Einen Freitagabend kann man auf sehr unterschiedliche Art und Weise verbringen. Unser Chefredakteur zum Beispiel hat den vergangenen damit zugebracht, sich das kommende Album "Monty" von Ahzumjot anzuhören – und war tatsächlich ein bisschen beeindruckt.
Gegen 18 Uhr ist normalerweise der Zeitpunkt, zu dem das rap.de-Büro abgeschlossen und dem Wochenende überlassen wird. An besagtem Freitag aber betritt ungefähr um diese Zeit ein schlacksiger junger Hamburger die Redaktionshallen, der tatsächlich, wie von mehreren Seiten kolportiert, eine gewisse optische Ähnlichkeit mit Kid Cudi aufweist. Angetan ist der junge Mann in einem klassischen V-Neck-Shirt und einem Paar Skinny Jeans. Viel interessanter aber ist das, was er im Gepäck hatte: Sein neues, noch unveröffentlichtes Album "Monty".
Flugs wird das iPhone an die kleinen Computerboxen angeschlossen – und es beginnt eine musikalische Reise. Die Musik auf dem Album ist sehr vielschichtig und melodiös, dabei von einer leichten, bittersüßen Melancholie durchzogen, die so gut zum draußen vor dem Fenster leuchtenden Berliner Spätsommerabend passt. Es ist Musik für die Stadtkids, die was am liebsten machen? "Nichts!" ("STDTKDS"). Die nach dem Motto leben "Am 1. gibt's Geld, am 2. ist es weg" ("Du wolltest nur Bonny & Clyde"). Die bei allen berechtigten oder unberechtigten Selbstzweifeln an ein selbstbestimmtes Leben glauben, daran glauben, ihren Traum zu verwirklichen.
Was dieser Traum in Ahzumjots Fall ist, dürfte klar sein: Musik machen und davon leben können. Bisher schlägt er sich noch mit Gelegenheitsjobs bei italienischen Fastfoodketten oder gelegentlichen Model-Aufträgen durch. Nach der Listening Session erzählte er in einem zweistündigen Gespräch allerlei interessantes aus seinem Leben, das ihr bald in unserem großen Ahzumjot-Interview lesen könnt.
Gegen 1 Uhr nachts schließt unser Chefredakteur schließlich die Redaktionspforten hinter sich ab, schwingt sich aufs Rad und hat das deutliche Gefühl, das Wochenende sehr gut und sinnvoll eingeläutet zu haben. "Monty" wird, wenn uns nicht alles täuscht, ein wichtiger Baustein der Zukunft des deutschen Rap.
Bislang gibt es zwei Hörproben aus dem Album, das diesen Herbst erscheinen soll:
Du wolltest nur Bonnie & Clyde (Preview) by Ahzumjot
STDTKDS (Preview) by Ahzumjot