Battle Rapp

 

rap.de: Wie waren die Reaktionen auf euch, als ihr mit Sido unterwegs wart? 

Lex: Durchweg positiv. Wir waren die Vorgruppe, und auf die Vorgruppe gibt normalerweise keiner einen Scheiß. Während die spielt, geht man sich ein Bier holen. Aber auf der Tour haben die Leute schon gut mit uns abgefeiert. Sido meinte auch in Interviews, dass er sich das Alles ohne uns schon nicht mehr vorstellen könne, weil wir die Leute jedes Mal schon so heiß gerockt haben, dass er danach nur noch absahnen konnte. Das war es eigentlich sehr gut. Wir haben uns im Laufe der Tour auch immer mehr verbessert. Wir haben sozusagen unser Abi auf Tour gemacht.

rap.de: Wie war es mit Sido unterwegs zu sein? 

BattleCat: Witzig. Wir haben einfach nur zwei, drei Wochen lang Spaß gehabt und Tränen gelacht, wenig geschlafen, viel gefeiert.

Lex: Wir kannten Sido anfangs nur durch Hallo Und Ciao sagen. Dann kam sein Anruf: “Wir brauchen euch hier am Start als Vorgruppe!“ Also waren wir am Start. Man kannte sich nicht gut, aber auf der Tour lernt man sich eben kennen, weil man da vierundzwanzig Stunden zusammen ist. Und zusammen abfeiern verbindet ja auch irgendwo. Ich würde das immer wieder machen.

rap.de: Ist in dieser Zeit auch die Idee, einen Feature-Track („Hände Hoch!“) aufzunehmen entstanden? Ich frage deshalb, weil ihr ja auch eine Menge älterer Tunes auf eurer Platte habt, und dieser vielleicht auch schon ein paar Tage älter ist. 

BattleCat: Ja, die meisten Tracks sind etwas älter. Zu dem Feature ist es gekommen, weil wir eigentlich noch mit auf „Die Maske“ wollten, aber Sido den Kopf ein bisschen zu voll hatte und deswegen der Kontakt ein bisschen in die Brüche gegangen ist. Irgendwann haben wir dann unsere Platte aufgenommen und bei ihm angerufen, um nach einem Feature zu fragen. Ab dann ging alles relativ spontan, einfach aus dem Bauch heraus.

rap.de: Und wie kommt es nun, dass so viele ältere Sachen auf „Epo$“ gelandet sind? 

Lex: Weil das Album allein schon ein bisschen älter ist. Wie schon gesagt, hat es ein bisschen länger gedauert, bis wir die Struktur und die Möglichkeit hatten, um das Album heraus zu bringen. Jetzt haben wir es auf unserem eigenem Label herausgebracht. Davor hatten wir ein paar Optionen, über andere Labels, die wir aber nicht genutzt haben. Wir haben uns gesagt, wir nehmen die Sache selbst in die Hand. Es ist natürlich dann mit mehr Arbeit und Zeit verbunden. Deshalb hat es also so lange gedauert. Deswegen sind da auch so alte Tracks drauf. Aber das sind alles Klassiker.

rap.de: Eine Art Werkschau sozusagen.

Lex: Genau. Ich finde die Tracks sind auch irgendwo zeitlos. Deswegen haben wir auch gesagt, wir packen sie drauf.

rap.de: In diesem Zusammenhang habt ihr auch „Game Set Match“ feat. Megaloh noch einmal veröffentlicht? Der ist ja eigentlich per EP schon mal draußen gewesen. 

Lex: Weil es so eine kleine Auflage war damals, haben wir uns gedacht, dass wir den noch einmal auf „Epo$“ packen. Der Track ist ja auch eine Art Klassiker.  

rap.de: Auch ein Klassiker ist die nächste Frage: Wieso und wann kam es zu der Entscheidung ein eigenes Label zu gründen? Wolltet ihr nicht irgendwelchen Zwängen unterliegen, oder was steht dahinter?  

BattleCat: Ja, so kann man es schon sagen. Die Angebote, die wir teilweise bekommen haben, waren zumeist irgendwie mies. Da hätten wir auf jeden Fall unseren Arsch für drei oder vier Jahre verkauft. Da haben wir uns gesagt, bevor wir diesen Weg gehen und völlig auf die Schnauze fallen, fallen wir lieber auf die Schnauze, indem wir es selber probiert haben und sagen können: Das ist unser eigener Shit, den wir jetzt gemacht haben. Wir haben selber verkackt und sind auf die Schnauze gefallen und nicht durch irgendwelche Leute, die sich mit einem Track für MC Donalds verkaufen wollen. Da habe ich kein Bock drauf, weißt du.

Lex: Außerdem ging es noch darum, dass wir unser eigenes Image haben wollten und nicht irgendein Gangster-Image, oder künstliches Image, welches wir im Endeffekt nicht repräsentieren wollen. Nee, wir machen unser eigenes Ding und genießen unsere künstlerische Freiheit. Um unsere Seele und unseren Arsch zu bewahren, gründeten wir also unser eigenes Label. Wir hatten auch genügend Kontakte dafür. Es ist zwar viel Arbeit, aber es zahlt sich hoffentlich irgendwann aus.

rap.de: Könnt ihr irgendetwas zu eurem musikalischen Background sagen? Bestimmte Vorlieben, oder Künstler, über die ihr vielleicht sagt: Den und den Style fand ich schon immer geil, wollte ich auch schon immer machen? 

BattleCat: Ich sage es ganz ehrlich: Ich habe mich noch nie nach irgendjemanden orientiert. Ich habe alles Mögliche an Rap und Styles gehört. Was ich jetzt mache, ist einfach das, was irgendwann entstanden ist. Ich habe angefangen ein bisschen schneller zu rappen, weil ich damals viel Outkast gehört hatte. Das Feedback darauf war gut, die Leute haben gesagt, dass der Style geil ist und dass ich das echt drauf habe. Dann habe ich das einfach ein bisschen weiter verfolgt. Es ist aber auch nicht nur diese Schiene, die ich fahre. Ich habe auch andere Schemen und Themen. Es ist schon ein bisschen mein Markenzeichen, aber es ist nicht das Einzige was ich mache.