Ercandize

rap.de: Wie ist dein Verhältnis zu Savas heute? Du hast ein Feature mit ihm auf "Uppercut".

Ercandize: Ja, der Song ist schon etwas älter, er ist ungefähr eineinhalb Jahre alt  und jetzt bietet sich halt die Gelegenheit, ihn rauszubringen. Ich und Savas leben auf Distanz, wir telefonieren nicht jede Woche miteinander. Wir sprechen alle zwei oder drei Monate miteinander, schicken  uns ab und zu Nachrichten oder schicken uns ab und zu lustige Links aus dem Internet, aber es ist eher eine Freundschaft auf Distanz. Aber anders kriegt das auch keiner hin. Ich hab viel Verantwortung und wenig Zeit und konzentrier mich auf meine Dinge. Savas macht das genauso. Da ist es halt kompliziert, mal einen Kakao zusammen trinken zu gehen oder 'ne Cola (lacht).

rap.de: Wie ist dein Verhältnis zu den anderen Ex-Members von der Optik Army?

Ercandize: Ich hab zu denen Kontakt zu denen ich schon zu Optik-Zeiten viel Kontakt hatte, Amar zum Beispiel. Mit Caput red ich von Zeit zu Zeit mal… alle paar Monate mal. Mit Melanie telefonier ich noch mit am häufigsten. Aber gerade hat sie nicht soviel Zeit. Trotzdem sind wir fast täglich in Kontakt. Zu Moe hab ich gar keinen Kontakt und wenn, dann auch eher über Savas oder bei einem Auftritt. Zu Franky und Kaas hab ich gar keinen Kontakt mehr, aber das war auch schon zu Optik-Zeiten so.

rap.de: Vor zwei Jahren hast du in einem Interview gesagt, du willst ins Ausland. Was ist aus deinen Plänen geworden?

Ercandize: Ja, ich war auch im Ausland. Ich war eine Zeitlang in England und Frankreich und hab dort persönliche Sachen erledigt.

rap.de: Okay, kommen wir zur letzten Frage: Wie sieht es mit einer Reunion von ABS aus?

Ercandize: Reunion… gibt es nicht, weil wir ja nie getrennt waren.

rap.de: Ein neues ABS-Album ist also möglich?

Ercandize: Unser DJ hat sich ja verabschiedet, obwohl er original nur 20 km von uns entfernt wohnt. Es ist halt sehr schwer, ihn zu erreichen und wir sind jetzt nur noch zu dritt. Aber wir drei haben noch sehr viel miteiander zu tun und es ist ein Langzeitprojekt. Discopolo, der ABS-Produzent, der für mich zur Elite der Produzenten in Deutschland gehört, wohnt 50 Meter von mir entfernt und trotzdem sehen wir uns nur alle drei Monate mal. Wir haben Songkonzepte und auch schon einiges aufgenommen im Laufe der letzten zwei Jahre. Auf lange Sicht arbeiten wir auf ein Album zu. Das ist eine Sache, die wir definitiv noch machen werden. 100 Prozent. Das erste Album ist ja auch schon elf Jahre alt. Umso verwunderlicher finde ich, dass so viele Rapfans, auch jüngere, danach fragen und ich auch in Interviews darauf angesprochen werde. Das motiviert mich natürlich auch, weil es mir zeigt, wir machen es nicht nur aus Liebe zu unserer gemeinsamen Musik. Alleine für dieses Gefühl würde es sich schon lohnen, aber auch sehr wichtig sind die Fans, die sowas  feiern und haben wollen. ABS mit moderneren Beats, mit neueren Rhymes, mit ausgeklügerten Moves und freshen Videos. Darauf hab ich Bock, aber ich kann auch garantieren, dass dieses Jahr nichts mehr kommen wird. Aber vielleicht im Laufe des nächsten Jahres.