Bass Sultan Hengzt

Pünktlich zum Release seines vierten Soloalbums "Schmetterlingseffekt" trafen wir einen sehr entspannten Bass Sultan Hengzt zum Interview. Längst ist er kein Berliner Untergrund Rapper mehr, sondern auch bei MTV/Viva auf Heavy Rotation, jedes Release garantiert den Charteinstieg. Der 26-Jährige versteht sein Business. Er hat immer für kontroversen gesorgt, sowohl in den Medien als auch bei Rapfans und in der Szene selbst, doch Bass Sultan Hengzt ist ruhiger geworden. In den Büroräumen von Amstaff Wear reflektierte er mit uns die Vergangenheit, seinen persönlichen Schmetterlingseffekt und über Berlin und gibt außerdem einen Ausblick in die Zukunft von Bass Sultan Hengzt als Musiker. 

rap.de: Die beiden Videos, die man vor dem Album jetzt schon sehen konnte, nämlich „Schmetterlingseffekt“ und „Ketten raus, Kragen hoch 2007“ unterscheiden sich sowohl inhaltlich, als auch in der bildlichen Umsetzung sehr stark. Was kann ein neuer Hengzt Hörer vom Album erwarten, worauf sollte er sich einstellen?

Bass Sultan Hengzt: Fangen wir an mit „Kette raus, Kragen hoch“. Das war ein Video, was wir gedreht haben, weil es sehr lange sehr ruhig um mich war. Es ist ein Track von dem alten Album, was ich komplett gelöscht habe. Dieser Track hat dieses Album gut wieder gespiegelt. Ein Album auf dem ich halt gesagt habe: „Ich bin viel krasser als ihr alle, überkrasser Gangster“ und so weiter. „Schmetterlingseffekt“ spiegelt dafür das jetzige Album wieder. Entsprechend können die Leute mehr in Richtung „Schmetterlingseffekt“ erwarten.

rap.de:Ketten raus, Kragen hoch“ ist also out?

Bass Sultan Hengzt: Nein, das nicht, aber „Ketten raus, Kragen hoch 2007“ ist ja ein ganz typischer Hengzt Song, ein Battlesong. Die Battlesongs auf meinem neuen Album sind eher persönlicher geworden, ich rechne da mehr mit meinen alten Rapkollegen, Exfreundinnen, Lehrern oder Freunden ab. Einen Track wie „Ketten raus, Kragen hoch“ wird es auf dem Album also nicht geben.
rap.de: Außer dem Track selber auf der Premium Edition, richtig?

Bass Sultan Hengzt: Genau. Wir finden halt das ist ein guter Song, chilliger Beat und so, aber nicht repräsentativ für das neue Album.

rap.de: Zu dem Titel des Albums hast du schon fast alles in anderen Interviews gesagt, aber würdest du uns den bitte noch mal auch im Zusammenhang mit deinem Statement im Intro erklären.  

Bass Sultan Hengzt: Eigentlich wollte ich dazu gar nichts sagen, sondern es interessant halten, dann haben aber alle gesagt: „Du hast soviel dazu zu sagen, du musst es auch erzählen“. Das Intro fängt so an: Der Schlag eines Schmetterlingsflügels, zweimal s, im Amazonas Urwald, kann einen Orkan in Europa auslösen. Der Schmetterlingseffekt, Chaostheorie, wie auch immer man das nennen möchte. Kleine Ursachen, große Wirkung. Das bedeutet halt, dass in den letzten zwei Jahren in denen ich am Album gearbeitet habe, so viele persönliche Sachen passiert sind, also Freundinnen haben mich verlassen, Produzenten haben mich im Stich gelassen, es gab Stress wegen tausend Dingen und so weiter, alle diese kleinen Sachen haben dazu geführt, dass ich das Album was ich ursprünglich aufgenommen hatte gelöscht habe und was Neues aufgenommen habe. Kleine Ursache oder Ursachen – große Wirkung, der Schmetterlingseffekt. Eine persönliche Abrechnung, auch mit mir selber.

rap.de: Soviel also dazu was einen neuen potentiellen Fan erwartet. Aber wie stellst du dir deine eigentliche Zielgruppe vor, wie sieht denn der klassische Bass Sultan Hengzt Hörer aus?

