Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt… Am vergangenen Freitag standen plötzlich drei junge Männer in unserer Redaktion. Sie stellten sich als Qult aus Freiburg im Breisgau vor und erklärten, sie seien derzeit auf Tour durch Deutschland – mit ihrem Wohnmobil.
QodeX,
FoQus und
WhizZCo haben keinen Bock, auf ihrem Hintern zu sitzen und darauf zu warten, dass der Himmel sich auftut und es Fame und Geld regnen lässt. Sie packen das Schicksal lieber bei den Hörnern, haben zwar kein konkretes Ziel, aber fahren einfach los. Sie fahren von Stadt zu Stadt, bauen ihre Anlage auf und rappen einfach los.
Rap auf der Straße nennen sie diese altbewährte, aber in letzter Zeit etwas in Vergessenheit geratenen Taktik.
Am 30. August ging die Tour los, noch bis 2. Oktober werden Qult ihren Sound in diversen Fußgängerzonen und auf öffentlichen Plätzen unters Volk bringen. Mitunter geraten sie dabei auch mit der Staatsmacht in Konflikt. In der württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart drehte ihnen die Polizei den Sound ab (nachdem sie ihnen immerhin kulanterweise einen letzten Song zugestanden hatte), In der Schweiz mussten sie dagegen mit ihrem gesamten Equipment mit auf die Polizeiwache marschieren.
Abschrecken oder gar aufhalten lassen sie sich davon nicht. Gut so, finden wir, denn im Gegensatz zu vielen deutschen Rappern, die sich immer nur darüber beschweren, dass ihnen keiner eine Chance geben wolle, gehen die Jungs von
Qult einfach da raus und kümmern sich selbst darum, ihre Musik an die Leute zu bringen, verkaufen ihr Album "Status" einfach aus dem sprichwörtlichen Kofferraum. Das ist genau der Spirit, der HipHop einst groß gemacht hat und dessen Abwesenheit heute gerne wortreich beklagt wird.
Wer das ähnlich sieht und/oder sich die Jungs mal ankucken möchte, hält entweder einfach Augen und Ohren offen oder geht auf die Homepage der Jungs, wo in einem Reiseblog in Text und Bild über die Stationen berichtet wird. Momentan befindet sich die Reisegesellschaft in der schönen Sachsenmetropole Leipzig.