Battle Rapp

rap.de: Auf „Epo$“ fehlt mir etwas die inhaltliche Tiefe. Gibt es von euch Tracks, oder wird es von euch Tracks geben, die doch ein bisschen deeper gehen.  

BattleCat: Wir haben schon sehr viele deepe Sachen gemacht, nur bis jetzt keinen dieser Tracks released. Ich sage aber, das nächste Album wird sich von diesem Album komplett unterscheiden, denn, wie gesagt, wir wollen nicht nur eine Schiene fahren, sonder viele Sachen ausprobieren. Das nächste Album wird auf jeden Fall inhaltlich mehr zu bieten haben.

rap.de: Sind die Titel dafür schon in der Mache? 

BattleCat: Wir sind auf jeden Fall am arbeiten.

Lex: Dieses Album ist mehr aus dem Bauch heraus entstanden. Da wird einfach gerappt, represented und gebattled. Wir haben ja schon etwas zu sagen, in diesen Texten, aber eben auf kein spezifisches Thema bezogen. Wir haben das ja schon gesagt, dass das eine Ansammlung von Klassikern für uns ist – deswegen heißt es ja auch „Epo$“. Das nächste Album wird dann eher ein Konzeptalbum, wo dann auch ganz bestimmte Sachen angesprochen werden.

rap.de: …inspiriert durch was?

Lex: Das Leben, die Erfahrung und das, was wir sehen. Wir sind beide Menschen, die viel gesehen und viel erlebt haben, und vor allem lebendig sind. Und nimm allein Berlin. Berlin ist eine Großstadt, was auch schon genug Inspiration ist – das tägliche Leben und die Erfahrungen, die wir so machen. Wenn wir keine Erfahrung hätten, nichts erleben würden, könnten wir auch nicht rappen. Dann müssten wir vielleicht über den Mars rappen, oder über irgendwelche Narren- und Phantasiegeschichten. Das alles macht einen Rapper ja auch aus. Ein Rapper ist im Leben drin und beobachtet viele Sachen, die er dann auf Papier bringt.

BattleCat: Du meintest ja eben, in unseren Texten wären zu viele Phrasen und dir hätte teilweise der Inhalt gefehlt. Ich finde, man kann auch sehr viel zwischen den Zeilen und zwischen den Phrasen lesen. Da erkennt man auch wieder, was einen dazu bewegt hat, dies und das zu schreiben, oder warum man so und so denkt. Ansichten, welche man zum Leben hat, kann man auf jeden Fall heraushören.  

rap.de: Und eure Ansicht ist welche? Oder anders gefragt: Message an die rap.de-User?  

BattleCat: Kids, wenn ihr irgendwelche Gangsta-Raps hören wollt, dann macht es meinetwegen, aber lasst euch davon nicht so beeinflussen, als dass ihr mit einem Messer herum lauft und irgendwelche Leute abzieht. Damit fliegt ihr nur auf die Fresse. Es ist nicht cool so etwas zu verherrlichen. Wenn irgendwelche Gangster-Rapper Gangster-Rap machen, weil sie es so erlebt haben, ist das cool so, dann wird da etwas verarbeitet. Ich appelliere aber an die Kids, dass sie das nicht zu ernst nehmen, und denken: „Ich muss das jetzt auch so machen.“ Viele, die jetzt anfangen zu rappen, haben das Gefühl, sie müssten Gangster-Rap machen, oder müssen sagen, dass sie der größte Pimp, oder was weiß ich sind. Oder behaupten, sie hätten viele Chicks und genug Ice, nur damit sie cool da stehen. Bei den meisten ist es einfach nicht so. Diejenigen, die wirklich Gangster sind, hier in Berlin, und wirklich dieses Gangster-Leben haben, die machen eigentlich keine Musik, weil die einfach auch keine Zeit dafür haben. Von denen hörst du, wenn überhaupt, zwei, drei Tracks pro Jahr. Ansonsten haben die ihren Kopf wo ganz anders, und leben ihr Leben ganz wo anders.

Lex: Und wenn wir gerade bei den Kids sind: Die meisten in Westdeutschland verstehen das alles auch irgendwie falsch. Die haben ein übertriebenes Bild von Berlin. Okay, es ist eine Großstadt und es geht da bestimmt ein bisschen mehr ab, als auf´m Dorf. Es gibt viele, die auf Gangster-Rap machen und damit klar übertreiben. Die Kids wiederum nehmen sich das als Maßstab und machen es dann nach, obwohl der Typ, der die Ansage gemacht hat, das selbst nicht mal machen würde. Da sollte man aufpassen, nicht alles glauben und einfach sein Ding machen. In Berlin muss man sich immer positionieren, das stimmt schon. Auf die Musik bezogen muss man aber nicht immer einen Harten spielen.