Bass Sultan Hengzt: Oh, das ist schwierig. Lasst mich kurz überlegen. Ich komme ja aus dem Untergrund. Aus einem Untergrund, wo die Fans in Dresden zum Beispiel saufen, pöbeln und wenn eine Frau auf die Bühne kommt schreien: „Titten raus!“. Inzwischen sind auf meinen Konzerten in Anführungszeichen „normale“ Leute. Welche die halt nicht so krass pöbeln, saufen und schreien. Aber so richtig einordnen kann man das glaube ich nicht. Ich suche mir ja keine Zielgruppe. Ich mache einfach Musik für mich, für meine Freunde und wenn es auch noch anderen Leuten gefällt, dann ist das gut so und wenn nicht, dann haben die halt Pech gehabt.

rap.de: Aber du denkst schon, dass sich das verändert hat?

Bass Sultan Hengzt: Ja, es hat sich auf jeden Fall geändert und es kann auch nach diesem Album wieder ändern, einfach weil es wieder etwas ganz anderes ist. Ma’ gucken würd’ ick ma’ sagen, ne?

rap.de: Anderes Thema. Was war deine Inspiration für die Texte auf „Schmetterlingseffekt“?

Bass Sultan Hengzt: Auf diesem Album habe ich, wie gesagt, mit mir selber abgerechnet und meine Inspiration waren meine Vergangenheit und mein Umfeld, also die Leute mit denen ich in den letzten Jahren zusammengearbeitet habe und mit denen ich zu tun hatte. Ich habe noch mal darüber nachgedacht woher diese Wut kam, die ich davor hatte. Ich habe versucht dann in meinem Kopf einen Schritt zu gehen und diese Wut von da zu betrachten und das war ein ganz ausschlaggebender Punkt für mein Album.

rap.de: Das ist ja nicht ungewöhnlich sich durch sein Umfeld inspirieren zu lassen. Würdest du sagen davor haben dich andere Dinge inspiriert?

Bass Sultan Hengzt: Na ja, schon. Bei „Zahltag“ habe ich halt einfach gesagt: „Es gibt zu viele Gangster Rapper, dabei bin ich doch derjenige, der Coole.“, und habe dann gemerkt das passt nicht mehr zu mir, so bin ich nicht mehr. Ich gehe nicht mehr raus und baue scheiße.

rap.de: Die Battletrackschiene ist vorbei?

Bass Sultan Hengzt: Genau. Ich wollte da halt einfach nur beweisen, dass ich der absolut coolste bin. Irgendwann habe ich dann festgestellt das muss ich niemanden mehr, vor allem mir selbst nicht, beweisen. Ich stehe da drüber, ich brauche das nicht mehr. Mir ist das zu kindisch.

rap.de: Du hast woanders mal gesagt, dass du nach "Schmetterlingseffekt" mit dem rappen aufhören möchtest.

Bass Sultan Hengzt: Ja.

rap.de: Willst du weiter Musik machen?

Bass Sultan Hengzt: Ja. Für mich persönlich höre ich mit Rap auf. Wie die Leute die meine neue Musik dann hören die einordnen, in welche Sparte die geschoben wird, das weis ich nicht. Es kann natürlich sein, dass die Leute sagen, für sie sei das immer noch Rap, aber für mich persönlich bedeutet Rap man hat einen Drum, einen Loop, einen Rapper drauf und das war es dann. Also so sehe ich Rap in Deutschland. Mir ist das persönlich aber zu einfach und deswegen möchte ich was anderes machen und entsprechend werde ich das auch nicht als Rap Musik sehen. Aber was ich letztlich machen werde, will ich auch noch nicht verraten.

rap.de: Ok. Schritt zurück. Was hat dich dazu bewegt diese Entscheidung zu treffen?

Bass Sultan Hengzt: Das war die Arbeit an dem jetzigen Album. Man merkt an dem Album ja auch schon, dass ich in eine neue Richtung gehe. Die Arbeit an diesem Album hat soviel Spaß gemacht, weil es einfach mehr war als „nur“ Rapmusik, mehr war als nur auf die Kacke hauen. Wenn ich mit m3&Noyd oder Phrequency im Studio war und Sachen aufgenommen habe, diese Liebe zur Musik die da in der Luft war…da habe ich mich in Musik verliebt und habe mir gesagt: „Musik bringt dir Geld und du hast jetzt Fame und etwas in deinem Leben erreicht, aber was du der Musik bisher zurückgegeben hast ist zu wenig. Du musst mehr geben können also nur „Yo yo, ich bin der Größte!““ Und das will ich jetzt machen.

rap.de: Du hast sie gerade schon erwähnt, m3&Noyd, erzähl mal wie der Kontakt zustande gekommen ist.

