Wie ein roter Faden ziehen sich tiefe, sehr tanzbare Dancehalltunes durch das Album “Heiß&Laut“ und präsentieren damit einen reichlich selbstbewussten, gereiften Nosliw. Nach eigenen Angaben bricht mit diesem Werk seine Dancehall Ära an, was an Titeln wie “PrammPramm“, “Action“, “Wassgedaab?!“ und “Eyjau“ eindeutig zu sehen ist. Es scheint, Nosliw hat sich von den teilweise erzwungen consious wirkenden Lyrics getrennt und zeigt nun energetische, aber dennoch nicht inhaltlose Partymusik, die zum Feiern animiert, wie es sonst nur wenige deutsche Reggaeartists schaffen.
Auch an Jungle und Hip Hop traut sich der Sänger mit “Ihrlönntmirgarnichts“ und “AngstistderenBusiness“ heran und beweist damit sein Talent, sich auch in andere Musikrichtungen zu behaupten. Auch zwei Features sind auf der Platte zu finden, wobei “Blockparty“ mit Ronny Trettmann einen nette Idee ist, sich auf Dauer allerdings etwas enervierend gestaltet.
Als absoluten Überraschungs-Track möchte ich “Hörnichauf“ nennen, der mit gutem Beat und treibendem Bass eine sehr ansprechenden Variante des sonst so ausgelutschten Themas :“Geile Frau im Club“ den Leckerbissen des Albums darstellt.
“Du gehst runter, du gehst runter
du kommst hoch
mach es schneller, mach es schneller
take it slow, take it slow
wine ya body wine ya body…”
Insgesamt eine runde, professionell produzierte Arbeit mit einem sauberen Sound, die vor aber vor allem aufgrund ihrer Ironie und Witzes überzeugt. Man kann sagen, dass Nosliw sich mit dieser Platte ohne Probleme in Sachen Sound, Professionalität, Gesang und Kreativität an den ganz Großen dieser Szene messen kann. Ich kann an dem Album als Komplettpaket eigentlich nichts Schlechtes aussetzen, dennoch möchte der absolute Funke nicht so recht überspringen – vielleicht aufgrund der fehlenden Abwechslung.
Wer sich allerdings für deutschsprachigen Reggae begeistern kann, dem wird es eine wahre Freude sein, sich Nosliws neues Album und die gleichnamige Singleauskopplung zu Gemüte zu führen.