Azad

Erfolg hat er wie kein anderer in seinem Geschäft, so ist er der erste seiner Art, in dessen Wohnzimmer, über der gemütlichen Couch, eine Goldene Schallplatte für eine Single glänzt und funkelt. Der Frankfurter Street-Rapper Azad zeigt durch sein neues Album „Blockschrift“ eine eher neue Facette von sich, wo man auch hinein hört, schwirren einem positive Energien durch den Gehörgang und tauchen dort zuweilen auch ohne Ankündigung in Form eines Ohrwurms immer Mal wieder auf. Ich konnte mir vor dem Album-Release bei Universal Music ein grobes Gesamtbild seines Werkes zurecht schneidern, um mit ihm daraufhin ein wenig darüber und anderes zu diskutieren.


rap.de
: „Blockschrift“ (VÖ: 7. Dezember Anm.d.Red.), interpretiere doch mal den Albumtitel, was drückt der aus?

Azad: Das Wort „Block“ steht sinnbildlich für die Straßensongs, den Straßenrap, und „Schrift“ für die poetischen und deepen Songs. Das ist sozusagen das Azad-Prinzip: Auf der einen Seite der Streetrap und auf der anderen Songs mit Message und Inhalt. Das wurde auch visuell [auf dem Cover] verdeutlicht, das „Block“ in harten und kantigen Buchstaben und das „Schrift“ in einer etwas ästhetischeren Form.
rap.de: Wobei aber die härteren den gefühlvollen Songs folgen.

Azad: Die Reihenfolge ist relativ ausgeglichen und im Wechsel, sodass es sich schön anhört, aber die spielt keine besondere Rolle. Es ist eher die Menge, da es einfach viel mehr deepe Songs sind, als Streetrap-Geschichten.
rap.de: Für Gewöhnlich beginnt ein Azad Album immer mit einem kräftigen Opener, einem Battletrack.

Azad: Was jetzt aber indirekt auch ein bisschen so ist, das Intro (Zeit Zu Verstehen (This Can’t Be Everything) ft. Gentleman, Anm.d.Red.) ist schon sehr monumental klingend, aber eben keine schnelle Nummer und kein Battletrack, das stimmt schon.

rap.de: Was bedeutet dieses Album für dich, ein weiteres unter den fünf anderen Soloalben oder hat es einen besonderen Status?

Azad: Jedes meiner Alben hat für mich einen besonderen Status. Es ist ein Teil meines Gesamtwerkes, ein Teil von mir, mein Baby. Jedes Album ist ein ganz besonderes Werk und auch ein Meisterwerk aus meiner Sicht, deshalb bedeuten mir alle sehr viel.
rap.de: Mittlerweile konntest du musikalisch viele kommerzielle Erfolge verbuchen, wäre ein Misserfolg dahingehend für dich ein Grund um aufzuhören?

Azad: Nein, ich messe meinen Erfolg an der Qualität meiner Alben und da die Qualität nicht fällt, bin ich immer noch erfolgreich, es geht nicht um Geld. Ich würde den Grad der Kunst in der Musik niemals an dem kommerziellen Erfolg messen. Als Beispiel fällt mir da immer Scooter ein, die kommerziell sehr erfolgreich sind, aber dennoch aus meiner Sicht keine gute Musik machen. Solange ich selbst davon überzeugt bin, dass ich was Großes geschaffen habe, ist das der wichtigste Erfolg für mich. Und ich weiß, dass das was ich mache gut ist, ich kann stolz darauf sein und daran messe ich meinen Erfolg. Wie ich auch bei „Zeit Zu Verstehen“ selber propagiere, dass ich auf meine innere Stimme höre und nicht auf das, was andere denken oder wie andere das was ich mache wert schätzen.
rap.de: Was wäre denn für dich ein Grund aufzuhören, rein fiktiv?

Azad: Wenn ich meine Musik absolut scheiße finde, dann wenn ich zugeben müsste, dass das was ich mache voll der Müll ist auch wenn ich mich damit noch so angestrengt habe. Dann nehme ich lieber meinen Hut und gehe, lasse mein Werk, das ich aufgebaut habe für sich stehen und sprechen, als es Stück für Stück mit scheiß Musik und scheiß Alben einfach wieder kaputt zu machen.
rap.de: Bei dem Sound des Albums kann man definitiv eine Entwicklung feststellen, überwiegend sind es sehr positive Vibes, die durch den positiven Inhalt noch verstärkt werden oder eben genau umgekehrt.

