Interview mit Left Boy

rap.de: Das Album kommt bald raus, bist du aufgeregt? Fühlst du dich irgendwie unter Druck gesetzt? Denkst du da überhaupt drüber nach? Hast du überhaupt Zeit, darüber nachzudenken?

Left Boy: Ich denke nur an die Sachen, die ich noch machen will. Das Album ist noch nicht komplett fertig, es fehlen noch ein paar Details. Ich habe die Lieder alle schon Millionen mal gehört, weshalb ich jetzt gerade ein bisschen Entzug brauche, damit ich es auch wieder genießen kann. Und dass ich auch auf der Tour wieder eine Freude daran habe, die Songs zu performen – weil wir jetzt wirklich monatelang an Kleinigkeiten herumgearbeitet haben und ich mich sehr intensiv damit beschäftigt habe. Ich freue mich natürlich, dass es rauskommt – ich habe jahrelang an dem Album gearbeitet und bin gespannt, wie es ankommt und was die Reaktionen darauf sind. Ich würde jetzt nicht sagen, dass es ein klassisches Pop-Album ist – es ist eher so das Album, das man als zweites oder drittes veröffentlicht, nicht als erstes. Aber ich bin gespannt. Es sind ein paar Popsongs drauf, wie „Get It Right“ und wie die nächste Single „Security Check“, was wieder so ein Hype-Track ist. Und dann schaue ich, dass ich vielleicht mit etwas Ernsterem kommen kann. Es gibt die Pop-Tracks und die eher introvertierten, und es hat diese musikalischen Reisen, wie zum Beispiel „Black Dress“, wo man an einem Punkt anfängt und ganz woanders endet. Da sind ein paar Tracks auf dem Album, die für mich persönliche Meisterwerke in der Hinsicht sind, dass du einfach nur die Augen schließt und wirklich einen Trip erlebst, wenn du die Musik hörst. Das finde ich cool.

rap.de: Hast du irgendwelche bestimmten Erwartungen ans Album? Gibt es irgendwelche Ziele, die du dir gesetzt hast?

Left Boy: Nein, überhaupt nicht. Ich habe lieber keine Erwartungen und freue mich darüber, wenn was Tolles passiert, als dass ich jetzt erwarte, dass ich Platin gehe oder was auch immer und es dann nicht passiert. Solange ich weiß, dass ich mein Bestes gegeben habe.

rap.de: Die Anerkennung aus der Hip-Hop-Szene, ist das was, was dir wichtig ist? Du bist ja nun auch kein Rapper im klassischen Sinne. Es gibt ja auch viele gegensätzliche Meinungen zu deiner Musik.

Left Boy: Nein, das ist mir nie so wichtig gewesen. Ich mache die Musik, weil ich sie machen muss, weil ich nicht anders kann, und weil sie mich freut. Und wenn sie mich dann nicht mehr freut, dann wird es das gewesen sein für mich. Aber ich bin gespannt, wie die Community darauf reagiert

rap.de: Das Publikum will ja Musik immer gerne in Schubladen stecken…

Left Boy: Es wird schwierig sein, dieses Album in eine Schublade zu stecken!

rap.de: Das ist ja genau das Problem, gerade die Rap-Szene ist ja, was sowas angeht, oft sehr konservativ.

Left Boy: Ja klar, sogar Drake versuchen sie ja irgendwie fertigzumachen, obwohl der wirklich einer der – vielleicht der Beste überhaupt momentan ist, zusammen mit Kendrick.