Chefkoch

rap.de: Du machst also viel als Schauspieler inzwischen. Eigentlich bist du aber freier Beleuchter, oder?

Chefkoch: Ja, ich habe Beleuchter gelernt. Ich bin selbstständig und arbeite alles Mögliche, auch, was den Servicebereich angeht. (mit Handwerker-Stimme🙂 Nichts ist unmöglich, Wunder dauern etwas länger. (grinst)

rap.de: Und das erfüllt dich?

Chefkoch: In der Tat. Das macht Spaß und das kann ich. Dafür habe ich ein Talent und man verdient relativ gut. Aber Rap ist meine Musik und das, was mich anzeckt. Wenn irgendwo ein geiler Beat läuft, dann turnt mich das mehr als wenn es ein Gitarrensolo wär, obwohl das auch cool ist. Aber nur Hip Hop ist so! Das ist für mich eine Art von Ventil. Früher gab es Tagebücher und ich schreib halt Texte. Das macht mich einfach rein. Man könnte es auch als Beichten bezeichnen. Diese Art von Lifestyle hat mich einfach am meisten geprägt.

rap.de: Hat sich dein Lifestyle im Vergleich zu früher geändert? Gehst du weniger auf Partys?

Chefkoch: Ja, damals war mehr. Ich geh heute zwar immer noch auf Partys, aber  früher hat man mehr getobt. Das war wie: Komm mal runter, spielen! Wir spielen Hip Hop!. Da hat man alles noch ausgereizt und viel Scheiße gemacht. Auch viel Mist gemacht, mit falschen Leuten zusammengearbeitet und so weiter. Man hat so einen Entwicklungsprozess durchlebt.  

rap.de: Was war denn deine Spezialität damals? Partys aufräumen?

Chefkoch: Och nee, Mann. Ich bin doch ein friedlicher Bürger. Ich will eigentlich immer nur Spaß haben. Hauptsache es geht mir gut.

rap.de: Ist der Titel "Friss oda stirb" auch das Konzept des Albmus?

Chefkoch: Friss oder stirb ist mein Lebensmotto! (lacht) Fressen oder gefressen werden, das ist das Leben, ein Naturgesetz. Und der Chefkoch ist am Ende der Nahrungskette. Oder am Anfang? Auf jeden Fall ganz oben!

rap.de: Frage an den Chefkoch: Wenn dein Album ein Gericht wäre, was wäre es dann?

Chefkoch: Das wäre im Ofen gemacht, mit ganz vielen verschiedenen Gemüsesorten und gewürfeltem Fleisch, Kartoffeln und so weiter. Schön lange im eigenen Sud kochen. Mit Salz und Kreuzkümmel. Es soll nicht nur gut schmecken, es soll auch gesund sein.

rap.de: Vor einem knappen Jahr wurde eine Reunion der Kaosloge angekündigt. Was wurde denn daraus?

Chefkoch: Ich weiß es noch nicht, die Loge war schon immer ein Mysterium, für die Medien, für die Logen-Fans und selbst für die Mitglieder selbst manchmal. Aber eine Reunion könnte ganz schnell passieren, nur ist das eben so´n Logen-Ding. Kann also gut sein, aber ich kann nichts versprechen.

rap.de: Ein Teil von euch, Ben Salomo und Asek, haben sich seinerzeit Die Illuminaten genannt. Wäre doch interessant, mit so einem Namen heute, wo so viele Rapfans diesen ganzen Verschwörungsquatsch glauben, rauszusteppen.

Chefkoch: Für uns war das immer ein Thema. Die Zeichen stehen ja nicht erst seit heute am Himmel. Diese ganzen Verschwörungstheorien – wir fanden das damals cool und das ist auch nach wie vor interessant. Nur, weil Bushido und Sido ihr Album jetzt "23" genannt haben, ist das aber nicht neu.