Azad: Genau, finde ich auch. Es ist auf jeden Fall tiefgründiger und positiver. Das war auch das Ziel, welches ich mir vor dem Album gesetzt habe, dass ich ein Album mit mehr Inhalt bieten will und weniger auf die Kacke hauen. Genau so war der Fokus, ich wollte unbedingt etwas mit Wert und Tiefe erzählen und das ist mir gelungen. Ich habe mein Ziel in dieser Hinsicht also schon erreicht.
rap.de: Würdest du zustimmen, wenn ich behaupten würde, dass du deine „raue Ader“ damit zunehmend verlierst?

Azad: Nein, ich mache mal ein raues Album mit einer dementsprechenden Gewichtung und dann mal, wie in diesem Fall, ein deepes Album. Das resultiert einfach aus meinem Leben, daraus, das ich so vielen Einflüssen begegne, die das Leben bietet und die mit in meine Musik einfließen. Und da jetzt jeder Zweite so genannten „Strassenrap“ macht oder irgendetwas in dieser Richtung und ich das auch oft gemacht habe, wollte ich einfach etwas anderes, mehr. Das war es, was mich dazu bewegt hat etwas anderes zu machen. Jeder Rap-Song, den ich zur Zeit höre, handelt davon, dass jeder von sich wirklich behauptet, dass er der King sei, der härteste Gangster und all so etwas. Ich will mit meinem Album dagegen lenken und in eine andere Richtung gehen. Aber es kann genauso gut sein, da ich jetzt so ein Album aufgenommen habe, dass ich bei meinem nächsten wieder eine ganz neue Richtung einschlage. Vielleicht wieder etwas Raueres oder Härteres aber so wie mein Album klingt fühle ich mich einfach momentan und die Musik, die ich mache spiegelt ja immer meine Gefühle wieder. Ich kann nur schwer über etwas rappen, was ich in dem Moment auch nicht zu einhundert Prozent fühle. Soviel also zu den Beweggründen, da geht aber nichts verloren, in meinem Herzen stehe ich auch immer noch krass auf Streetrap und der ist ja auch auf dem Album vertreten, nur liegt das Hauptaugenmerk nicht darauf.
rap.de: Also kommen deine Songs aus dem Bauch heraus und sind keine reinen Konzeptsongs, die einfach auf dem Album sind, weil sie in dessen Idee passen.

Azad: Genau, ganz genau. Das ist schon immer so gewesen. Meine Musik entsteht aus dem Bauch heraus und spiegelt meinen momentanen Gefühlszustand zum dem Zeitpunkt wieder.

rap.de: „Zeit Zu Verstehen“ ist nach „Ich Glaub An Dich“ die zweite Single, was hat dich dazu animiert Gentleman als Gast auszuwählen?

Azad: Es wird übrigens sogar noch eine dritte Single geben, aber welche das sein wird steht noch nicht fest. Gentleman und ich kennen uns schon seit vielen, vielen Jahren, er ist ein super cooler Typ und ein Ausnahmekünstler und mehr bedarf es nicht dazu, Lust zu haben, um mit irgendjemandem zusammen zu arbeiten. Ich bewundere seine Kunst, ich komme mit ihm als Mensch sehr gut klar, der Vibe ist also sehr gut. Das sind die zwei Kriterien nach denen ich einen Gast aussuche.
rap.de: Beschreibe doch einmal den Entstehungsprozess von diesem Song.

Azad: Erstmal ist die Lust da mit jemandem etwas zu machen, dann fragt man an und wenn derjenige auch Lust hat und man miteinander cool ist, kommt dann entweder eine Zusage oder eine Absage. Das ist der erste Grundstein, danach sucht man gemeinsam einen Beat und ein entsprechendes Thema, wobei für jeden alles passen muss. Wenn man sich mit dem Thema einig ist, geht jeder einmal in sich und schreibt seine Gedanken und Gefühle zu diesem Thema auf. Dann trifft man sich wieder und zeigt dem anderen sein Ergebnis, bisher hatte ich immer das Glück, dass ich zu einhundert Prozent den Nerv des anderen getroffen habe und der andere bei mir. Danach wird es aufgenommen und dann ist das Ding da.

rap.de: Welches Thema hatten du und Gentleman?

