Psalm One – Woman@Work Vol.3

Psalm One ist die erste Rapperin auf dem renommierten US – Hip Hop Label Rhymesayers, das unter anderem Größen wie MF Doom und Brother Ali beheimatet. So beginnt der Pressetext zu Woman@Work Vol.3 dem dritten Teil  ihrer Triologie, die es nun auf ihrer Website gratis zum Download gibt.

Nun ist das ja immer so eine Sache mit Rap und dem weiblichen Geschlecht, da ein Großteil der Damen ja immer noch gerne von vornherein belächelt wird und nur wenige (in Relation zu den männlichen Mitstreitern) die Früchte des Fames ernten. Die Frage die sich mir nun stellt, ist: durch was hebt sich die aus Chicago/Illinois stammende Lady von ihren weiblichen und männlichen Konkurrenten ab?

Auf Anhieb fiel mir darauf nur die Kürze der Tracklist ein. Das zehn-Track-schwache Werk kommt mit sehr schlichten Beats daher, wobei besonders der Eingangssong "Better than my last" durch seine primitive Produktion hervorsticht. Ein simpler, nach veralteter Fruityloops-Version klingender Synthesizer wird hier auf widerliche Art und Weise mit einer laschen Clap verbunden, bevor Ms. One mit ebenso schlichtem Flow daher kommt, um uns zu erklären, dass mit diesem Release der Haterzuwachs wieder ansteigen wird. Soweit also nichts Neues.

Das Highlight hingegen ist die einigermaßen durchdachte Produktion "Stuff", auf der die Dame sehr entspannt und laid back verkündet, was sie alles so erreichen will, ehe sich die Lady dann doch wieder in Phrasendrescherei verliert und betont, dass sie nicht mit einem kleinen Stück vom Kuchen zufrieden ist, sondern nach dem ganzen lechzt: "I want more than a little bit“.

Auch die erstmals ausgepackten Flowvariationen auf "Baking Soda würden ja beinahe wie ein Hoffnungsschimmer anmuten, wenn die musikalische Untermalung nicht wieder so unausproduziert daher kommen würde, was man leider Gottes auch über die Gesamterscheinung dieses "Kunstwerkes" sagen muss. So scheint es fast wie eine Drohung, wenn "Lady Numero Uno" auf "Quickfire Challenge" erklärt, dass es unmöglich wäre, sie auszuschalten, selbst dann noch, wenn es längst vorbei wäre: "even if it’s over you can’t turn me off“.

Da mir aber nach mehrmaligem Durchhören sehr wohl nach Ausschalten zu Mute war, ließ ich diese Drohung ebenso wie die CD im luftleeren Raum verpuffen, um für einen kurzen Moment dem wohligen Klang der verdienten Stille zu lauschen.

Nichtsdestotrotz wünsche ich Psalm One viel Glück mit ihrer derzeit laufenden Europa-Tournee, in deren Rahmen sie auch für zwei Gigs nach Deutschland kommt. Das Glück kann sie auf jeden Fall gut gebrauchen.