Yo yo yo, Freaks, Fratzen, Penner und Hänger – das ist Atzenmusik. Atzenmusik im ganz neuen Look. Weg von Streettickercredibilitygepose und Nuttenrap hin zum ballermannkompatiblen Atzenpartysound.
Wir reden hier von einem Sampler, der jedoch eine sampleruntypisch klar festgelegte und kompromisslose Schiene fährt. Die Kombination aus Technosounds, 808-Drums, Analogsynthesizern und trashigst eingesetzten Voice Vocoders macht den unverwechselbaren Gesamtsound aus.
Die Hits sind ganz offensichtlich Track drei bis fünf namens "Ein ganz normaler Atze", "Florida Lady" (feat. Alexander Marcus) und "Das geht ab". Zu letzteren Beiden wurden Videos gedreht, die man sich auf Youtube.com angucken kann. Mir gefällt auch sehr gut das Lied "Welt aus Plastik", wo Arzt ungewohnt metaphorisch die neuen Werte unter den vermeintlich "schönen" Menschen anprangert. Sprachexperimente wie "Alles Titte, alles Tutti" und "Digitaler Popkonsum, Terminatorformation" prägen den Stil. Auch der Song "Ene Mene Miste" hat seinen Charme mit einem statisch gerappten Smokypart. Manny Marc glänzt auf "Spaß und Action" durch die altbewährten Phrasen wie "diiicke Eier, geiiile Feier".
Insgesamt kann ich jedem raten, einmal in das Kontorrelease reinzuhören, denn irgendwo kriegt man auf Atzenmusik Vol. 1 einen gelungen Versuch von Deutschrapavantgarde geboten und muss trotzdem nicht viel nachdenken – was will man mehr?
Mit von der Party sind übrigens Evil Hectorr, die "Techno Crew", Manny Marc, die Bong Bande, Bassmutanten, Alexander Marcus (!), Spade, Kraftbass, Smoky, Major, Sady K und nicht zuletzt der Party König Frauenarzt.