Bass Sultan Hengzt: Das war über meine Leute mit denen ich hier arbeite. Viele unserer Produzenten sind halt von uns weg gegangen oder hatten keinen Bock, haben sich nicht gemeldet, wie auch immer. Ich saß ohne Produzenten da, bis einer von meinen Jungs kam und meinte: „Hey, ich habe hier so ein paar Produzenten aus Hamburg. Wie wäre wenn wir da was mit denen machen?“ Ich meinte erst: „Nee, nicht schon wieder Produzenten kennen lernen, die sind doch alle behindert.“ Wir sind dann aber doch hingefahren und ich war drei Tage da und habe an einem Tag drei Songs aufgenommen, die Chemie hat gestimmt und dann wollte ich mit denen auch das Album aufnehmen.

rap.de: Ist das Album dann komplett in Hamburg entstanden?

Bass Sultan Hengzt: Fast komplett. Ein paar Sachen sind auch in Berlin entstanden, es sind ja auch Sachen vom alten Album auf das neue gekommen, weil die zu gut waren, um komplett gelöscht zu werden. Das hört man dann auch, die sind halt noch typischer Hengzt Sound. Ich habe zum Beispiel einen Track der heißt „Klassenfahrt“, der überhaupt keinen Sinn ergibt, der aber einfach Spaß macht.

rap.de: Das klingt alles so als ob du dich langsam vom Rest Berlins distanzierst?

Bass Sultan Hengzt: Auf jeden Fall. Berlin ist meiner Meinung nach nicht mehr Berlin wie es früher einmal war. Leute ziehen hierher und verdienen Geld mit unserer Stadt, sagen sie würden die Strasse repräsentieren und jeder fickt sich untereinander. Das ist übrigens echt nur in Berlin so, da sieht man mal wie behindert wir alle sind. Und mir ist das einfach zu anstrengend geworden, sollen die anderen mit Berlin ihr Ding machen. Ganz klar: Ich distanziere mich von Berlin und auch noch von dem ganzen Rapscheiß, ich will damit nichts mehr zu tun haben. Mir ist das alles ein zu krasser Kindergarten geworden. Und das aus meinem Mund (lacht). Der, der zum ersten Mal gesagt hat „Rap braucht kein Abitur“ und „Scheiß Studentenrap“, dem ist Berlin mittlerweile peinlich geworden.

rap.de: Damit bist du auch der Erste, von dem eine solche Ansage kommt.

Bass Sultan Hengzt: Ich bin der Erste, der Gangster Rap in Berlin gemacht hat und ich bin auch der Erste, dem das jetzt peinlich ist. Nee, ehrlich: Scheiß auf Berlin. Das ist auch eine gute Ansage oder? Ich scheiße auf Berlin!

rap.de: Bleibst du trotzdem in Berlin?

Bass Sultan Hengzt: Klar, das auf jeden Fall. Ich habe mich da gerade falsch ausgedrückt. Ich scheiße natürlich nicht auf die Stadt sondern auf Berlin Rap.

rap.de: Ok, anderes Thema. Wir haben gelesen, dass dein Kindheitstraum eine eigene Videothek war. Das bringt einen natürlich zu der Vermutung, dass es nie dein Wunsch war Musiker zu werden.   

Bass Sultan Hengzt: Nee, eigentlich nicht. Musik hat mir immer schon Spaß gemacht, aber ich habe eigentlich immer lieber Filme geguckt. Echt. (lacht) Ich bin voll der Filmfreak und dachte mir früher immer: „Boah, eine eigene Videothek haben ist voll geil.“ Wir hatten das Thema gerade heute hier und ich wurde dafür ausgelacht: „Der Spast wollte mal eine eigene Videothek haben.“ Mittlerweile geht das ja eh nicht mehr. Videotown und wie sie alle heißen machen dich ja kaputt. Aber das wäre schon was Schönes. Wie ein Freak hinten im Laden, hinter dem Tresen chillen und dann den ganzen Tag über Filme philosophieren und sagen: „Star Trek 8 ist besser als 7“, lange Haare bekommen, kein Stress mit Leuten draußen und einfach in seiner eigenen Welt leben. Zur Star Trek Convention gehen, am Besten als Klingone, das wär doch was schöne. Die Leute haben doch nie Probleme, bei denen steht kein Türke oder Araber vor der Tür und will die abstechen, die haben auch nie Frauen, das bedeutet weniger Probleme.

rap.de: Insider Filmtips?

