Jan Delay sagt: Weitersaugen

Heute mal wieder im Programm: Die gute, alte Download-Diskussion. Heute mit: Jan Delay. Vorhang auf.

Der Rapper, Sänger und Popstar aus Hamburg City hat sich gestern auf seinem Facebook-Profil zur seit Jahren heißdiskutierten Problematik der illegalen Downloads geäußert – und sich dabei denkbar klar positioniert. "Saugt bitte alle ruhig weiter und lasst euch nicht erwischen. Kein Peer 2 Peer!", riet er seinen Fans.

Im selben Atemzug forderte er allerdings auch dazu auf, Künstler, die es verdient hätten, zu unterstützen: "Und wenn es Künstler gibt, die ihr schätzt und die sich den Arsch aufreißen, um gute Platten zu machen: Bitte supportet sie!

Zum Einstieg in sein Statement hatte Jan Delay sich den Berufsstand des Abmahnungsanwalts zur Brust genommen und ein paar Zahlen genannt, die aufhorchen lassen: "Mal 'n paar harte Zahlen und fakten: im letzten Jahr hat es 800.000 (!) Abmahnungsverfahren wegen illegalen Downloads gegeben. Heißt: Windige Anwälte beschäftigen Billiglöhner, die den ganzen Tag nix anderes tun, als IP-adressen von illegalen Saugern aufzuschreiben, um diese mit einem Bußgeldbescheid von durchschnittlich 1500 Euro abzumahnen und mit Gerichtsverfahren zu drohen, falls nicht gezahlt wird. Heraus kommt das stolze Sümmchen von 1,2 Milliarden (!!), welches unter den Anwälten und den Plattenfirmen gesplittet wird. Die Künstler sehen davon nix! Das sind alles miese Schweine!"

Auf die Reaktionen darf man jetzt schon gespannt sein. Am 12. Dezember wird Jan Delay außerdem seine Autobiographie veröffentlichen, die er gemeinsam mit den beiden Musikjournalisten Michael Fuchs-Gamböck und Thorsten Schatz geschrieben hat. Eine erste Leseprobe gibt es hier.

Auch hier auf rap.de hatte es erst vor kurzem einen Debattenbeitrag zum Thema Downloads gegeben. Unser Chefredakteur Oliver Marquart hatte in einem Kommentar Anti-Download-Kampagnen als falschen Weg kritisiert (zum Kommentar), woraufhin sowohl der Manager von Laas Unltd. als auch der Rapper Schwartz von Hirntot ihre jeweiligen Sichtweise öffentlich darlegten (rap.de berichtete).