Deutschrap kocht: „Rap Kitchen“ – Interview mit Buchautor Johann Voigt

Gab es dabei etwas, dass dir an den Kochkünsten flächendeckend aufgefallen ist?

Bei jedem Künstler gab es Sachen, die mich überrascht haben. Es gab aber keine einheitliche Einstellung zum Kochen oder ein einheitliches Gewürz welches alle benutzt haben. Die Künstler kommen ja aus komplett verschiedenen Umfeldern und haben auch verschiedene Herangehensweisen ans Essen und Kochen. Sei es durch Rezepte, die sie selbst entwickelt haben wie zum Beispiel Prinz Pi oder durch strange Geschichten zum Thema essen.

Gibt es denn besondere Anekdoten von den Gesprächen?

Ein Künstler war am Tag vor unserem Gespräch feiern und hat auch Drogen genommen. Es war relativ schwierig, ein Gespräch mit ihm zu führen. Wir saßen im Restaurant, es war noch ein Freund von ihm dabei und wir waren in einem ganz normalen Freitagmittag-Modus. Nach und nach ist er aber wieder runtergekommen. Das war auf jeden Fall ganz interessant.

Die Geschichte, die uns Omik K. aufgetischt hat, war auch sehr spannend. Er kommt aus ursprünglich aus Kuba. Dadurch, dass Kuba so ein armes Land mit einer Planwirtschaft ist, können sich relativ wenige Leute Fleisch leisten, vor allem Rindfleisch. Deswegen gibt es da eine Rindfleisch-Mafia, die nachts dort einsteigt, wo es Kühe gibt. Die werden dann dort geschlachtet und das Fleisch wird vertickt, wie bei einem Drogendealer. Dafür kann man auch lange in den Knast wandern, wenn man erwischt wird.

Eunique hat von ihrer Oma aus Ghana erzählt, die sie einmal gefragt hat, was ihr Lieblingshuhn sei. Dann hat ihre Oma genau dieses Huhn genommen und geköpft und in der Suppe verarbeitet.

Mauli hat nicht nur für uns gekocht. Parallel dazu hat er sich gerade auf seine Radiosendung vorbereitet. Das heißt: Er hat gekocht, ein Interview mit uns geführt und sich auf seine „Wundersame Rapwoche“ vorbereitet und dazu auch noch mit uns gegessen.