Azad: Bei dem Song „Zeit Zu Verstehen“ hat Gentleman zu mir gemeint, dass alles so schnelllebig wird, keiner auf seine innere Stimme hört… . Und da hat es bei mir sofort Klick gemacht, das fand ich geil und wusste sofort „Das ist es.“ Geschrieben, gezeigt, geturnt, aufgenommen. Genau so war es mit Joy Denalane, so läuft es eigentlich immer. Bei Joy war es auch noch so, nur wusste ich , dass Max Herre viel für sie produziert, den finde ich auch geil, also hatte ich die Idee ihn den Beat machen zu lassen. Max hat mir dann einen geschickt, nur als Idee, der aber auch sofort meinen Nerv getroffen hat. Den hat er in Zusammenarbeit mit Shola gemacht, einem Produzent aus Amerika, der auch schon auf „One“ den Song „No, No, No“ produziert hat. Die Verbindung zu Max ist auch da, ich habe seine Sachen schon immer gehört. „Quadratur des Kreises“ ist für mich ein Meilenstein des deutschen Raps.

 

rap.de: Welche Gäste sind letztendlich zu erwarten?

Azad: Also insgesamt mit dabei sind Joy Denalane, Gentleman, J-Luv, ein alter Freund von mir ist aus New York extra eingeflogen, Jonesman ist mit drauf und Adel Tawil.
rap.de: Mit Rakim ist also auch nicht mehr zu rechnen?

Azad: Rakim hat den Song bekommen, er hat sofort zugesagt und macht den Song komplett, wird ihn aber erst in den nächsten Tagen oder Wochen aufnehmen, weil er aus verschiedenen Gründen immer verschieben musste. Wenn ich jetzt noch auf ihn gewartet hätte, dann hätte ich auch den Release Termin meines Albums verschieben müssen. Aber ich wollte meine Fans nicht enttäuschen und schon wieder einen Album Termin verschieben, sondern mich an den 7. Dezember halten. Ich habe wirklich Gas gegeben, um den Termin einzuhalten, denn ich habe schon mal Release Termine verschoben und wollte einfach nicht, dass die Leute enttäuscht sind und anfangen zu reden. Die Nummer von Rakim wird trotzdem erscheinen, wo und wann genau, das wird sich zeigen, aber für das Album ist es einfach zu spät gewesen.
rap.de: Wie steht es mit Akon?

Azad: Akon hat von vornherein gesagt, er würde es gerne machen, er wird es versuchen aber es sieht sehr schlecht aus, weil er dauernd unterwegs ist und deshalb habe ich das erstmal ausgeklammert.
rap.de: Kommt jemand wie Kool Savas bewusst nicht auf dein Album, stand das zur Debatte?

Azad: Eigentlich freue ich mich ja auf das neue Album von mir und Savas und da haben wir unsere eigene Plattform. Aber ich hätte es natürlich auch gerne gemacht, ich arbeite immer sehr gerne mit ihm zusammen, er ist ein Wahnsinnsrapper aber ich wollte einmal ein Album ohne Rap-Features machen. Bei Rakim hätte ich eine Ausnahme gemacht, weil er für mich zu den Zeiten als ich angefangen habe zu rappen eine große Inspiration gewesen ist. Das wäre also was ganz persönliches gewesen. Aber am Ende ist es dann doch mein erstes Album ohne Rap-Feature geworden, nur Azad.

rap.de: Wie ist der Stand der Dinge bei dem neuen Album mit Savas?

Azad: Wir haben noch nicht konkret angefangen. Als wir uns vor eins, zwei Wochen in der Schweiz getroffen haben, wurde es aber von mir angesprochen. Und er hatte gleich bock dazu. Das ist eben eine zeitliche Sache, der Moment muss stimmen, sodass man den Kopf frei hat und alles andere auch mal beiseite schieben kann, um sich vollkommen darauf zu konzentrieren. Es wird auch jeden Fall eines geben, wann wird sich zeigen. Wir haben ja auch gerade unsere beiden Soloalben heraus gebracht und auch noch ein paar andere Sachen in der Pipeline, die man wahrscheinlich noch vervollständigen muss. Danach kann man sich in Ruhe auf das neue Mammutprojekt SavasAzad stützen.
rap.de: Produzierst du eigentlich auch noch selbst Songs oder hast du das mittlerweile gänzlich anderen überlassen?

