Mimiks im Interview: Erlebnisse in Afrika, Rechtspopulismus & Schweiz

Du hast mit Viva con Agua ein Projekt in Afrika gemacht. Wie lief es ab und wie wichtig ist für dich soziales Engagement?

Genau wie in Deutschland, arbeitet Viva con Agua auch in der Schweiz mit diversen Künstler zusammen, um gemeinnützige Projekte zu realisieren. Wir haben das zuvor gemeinsam geplant und uns gesagt – „Lass uns nach Mosambik reisen“.
Dort haben wir uns dann mit einheimischen Künstlern getroffen und mit ihnen gejamt und einen Song aufgenommen. Dazu haben wir dann auch ein Video gedreht und eine Doku gemacht.

Dadurch konnte Viva con Agua mehr Aufmerksamkeit generieren und somit mehr Menschen auf die Problematik aufmerksam machen. Ich bin selbst auf sie zugegangen und sehr gern ein Gesicht von dieser Organisation.

Dementsprechend liegen dir sozialen Projekte sehr am Herzen.

Voll. Ich will jetzt nicht die Welt retten oder so, aber ich denke es ist gut, wenn man als Künstler neben der Musik – die für die Weltgeschichte absolut irrelevant ist – etwas mit seinem Talent anstellt, was noch größer ist.

Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben? Positiv und negativ.

Man könnte davon ausgehen, dass man als weißer Schweizer dort ein Außenseiter ist. Aber sobald wir zusammen Sound gemacht haben, waren alle Mauern und Grenzen weg. Plötzlich kam eine Zwischenmenschlichkeit zustande, die sonst nicht entsteht. Das zu sehen, war mega schön. Dass solch eine zwischenmenschliche Ebene entstehen kann und zwar nonpolistisch, nonverbal, ohne historisch negativ geprägte Einflüsse.

Außerdem ist es einfach crazy, aus dieser Bubble aus Westeuropa nach Mosambik zu kommen. In der Hauptstadt erinnern dich gewisse Dinge an Westeuropa – andere nicht. Aber als wir raus in die Dörfer gefahren sind, sah das ganz anders aus. Das ist eine andere Welt. Es gab keine WCs, wir sind Kindern begegnet – die haben noch nie im Leben einen Weißen gesehen. Teilweise hatten sie keine Wasseranschlüsse. Das Dorf, in dem wir waren, hatte dank Helvetas, die mit Viva con Agua zusammenarbeiten, eines.

Die Probleme der menschen dort sind – Ich muss drei Stunden laufen, um an die Wasserquelle zu kommen, wie plane ich meinen Tag?“ Im Vergleich dazu sind meine Probleme nichtig.

Trotzdem kann man niemanden verurteilen, weil jeder sein Weltbild in dem Umfeld kreiert, in dem er sich befindet.