Ganze 18 Tracks erwarten einen auf der sehr reduziert verpackten CD und schon nach einmaligem oberflächlichem Anhören kristallisiert sich heraus, was sich durch das gesamte Album zieht: psychopathisch klingende Raps über musikalisch durchaus alternative wie ansprechende Beats, die eine absolut kranke Atmosphäre schaffen, welche zusätzlich mit debilen Skits angereichert wird. Mehr muss man eigentlich nicht sagen, natürlich tue ich es trotzdem. Das erste richtige Lied heißt "Agnes Zoo“ und beginnt mit den Worten "Manche sagen, ich sei so der Typ, der nachts in Shorts mit einer Machete durch die Straße rennt“. GENAU DAS schießt auch mir durch den Kopf beim Hören dieses Songs und ich fühle mich sofort angesprochen und verstanden. Der Beat klingt genau so, als würde ein kleines Kind wiederholt über ein Feuerwehrauto fallen, das mit irgendeiner quietschenden Hupe ausgestattet ist. (Ich versuche übrigens euren Wünschen zu entsprechen und detailreicher zu beschreiben, wie sich das denn alles so anhört. Ich hoffe, das ist anschaulich genug.) Über ebendiesen Klangteppich rappt der Akteur auf jeden Fall technisch höchst ansprechend, allerdings muss man auch sagen, dass er geradezu gruselig exakt wie Mach One klingt.
Natürlich passiert auf dem Album nicht wahnsinnig viel Unterschiedliches, muss in dem Fall aber auch nicht sein. Beim Hörer kommen wahnsinnig vielfältige und paranoide Bilder an. Eine Art Video mit hektischen Schnitten, flüsternden Stimmen und durch einen dunklen Wald rennende Menschen. Ein bisschen "Blair Witch Project“ meets "Prinzessin Mononoke“ plus "Das Meisterstück Vol.1 – Guter Rap gedeiht im Dreck“. Richtig Angst einflößend wird das Ganze bei "Autisti“ und wenn man sich dazu dann auch noch folgende Bilder von der MySpace-Seite des Künstlers/der Künstler (?) anguckt, möchte man sich dabei definitiv nicht alleine in einem dunklen Raum befinden.
Insgesamt ein durch und durch erfrischendes Werk für all Jene, die auch gerne einmal über den Tellerrand blicken, trotz der Gefahr, dabei das Gleichgewicht zu verlieren und vom Rap-Geschirr zu fallen.