantworten.

Florian Gaag: Ja, ebenso und bis dann.