Bass Sultan Hengzt: Zur Zeit? "300". Und "Transformers" ist auch ein guter Film. Habt ihr den gesehen? Das Ende ist einfach nur behindert, der hört einfach auf. Aber egal, man geht trotzdem so raus: „Yeah! Ich will auch ein Transformer sein!“ (lacht). Es gibt viele gute Filme, ich habe über 700 DVDs zu Hause. Ich mag auch Jim Carrey und Adam Sandler Filme sehr gerne. Der beste Film von Jim Carrey ist „Der Mondmann“.


rap.de:
Zurück zur Musik. Nach Colos oder Alpa Gun, die sozialkritische und gleichzeitig harte Texte machen…

Bass Sultan Hengzt: So in Richtung Politik und so?

rap.de:…kannst du dich da mit einordnen?

Bass Sultan Hengzt: Ja. Nein. Nein. Ich kenne mich mit Politik gar nicht aus. Ich habe früher mal versucht cool zu sein und mich da auch ein bisschen einzumischen, aber da blamiere ich mich nur. Ich habe überhaupt keine Ahnung von Politik und will da gar nicht in die Richtung gehen. Haben Alpa Gun und Colos viele solche Sachen?

rap.de: Ja, zum Beispiel beide Singles.

Bass Sultan Hengzt: Stimmt, „Ausländer raus aus den Ghettos“ und so. Stimmt. Das sind gute Sachen, aber ich will gar nicht so krass meckern. Ich befasse mich da lieber mit meinen eigenen Problemen und lasse die anderen ihr Ding machen.

rap.de: Na gut. Das ist natürlich auch in Ordnung. Eine Frage zu Bushido?

Bass Sultan Hengzt: Klar, macht ruhig, ist ja immer Standard.

rap.de: Hast du dir mal überlegt, ob du, wenn du bei Ersguterjunge geblieben wärst, auf einem ähnlich hohem Erfolgslevel wie Bushido wärst?

Bass Sultan Hengzt: Alle die da, außer Bushido selbst natürlich, was rausgebracht haben, haben nicht mehr verkauft als sich mein letztes Album „Berliner Schnauze“ verkauft hat. Weder Chakuza noch Saad haben mehr verkauft als ich, von daher bereue ich gar nichts. Das Ding ist: Erst hat er Saad rausgebracht, dann Eko, jetzt Chakuza. Und wo ist Saad jetzt? Eko? Alle weg. Jetzt kommt Chakuza, dann holt er sich einen Neuen und man hört nichts mehr von den Anderen. Wenn ich da geblieben wäre, wäre ich genau so ein Typ, ein Saad, ein Eko, wie auch immer. Ich hätte kurz meinen Hype, aber dann ist Schluss, so sehe ich das. Ich kenne den Typen doch. Ich weiß doch auch was die da verdienen – nichts. Und da war natürlich mein Ding selber machen das Beste was ich machen konnte: Ich spare mir die Therapie, habe mehr Geld in der Tasche und kann mit vernünftigen Leuten arbeiten.

rap.de: Du denkst also bei dem Hype um Bushido, fällt nichts für seine Leute ab?

Bass Sultan Hengzt: Nein, da fällt nichts ab. Vielleicht kennen auf einem Bushido Konzert mehr Leute Chakuza als mich, aber ich habe trotzdem genauso viel, wenn nicht mehr verkauft als er.

rap.de: Wie sieht es eigentlich mit einem B.M.W. Album aus, lange angekündigt, nie passiert?

Bass Sultan Hengzt: Ähm. Ja. Wir haben uns bisher noch nicht getroffen und auch noch nichts aufgenommen. Orgi ist gerade in der Schweiz und dreht da Pornos, Godsilla macht gerade sein Album…aber irgendwann. Irgendwann kommt es, wann weiß man nicht. Es liegt natürlich nicht an mir. Liegt ja alles an Orgi und Godsilla. Also ich würde sofort arbeiten und ins Studio gehen aber Godsilla und Orgi haben immer so viel zu tun, es liegt nicht an mir (Stimmt trieft vor Ironie)

rap.de: Stichwort Index. Empfindest du die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien als eine sinnvolle Einrichtung.

