Chiddy Bang

rap.de: Habt ihr damals auch mal darüber geredet, was ihr machen würdet, wenn ihr berühmt wärt und viel Geld hättet?

Xaphoon: Nein, eigentlich nicht. Es ist ja nicht so, dass man auf einem Berg steht und schreit: Juhuu, ich bin erfolgreich. Es sind ja mehr so einzelne Etappen, die man erst mal erklimmen muss. Man kommt zur ersten Stufe und sagt: Wow, hier war ich noch nie. Das ist ein verdammt gutes Gefühl.

Chiddy: Ja, zuerst wollten wir raus aus der Schule und dem College mit unserer Musik. Das haben wir gemacht und dann kamen die Shows als nächste Stufe, damit die Kids unsere Songs kennen lernen konnten.

Xaphoon:Das hatten wir dann auch geschafft und dann haben wir ein Mixtape gemacht, das sehr viele Downloads hatte. Die nächste Stufe war dann die Verbreitung unserer Musik in ganz vielen Blogs.

rap.de: Ihr habt also immer einen Schritt nach dem anderen gemacht.

Xaphoon: Ja, wir saßen nie da und haben gesagt: “Oh, wenn ich mal in der Autowerbung bin, dann lass uns das Geld für einen Swimmingpool ausgeben!“

rap.de: Aber manchmal sitzt man ja da mit seinen Freunden und sagt:“ Wenn ich eines Tages im Lotto gewinne, dann….“

Xaphoon: Ja, irgendwo im Hinterkopf schon… Eine Sache, die wir auf jeden Fall beschlossen haben, falls wir mal mehrere Millionen Platten verkaufen ist, dass wir seinem Bruder, der von jedem “Cheeseburger Don“ genannt wird, eine Diamanten-Cheeseburger-Kette kaufen.

rap.de: Und? Habt ihr das schon gemacht?

Beide: Wir haben ja noch nicht genug verkauft. Bis jetzt vielleicht 100.000 Stück, aber noch keine Millionen.

        

rap.de: Ich werde einfach ein verdammt gutes Interview mit euch machen, dann klappt es vielleicht.

Xaphoon: Ja, genau…. Schreib doch: Die Band ist echt scheiße, aber wenn ihr das Album kauft, dann bekommt der Typ seine Kette.

rap.de: Habt ihr Idole oder Leute die euch stark beeinflusst haben? Gibt es jemanden mit dem ihr gerne zusammenarbeiten würdet?

Xaphoon: Black Thought von The Roots ist mein Idol.

Chiddy: Kanye West ist definitiv ein Idol für mich. Jay-Z ist ein Idol (Xaphoon nickt zustimmend). Was ich damit meine ist, er hatte einen starken Einfluss darauf das ich mit dem Rappen angefangen habe. Was er jetzt macht, ist auch cool, aber ich bin mehr ein Fan von den Sachen, die er früher gemacht hat, zum Beispiel “Reasonable Doubt“ oder “Blueprint“. Es ist verrückt, nur einen Schritt entfernt von ihm zu sein. Wir haben Songs mit Big Sean gemacht, der ist bei Kanye West auf dem Label. Wir waren auf der Album-Release-Party und anwesend waren Kanye West und Jay-Z.  Wir stehen daneben und sagen gar nichts.

Xaphoon: Ja, für mich ist es auch verrückt. Einerseits stehst du neben denen und denkst dir: Oh mein Gott! Aber wenn ich in einem Raum mit Black Thoughts von The Roots bin, ist es buchstäblich unglaublich, weil er für mich in meiner Kindheit wirklich einer der Größten war.

Chiddy: Ja, wir haben ihn mal an der 30th Street Station gesehen, als wir von unserer ersten College-Show zurückkamen und dann sah ich ihn und dachte so: Yo, das ist Black Thought von The Roots. Und Noah (Xaphoon) so: Ach nein, das kann einfach nicht sein!

Xaphoon: Meine Realität wollte es einfach nicht glauben. Es erschien mir einfach so unreal, dass das jetzt wirklich passiert.

Chiddy: Ich bin auf ihn zugerannt. Ich so: “Hey, wir hatten gerade unsere erste Show im College. Wir sind eine Band, hör dir mal unsere Musik an.“ Leider hatten wir nicht mal Musik dabei, die wir ihm hätten geben können, aber wir haben ihn dann noch am selben Tag bei MySpace angeschrieben.

Xaphoon: MySpace ist für so viel verantwortlich. Für uns, für Cool Kids, Hit Boy usw. Alle haben die richtigen Produzenten und Leute getroffen. Alles durch MySpace. Meine nächste Band wird MySpace heissen (lacht).

rap.de: Was war eure großartigste Erfahrung mit Musik bis jetzt?

Chiddy: Wir waren in Australien auf Tour, wir waren da auf einem Festival namens Parklife Festival und Missy Elliott hat es gehostet. Da waren sehr viele gute DJs und es war einfach atemberaubend, weil ich erst 19 Jahre alt war…

Xaphoon: Die meisten Kids wachsen ohne einen Pass auf. Als ich den Leuten in der Highschool erzählt habe, dass ich nach London und Berlin fliege und das mit gerade mal 21 Jahren, meinten die Leute, dass das verrückt sei und sie nie die Chance hätten, werden das zu tun.