Azad: Im Moment ist noch kein Beat von mir auf dem Album, aber ich habe mir schon Equipment zugelegt und werde langsam mal wieder anfangen Stücke selbst zu produzieren. Es ist geplant aber ich habe momentan keine Eile. Solange Beats da sind die mich umhauen, habe ich auch nicht den unfassbaren Drang das machen zu müssen. Zu „Leben“ Zeiten, dem Album, das ich ja komplett selber produziert habe, gab es einfach deutschlandweit keine Produzenten, die mich in irgendeiner Art und Weise geflasht haben, die diesen Street-Rap gemacht haben. Da blieb mir nichts anderes übrig, ich hatte keine andere Option. Heutzutage gibt es so krasse Produzenten, die ich in den meisten Fällen auch alle zu meinem Label geholt habe. So lange die Jungs also am Start sind, ist es keine zwingende Notwendigkeit, aber ich habe einfach Bock drauf und werde irgendwann definitiv auch wieder Beats machen.



rap.de: Favorisierst du da jemanden, wurde von einem Produzenten sehr viel beigesteuert?

Azad: Nein das ergibt sich einfach so. Sti und Brisk sind zum Beispiel immer sehr beschäftigt, die Produzenten bei mir werden auch immer bekannter und sind auf vielen anderen Alben von deutschen Rappern mit vertreten, zwei sind beispielsweise auf dem Album von Bushido mit vertreten et cetera. Das liegt wieder in der Zeit, wie viel Kraft jemand in dem Moment hat und mit welchen Beats er an den Start geht. Aber es gibt bei mir keine Favorisierung. Gut sind sie alle, jeder hat seine Stärke und im Team entfaltet sich dann die gesamte Kraft.
rap.de: Ok, anderes Thema. Mit der ersten Single (Ich Glaub An Dich, Anm.d.Red.) hast du in den Media Control Charts Goldstatus erreicht, und zwar im Zusammenhang mit der RTL-Serie Prison Break, liegt das nicht auch ein bisschen daran, dass Rap in den deutschen Medien schwach und einseitig involviert ist?

Azad: Auf jeden Fall hat der Erfolg auch was mit der Serie zu tun, darüber bin ich mir schon bewusst. Ich bin froh über den Erfolg, ob nun mit oder ohne Serie. Wir haben bisher 170.000 Einheiten von der Single verkauft, und wenn ich mich recht entsinne, gibt es auch keinen anderen Rapper, der eine Gold-Single hat. Aber du hast schon Recht, daher freut es mich extrem, zumal beispielsweise Xavier Naidoo oder Die Toten Hosen nicht wirklich in die Mentalität der Serie gepasst hätten. Ich hatte das große Glück, dass die mich herausgepickt haben, 20th Century Fox aus Amerika hat auch noch ein gutes Wort für mich eingelegt, wofür ich auch sehr dankbar bin. Ich glaube die Allgemeinheit muss eben Schritt für Schritt an den Rap herangeführt werden, genau wie mit dem Street-Rap. Der war ja am Anfang auch nicht gleich annehmbar für die breite Masse, mittlerweile können viele unterscheiden, dass das auch normale Menschen sein können, auch wenn die Musik etwas härter ist. Das ist eine gesellschaftliche Lernphase und ich glaube, dass sich die Medien dafür auch weiter öffnen und solche Sachen möglich werden. Gerade auch jetzt wo sie sehen, dass es jemand probiert hat und es erfolgreich war und funktioniert hat, wird man es vielleicht auch ein zweites, drittes oder auch viertes Mal probieren.
rap.de: Es ist jetzt auch wieder eine ausgedehnte Tour geplant, wie ist das aus deiner Sicht, verändert sich was über die Jahre von Tour zu Tour, vor allem da du sich ja musikalisch immer weiter entwickelst?

Azad: Es wird immer voller, es kommen so viele Leute und es geht einfach immer mehr ab. Ich fühle die positive Stimmung und die Energie im Raum. Ich versuche auch immer wieder das Beste aus jedem Auftritt zu machen und die Leute zu unterhalten, mit ihnen einen guten Abend zu verbringen. Das ist aber schon immer so gewesen, ich bin nie mit einem anderen Ziel auf die Bühne gegangen. Eine richtig geile Show ist für mich, wenn die Leute nach Hause gehen und sagen: „Alter, was war das für ein übertrieben geiler Abend.“ Wenn sie mal richtig ausrasten können und ihren Spaß haben. Wenn ich dasselbe sagen kann und das Gefühl habe, dass die Leute unfassbar durchgedreht sind, ist das für mich eine gelungene Show.
rap.de: Klingt gut. Ich habe gehört du hast die Streitigkeiten mit sido beiseite gelegt, warum kommt das erst so spät?

