50 Cent – Blood On The Sand

Jeder kennt ihn, viele lieben ihn, aber auch viele hassen ihn. Die Rede ist von einem der erfolgreichsten Rapper der Welt: 50 Cent. Der G-Unit Frontmann lieferte zuletzt nicht nur sein Erfolgsalbum "Before I Self Destruct" ab, sondern bringt auch sein nunmehr zweites Videospiel auf den Markt. Nachdem sein erstes Spiel "Bulletproof" hierzulande von der BpjM indiziert wurde, hat das aktuelle Game (erhältlich für die PS3 und XBox 360) erst gar keine USK Freigabe erhalten und ist bei uns im Lande nicht zu bekommen. Ob nun die mir vorliegende PS3 Version das hält, was man sich von dem Spiel im Vorfeld erhofft hat, wird sich zeigen.
 
Die Storyline gestaltet sich zugegebenermaßen etwas Stumpfsinnig bzw. Hirnrissig. Nach einem Fiddy & G-Unit Konzert im nahen Osten, teilt der Veranstalter Herrn Curtis "Fiddy" Jackson mit, das er die vereinbarte Gage nicht zahlen kann, weil ein Ortsansässiger Gangsterboss ihn diese geklaut hat. Weil Curtis natürlich ein harter Typ ist und seine Jungs Tony Yayo, Lloyd Banks und DJ Who Kid dabei hat, kann dieser den Veranstalter mit einer Knarre gehörig einschüchtern. Der Konzertveranstalter hat nun die Hose voll und bietet nun der G-Unit als Gage einen mit dicken Diamanten besetzten menschlichen Schädel an.

Weil natürlich jeder Rapper auf dicke Klunker steht, nimmt er den Schädel als Zahlung  entgegen. Man kann jetzt denken alles Friede, Freude, Eierkuchen, doch Nein, selbstverständlich wird Fiddy vom bereits erwähnten Gangsterboss hinterrücks überfallen und des Schädels beraubt. Würde die Story von "Blood On The Sand" Teil eines Spielfilm sein, würde dieser mit großer Wahrscheinlichkeit wohl die goldene Himbeere (Anti-Oscar) erhalten. So leid es mir tut es sagen zu müssen, aber die Hintergrundgeschichte von "Blood On The Sand“ ist Müll“.

 
 
Wenn man sich von dieser anfänglichen "Einleitung" erholt hat, bekommt man doch ein anschauliches Action Game geboten. Man muss in insgesamt 10 Missionen versuchen mit Hilfe eines großen Waffenarsenals seine Kohle und den Diamanten-Schädel zurückholen und das mit reiner Waffengewalt. Die Entwickler von "Blood On The Sand" haben sich offensichtlich einiges von anderen Genre-Vertretern abgeschaut. Ähnlich wie in Gears of War kann man sich hinter so gut wie jedem Objekt in Deckung schwingen und von dort aus Gegner erledigen. Dies funktioniert erfreulicherweise sehr gut.
 
 
Das Punkte bzw. Bewertungssystem wurde sehr offensichtlich von dem hierzulande auch indizierten Spiel "The Club" von Sega abgeschaut. So tauchen im Laufe des sehr linearen Spielgeschehens, wie bei "The Club",  Totenkopf-Schilder auf, die man mit einem gezielten Schuss zerstört und somit seinen Punktestand anschwellen lassen kann. Auch kann man so genannte Kombo-Kills erzielen indem man seine Gegner innerhalb einer Zeitspanne mit speziellen Schuß-Kombos niederstreckt. Das Punktesystem wird bei Oldschool-Zockern wohl die Highscore Lust wecken, jedoch wenn man einen Anspruchsvolleren Shooter spielen will, ist mit "50 CentBlood On The Sand" nicht gut beraten. Es ergibt sich bei hierbei die Frage ob Mr. Jackson ein Fan des besagten Sega Titels ist und ein ähnliches Spiel haben wollte, oder die Entwickler eher einfallslos waren was das kreieren eines Spielsystems anbelangte. Dies wird wohl eher eine unbeantwortete Frage bleiben.
Abgesehen von dem sehr linearen Spielablauf, wird auf ein wechselndes Spielgeschehen bis auf kleinere Ausnahmen weites gehend verzichtet. So wird sich der Zocker auf das "säubern" verschiedenster Arealen beschränken müssen. Wechselnde Spielaufbaue sucht man so gut wie vergeblich.

Über das Playstation-Network lässt sich Fiddys G-Unit Partner auch von einer menschlichen Person steuern, während man leider nicht die Möglichkeit hat, mit einem Kumpel zu zweit über Splitscreen zu zocken. Es bleibt also nur der 1 Player Arcade Modus. Dies ist besonders ärgerlich, weil der Titel sonst nicht wirklich viel zu bieten hat. Klar, sieht das Game grafisch gut aus und man kann selbst kleinste Sandstaub Partikel durch die Luft fliegen sehen, aber ist in meinen Augen Grafik alleine kein Kaufanreiz eines Videospiels. Überzeugen kann dann aber noch der Soundtrack des Spiels. Neben bekannten 50 Cent und G-Unit Titeln aus vergangenen Alben, sind auch noch 18 Exklusive Tracks für das Game produziert und in das Spiel integriert worden.

 
Mein Fazit zu "50 Cent Blood On The Sand“ ist, dass es für mich nicht mehr als ein Game zwischendurch ist und bleibt. Da gibt es zur Zeit einige andere Spiele die einen Kauf eher wert sind.