Bass Sultan Hengzt: (lacht) Klar, die packen Gruppen wie Landser und andere Nazi Bands auf den Index.

rap.de: Findest du es denn auch richtig selbst indiziert zu werden?

Bass Sultan Hengzt: „Rap braucht kein Abitur“ war schon sehr hart, bei dem war mir die Indizierung aber auch egal. Das war ein Album, das habe ich hingekackt, da war mir das echt egal. Natürlich planen die Leute von der BPjM nicht, dass da auch viel Gag hinter ist, die verstehen nicht, dass die Kinder auf der Strasse diese Art Spaß halt verstehen. Wobei das dann bei „Berliner Schnauze“ auch wieder ein anderes Ding war. An dem Album habe ich sehr lange gearbeitet und dann kommt einer an und sagt: „Nee, hier, darfste nicht.“ Auf eine Art verstehe ich das, wenn die Leute so ein Album hören, dann fragen die sich: „Oh Gott was ist da los?“ aber im Endeffekt rede ich auch nur wie die Jungs aus meiner Siedlung untereinander reden und deren Sprache indiziert auch keiner. Aber jut, is mir egal geworden, weil es egal ist was wir machen, wir werden immer wieder indiziert werden. Wir packen extra diesen Verbraucherhinweis auf unsere CDs, das ist denen aber egal.

rap.de: Hat das überhaupt was damit zu tun?

Bass Sultan Hengzt: Ach, ich finde wir kommen denen schon entgegen, aber die wollten ja sogar „Millionär“ indizieren, da sieht man mal wie bescheuert die sind. Für mich ist das Thema aber durch. Egal was ich mache, die werden es versuchen.

rap.de: Stimmt es denn, dass „Berliner Schnauze“ noch mal zensiert veröffentlicht wird?

Bass Sultan Hengzt: Das stimmt. Es wurden ja auch nur zwei Lieder indiziert, die darf ich hier nicht nennen, die fliegen raus und ich packe dafür vier neue rauf. Damit ich noch mehr Geld verdiene.
rap.de: Letztes Thema. Beim Gucken von dem Video zu „Ketten raus, Kragen hoch 2007“ wird man an ein französisches Video erinnert.

Bass Sultan Hengzt: Und jetzt wollt ihr wissen ob ich gebitet habe? (lacht)

rap.de: „Diente das als Vorbild?“, hätten wir es formuliert.

Bass Sultan Hengzt: (lacht) Nein. Also ich kannte das Video vorher nicht, aber ich weiß was ihr meint, weil ich es danach bei Youtube gesehen habe, war ja auch alles verlinkt. Die Maske im Video war meine Idee, aber die Maske ist aus dem Film Dead Presidents (US-Film mit u.a. Chris Tucker und Keith David, Anmerkung der Redaktion).

rap.de: Wenn es aus Dead Presidents übernommen ist, macht es Sinn, dass die Idee in mehreren Rap Videos vorkommt…

Bass Sultan Hengzt: Ja. Genau wie jeder Scarface bitet, habe ich halt die Dead Presidents Idee übernommen und uups, die Franzosen auch. Was ist denn an dem Booba Video genauso wie an meinem, außer, das die Schminke ähnlich ist? Die Maske sieht ja trotzdem anders aus.

rap.de: Interessiert dich eigentlich französischer Rap?

Bass Sultan Hengzt: Inzwischen höre ich viel französischen Rap. Ich bin übrigens auch dadurch, dass mir dann das Booba Video gezeigt wurde zu französischen Rap gekommen. Ich bin ja kein Ignorant. Ich habe auch gemerkt die haben ihre eigene Kultur geschaffen und machen sehr gute Musik und das bewundere ich auch sehr. Wenn die Leute denken ich hätte es gebitet, dann sollen die das ruhig denken und dann hoffe ich, ich habe es wenigstens gut gebitet.

rap.de: Auf jeden Fall. Ist ja cool geworden.

Bass Sultan Hengzt: Mit wenig Geld selber gemacht und dann hat es TRL doch gespielt. Geil.

rap.de: Schlusswort?

Bass Sultan Hengzt: Kauft mein Album denn es ist gut. Danke.