Azad: Weil es einfach die Zeit gekostet hat, es auch wirklich machen zu wollen. Das war keineswegs geplant oder sonst irgendwas. Das war eine Gefühlssache und die Zeit war einfach reif und ich habe mich danach gefühlt. Vorher konnte das nicht passieren, weil ich das Gefühl nicht hatte darüber hinweg sehen zu können. Die Initiative haben wir beide zum Teil ergriffen, ich habe den Schritt auf Specter zu gemacht und sido den Schritt auf mich.
rap.de: Das hat aber nichts mit Universal zu tun?

Azad: Überhaupt nicht. Das würde ich mir auch von niemandem sagen lassen. Bevor ich den Schritt dann auch auf sido zu gemacht habe, habe ich nur meine Mutter gefragt. Sie kann mir was sagen, aber ansonsten gibt es niemanden, der mir aufdrängen oder sagen könnte, was ich zu tun habe. Sie fand das absolut in Ordnung und war natürlich der Meinung, dass es das Beste ist sei, was ich machen könnte, besser, als dass man sich ewig streitet. Ich habe ihm eine verpasst, er hat sich entschuldigt und das ist jetzt gut so. Das war damals mit sido eine Aktion, die aber schon ernst zu nehmen war. Bis zu einem gewissen Grad ist so etwas immer ernst zu nehmen. Aber das ist nichts, auf was ich stolz bin und ich habe mich damit auch nie gebrüstet und bin von Interview zu Interview gegangen um da noch ein bisschen Promotion heraus zu schlachten. Es war eine Kurzschlussreaktion, es ist passiert, sido hat auch eingesehen, warum es passiert ist.

rap.de: Da stehst du ziemlich rühmlich da, gerade jetzt, wo sich die Medien auf die ganzen Gewaltakte im deutschen Rap stürzen.

Azad: Gerade darauf bin ich stolz, dass ich gegenteiliges beweisen kann. Ein wichtiger Aspekt war auch den Leuten zu zeigen, dass wir erwachsene Menschen sind, und keine Idioten. Wie du ja vorhin auch sagtest, die Darstellung des Hip-Hops ist in den Medien recht einseitig und damit zeigen wir, dass wir nicht diese Gewalt verherrlichenden Idioten sind, für die wir so oft gehalten werden. Wir sind ganz normale Menschen und können damit einfach ein Zeichen für den Frieden setzen und zeigen, dass wir vernünftig sind und uns dementsprechend auch so verhalten und solche Aktionen machen können. Sich nach einem Streit handreichend vertragen zu können ist ganz wichtig, man muss das lernen.

rap.de: Und der Song von euch beiden besiegelt euren Frieden?

Azad: Genau. Der ist dann auf sidos Album zu hören und heißt „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich". Ich habe einen Part aufgenommen, sido hat einen Part aufgenommen, er möchte sogar noch einen dritten aufnehmen, ob er das schon getan hat weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall sind zwei Parts aufgenommen, die Hooks stehen auch und das dritte Drittel kommt noch.

rap.de: Was ist in Zukunft zu erwarten aus dem Hause Bozz-Music?

Azad: Die Jungs sind fleißig gewesen, haben viel gearbeitet und haben jetzt auch viele Produkte, die fertig sind. Jeyz neustes Mixtape „Das Ende vom Anfang – Chronologie 3“ ist komplett, genau wie sein Album. Jonesmanns neues Mixtape ist fertig, es wird „Gute Musik“ heißen. Auch 439, eine neue Gruppe, die bei Bozz-Music ist, bestehend aus Solo und Hanybal, haben auch ein Mixtape namens „439 Millimeter“ fertig. Hinzu kommt noch Yassir, der hoffentlich auch bald aus dem Knast entlassen wird, mit einem Mixtape und zu guter letzt mein Mixtape „Asphaltinferno“, ich bin aber noch nicht so ganz schlüssig, ob das jetzt nicht vielleicht auch ein Album wird, weil es auf jeden Fall Albumqualität hat. Das kommt dann alles im nächsten Jahr auf euch zu.
rap.de: Zum Schluss überlasse ich dir noch einmal das Wort:

Azad: Ich danke allen Leuten, die Azad und Hip-Hop Musik unterstützen, sich die Platten kaufen und für mich und uns voten. Checkt mein neues Album ab, das ist ein Teil von mir um euch etwas zurück zu geben. Ich hoffe ihr seid davon genau so geflasht wie ich. „Blockschrift“ ab dem 7. Dezember! Jebt euch dis!