Interview mit PA Sports

rap.de: Du bist bekennender Fan von Verschwörungstheorien. Was ist da gerade so die neuste Entwicklung, der letzte Schrei?

PA Sports: Es gibt so viele Sachen. Es gibt auch viel Schwachsinn, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich habe lange nichts mehr neues gesehen. Das letzte, was ich gesehen habe, war „Die Bilderberger im Zentrum der Macht„. Das war auf jeden Fall eine krasse Geschichte, genau wie die 50teilige Arrivals-Reihe. Ich guck mir sowas an, kann aber auch differenzieren. Ich weiß, wann richtige Quellen angegeben sind und wann jemand einfach Sachen behauptet. Ich glaube auf jeden Fall nicht alles. Mittlerweile ist es Mode geworden. Es gibt auf jeden Fall sehr viele Dinge auf der Welt, die wir nicht wissen. Das hat nix mit Illuminaten zu tun. Der Illuminatenorden bestand im 17. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert, wurde verboten und seitdem gibt es den Mythos, dass die immer noch bestehen würden und verschiedene Dinge in der Politik bewegt hätten, wie zum Beispiel die französische Revolution. Sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass es verschiedene Lobbyisten gibt, Generäle, Menschen im Militär und in der Politik, die eine sehr hohe Stellung haben und die Entscheidungen treffen. Die Menschen, die wir in den Medien sehen, sind nur Marionetten. Ich bin der Meinung, dass es eine Loge von sehr reichen Menschen gibt, und mit reich meine ich nicht 10 Millionen, sondern soviel, dass sie das gesamte Weltgeschehen bestimmen können. Diese Menschen entscheiden, welche Kriege geführt werden, welche Medizin auf den Markt gebracht wird, welche Medizin vorenthalten wird. Für manche Leute hört sich das geisteskrank an, für mich ist es die pure Realität. Ich probiere, hinter die Kulissen zu blicken und zu durchschauen, was passiert auf der Welt.

rap.de: Du verfolgst sicher auch die Politik im Iran mit.

PA Sports: Ja.

rap.de: Was denkst du denn über den neuen Präsidenten?

PA Sports: Ich bin ein Iraner, der das gesamte Ding ein bisschen anders sieht. Viele Iraner haben keine Meinung. Damals, als der Schah an der Macht war, haben alle gegen ihn demonstriert. Dann ist er gefallen, dann kam Khomeni, auf einmal war Khomeni voll böse. Jetzt wollen die alle, dass es wieder so ist wie damals. Und wenn es wieder ist wie damals, gibt es etwas neues, was sie stört. Das sind die Iraner. Die stört immer irgendetwas. Man muss differenzieren. Der Präsident ist für mich uninteressant. Die Entscheidungen im Iran trifft sowieso der geistliche Führer, Ali Khaminei, ich respektiere ihn, weil ich ein gläubiger Schiite bin. Auch wenn ich nicht alle Entscheidungen und die Innenpolitik befürworte. Aber ich renne auch nicht rum und befürworte eine Revolution. Die Menschen wissen gar nicht, was passieren würde. Iran ist ein Land, in dem die Menschen sehr eingeschränkt sind und ohne Freiheit leben. Trotzdem ist Iran eines der wenigen Länder, das Stellung bezieht und nicht alles mit sich machen lässt.

rap.de: Dir ist die Außenpolitik also letztlich wichtiger als die Innenpolitik?

PA Sports: Das ist halt die Frage. Was ist wichtiger? Das Leben eines einzelnen Menschen? Oder ob man was positives in der Geschichte bewirken kann? Jemand, der nur für das Jetzt und Hier lebt, sagt, mir egal, was die Geschichte ist, ich will einfach frei leben und deswegen sind die da oben Bastarde für mich. Aber ich sage, wenn wir Scheiße fressen, aber durch unser Scheiße fressen etwas Gutes bewirken können, fressen wir halt Scheiße. Es ist eben die Frage, ob man nur in Ruhe leben will oder bereit ist, für etwas einzustehen. Im Iran passiert innenpolitisch auf jeden Fall viel Scheiße. Aber außenpolitisch finde ich sehr gut, was Iran macht. Dass der jetzige Präsident anfängt, mit Amerika vernünftig zu kommunizieren, befürworte ich auf jeden Fall, damit die Sanktionen endlich aufhören und die Menschen im Iran keine 20 Euro mehr für Fleisch ausgeben müssen. Aber ich bin auch keiner, der sagt, macht im Iran an jeder Ecke eine Spielothek und zehn Puffs auf und lasst uns Party machen. Ich denke, da muss eine vernünftige Entwicklung passieren, damit wir irgendwann demokratischer werden. Aber nicht von jetzt auf gleich.