Interview mit Megaloh

 rap.de: Was erhoffst du dir von dem Album? Also, was wäre für dich ein Erfolg?

Megaloh: Hm, ein Erfolg wäre auf jeden Fall, wenn ich dadurch die Möglichkeit bekommen würde, noch weiter Musik zu machen. Also, damit sich nach der Platte nicht die Frage für mich stellen muss, ob es noch sinnvoll ist, weiter Musik zu machen. Das kann man nicht an einer konkreten Zahl oder an einem konkreten Event festmachen. Aber es sollte schon irgendwo was zurückkommen, wir haben echt viel in diese Platte reingesteck, das sieht man ja auch an den Trailern und den Videos und all dem Zeug. Und die Musik ist ja auch sehr hochwertig.

rap.de:  Also rechnest du durchaus damit, dass das jetzt erst nur der erste Schritt ist und du dann beim nächsten Mal noch einen drauf setzen kannst?

Megaloh: Ich würde mir natürlich wünschen, dass mehr geht und ich denke, es kommt jetzt auch darauf an, wie viel wir live spielen können und wie schnell die Leute die Platte für sich kennenlernen. Meine bisherige Erfahrung war, dass jeder, der die Platte bisher für sich entdeckt hat, nichts anderes sagen konnte außer, dass die Platte cool ist. Der Anspruch war, etwas zeitloses zu machen und ich denke, wenn die Leute jetzt nicht völlig auf den Kopf gefallen sind und ein gewisses musikalisches Verständnis haben, dann wird es auch bei den meisten ankommen. 

rap.de: Denkst du denn, dass du damit auch einen gewissen Zeitgeist triffst?

Megaloh: Vielleicht, dass man bewusster werden soll.  Das ist ja generell in. In den Esotherikerkreisen und so geht’s ja auch immer häufiger um das Ende der Welt, das Ende des Majakalenders, um den Beginn einer neuen Zeit und so. Aber ich glaube auch generell, wenn man es jetzt ganz nüchtern und auch gesellschaftlich betrachtet, ist es wichtig, bewusster zu leben. Wir sind in einer Zeit, wo man theoretisch die Möglichkeit hat, alle Informationen zu bekommen. Natürlich nicht alle, aber auf jeden Fall mehr als je zuvor. Durch das Internet haben wir auch die Möglichkeit, Informationen auszutauschen. Ich denke, es bildet sich einfach ein stärkeres Kollektivbewusstsein. Und auf der Platte geht es auch um Situationen, die viele Menschen ansprechen können.

rap.de: Was hörst du denn zur Zeit? Du meintestvorhin, dass du viel Gangsterrap hörst.

Megaloh: Gerade bin ich wieder auf Grafh hängen geblieben. Aber ich hab da immer wechselnde Phasen, also ich höre eigentlich immer einen Rapper eine Weile lang und dann habe ich da keinen Bock mehr drauf und höre einen anderen. Weil ich die Sachen ja auch nicht so wie ein normaler Hörer hören kann. Klar, das Kendrick Lamar-Album konnte ich auch ganz normal hören und feiern, aber eigentlich achte ich immer schon auf die Rhymeskills. Sonst höre ich am liebsten Rapper, bei denen mich der Rhymeskill kurzweilig flashed. Papoose zum Beispiel, als ich den für mich entdeckt habe, da war ich schon extrem geflashed. Lupe Fiasco. Zur Zeit ist es auf jeden Fall Grafh, der zerstört.