Interview mit Ruffiction

rap.de: Und wie soll es nach „Ruffnecks“ weitergehen?

Arbok 48: Eigentlich wär Crack Claus jetzt dran mit einem Soloalbum. Eigentlich.

Crystal F: Soloalben sind halt auch nochmal was anderes als so ein gemeinsames Album. Für „Ruffnecks“ haben wir uns dann immer zu festen Terminen getroffen. Zuerst waren wir in Hameln bei Claus, dann in Berlin bei mir und dann zwei Mal in Osnabrück, wo wir zum Glück das „Make Your Way„-Studio hatten. Da war die Arbeitsweise einfach extrem gut. Durch Zufall kam dann auch K-Gunn da vorbei, weil er mein Auto vor der Tür hat stehen sehen und ließ sich da auch gleich von der Arbeitsmoral anstecken und hatte voll Bock was aufzunehmen.

Arbok 48: Was sehr selten ist bei ihm.

Crystal F: Sonst fragt man ihn und muss bis zwei Stunden vor Masterabgabe auf seinen Part warten. Also das Studio hatte schon einen sehr positiven Einfluss auf uns und wir haben locker 60% des Albums dort gemacht. Danke an Till nochmal an dieser Stelle.

rap.de: Steht bereits was fest für die Tour zum Album?

Crystal F: Wir planen derzeit noch, aber im September sollen es drei Wochenenden mit je drei Konzerten werden. Wir haben jetzt auch zum ersten Mal eine Booking Agentur, Vagabond Village, die keine HipHop-Künstler haben außer uns und da schauen wir jetzt mal wie das läuft. Wir haben zwar schon oft live gespielt, aber das wird dann unsere erste richtige Tour.

rap.de: Und kommt bis dahin der Bart ab? Ist das nicht merkwürdig für dich als Privatperson, wenn eigentlich fremde Personen sich im Internet über dein Aussehen streiten?

Crystal F: Ja schon. Ich mein, ich hab eigentlich immer 3-Tage-Bart getragen und wollte dann einfach mal wachsen lassen. Irgendwann hab ich dann mal ein Bild vom Sport gepostet und dann kamen irgendwelche dummen Salafisten- und Hipsterkommentare und da hat meine Frau auch gesagt, ich soll den einfach dranlassen. Aber so funktioniert einfach das ganze Social Media-Ding, da gibts dann 50 Kommentare über deinen Bart, aber für eine Videoankündigung gibt es dann nur 3 Kommentare. Davon lassen sich dann Künstler auch oft beeinflussen und wollen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, indem sie dann irgendwelche super poetischen Lebensweisheiten posten. Wenn ich mal irgendein lustiges Bild finde, dann post ich das auch mal, aber wenn es sich nur noch darauf beschränkt, dann läuft einfach etwas falsch. Bei den Dreharbeiten zu „Ayran & Döner“ hat sich Vortex auch das ganze Wochenende nur darüber aufgeregt und dann konnte man ihn nur durch die Erwähnung von Pietro Lombardi schon reizen. An dieser Stelle auch nochmal Danke an Jagpal von Augenmaß Productions und Vortex.

rap.de: Sind da noch weitere Videos geplant?

Crystal F: Wir wollen eigentlich noch ein Video zu „Steig in den Van“ drehen. Aber da müssen wir noch schauen inwiefern das realisierbar ist.

rap.de: Wenn man mal bei einem Auftritt von euch dabei war oder einfach mal eure Facebookseiten beobachtet, dann fällt einem schon auf, dass ihr ein ziemlich familiäres Verhältnis zu euren Fans habt. Wie erklärt ihr euch das?

Crystal F: Wir haben halt sehr viel live gespielt und wir sind da nicht so, dass wir uns im Backstage verkriechen und durch die vielen Gespräche, die man da dann immer führt, hat man eine ganze andere Beziehung zu den Leuten. Ich denke das machen auch nicht mehr viele so und deshalb wird das auch von den Fans positiv wahrgenommen. Aber das ist auch cool, für den „RUFF„-Videodreh haben wir ja einen Aufruf gemacht, dass alle vorbei kommen sollen und da kamen dann auch echt Samstag früh 90 Fans aus ganz Deutschland angereist. Viele lassen sich ja auch unsere Logos oder Textzeilen tatowieren und das ist dann auch immer wieder ein beeindruckender Moment für uns.