Dass im Krieg kämpfende Soldaten sich mit bewusstseinserweiternden Stoffen zudröhnen, ist nichts Neues. Schon im Vietnam-Krieg beispielsweise, sollen die Soldaten Drogen genommen haben um sich hoch zu pushen. Bei Haze ist das gang und gebe. Hier wird die Droge namens Nektar den Soldaten quasi von Beginn an „verschrieben“, um diese hörig zu machen und Ihnen ungeahnte Fähigkeiten zu verleihen, jedoch sind Nebenwirkung inklusive.
Wir schreiben das Jahr 2048. Eine düstere Zukunft voller Krieg und paramilitärischen Organisationen beherrscht die Welt. Es gibt fast nur noch Privat-Armeen und Söldner-Gruppen, die für Geld und nicht aus moralischen Gründen in die Schlacht ziehen. Eine dieser Gruppen nennt sich MANTEL und ist in Kämpfe rund um die Welt mit dabei. Die Soldaten von „Mantel Global Industries“ bekommen den Nektar in großen Mengen zur Verfügung gestellt, damit sind sie ganz besonders leicht zu manipulieren.
Die erste Mission die der Spieler namens Shane Carpenter auszuführen hat, führt ihn uns seinen Zug direkt nach Südamerika in den Dschungel. Ohne genau die Hintergründe des Konflikts zu kennen, machen sich Shane und seine schwer bewaffnete und gepanzerte Crew auf, um eine Rebellentruppe, die sich „The Promised Hand“ nennt, zur Strecke zu bringen. Voll gepumpt mit Nektar machen sich Shane und die Jungs auf den Weg durch den Dschungel. Sie können es kaum erwarten, dass ihnen endlich ein vermeintlicher Feind vor die Flinte läuft. Schnell wird klar, dass der Nektar schuld daran ist. Die Droge der Zukunft vernebelt bei den Söldnern die Sicht. Natürlich hat Nektar auch Vorteile, es verleiht übermenschliche Schlagkraft, sorgt für einen ausgeprägten Gefahreninstikt und eine visuelle Markierung der Feinde, jedoch kann eine Überdosis schnell dazu führen, völlig die Kontrolle zu verlieren Geistige Verwirrung und ein lockerer Finger am Abzug sind die Folge. Es kann durchaus passieren, dass man im Eifer des Gefechts und unter Drogeneinfluss auch mal ein paar Kameraden abknallt.
Haze ist ohne Frage ein linearer Shooter, es wird gar nicht versucht dem Spieler etwas anderes vorzugaukeln. Vom Aufbau ist es genau wie bei anderen Spielen des Genres. Klassisches Shoote-Geballer, ein akzeptables Waffenarsenal und eine typische Ego-Perspektive gehören nun mal dazu. Etwas komplexer gestaltet sich hier die Steuerung. Es kommt sogar vor, dass das PS3 Controllpad doppelt belegt ist, sodass man sich daran erst gewöhnen muss. Hat man sich daran erst gewöhnt, kommt man damit aber ganz gut zurecht. Behilflich ist da auf jeden Fall die erste Mission, denn hier wird man durch ein „Steuerungs-Tutorial“ geführt.
Der Anfang des Spiels ist nicht wirklich spannend, das ist richtig, jedoch kann man soviel verraten, dass sich nach einigen Missionen das Geschehen um Shane Charpenter im Laufe des Spiels um 180 Grad dreht…
Das wohl größte Problem bei Haze ist die Grafik. Schon im ersten Level des Spiels, schreckt man vor gewissen Texturen schlichtweg zurück. Die Verarbeitung der Grafik ist schlichtweg etwas schleierhaft. So gibt es teilweise detaillierte und schön ausgearbeitete Szenen zum einen und zum anderen grauenhafte Texturen, die scheinbar aus veralteten Spiele-Generationen entsprungen sind. Hier haben die Entwickler eindeutig geschlampt. Der Sound des Spiels geht durchaus in Ordnung, jedoch kann auch dieser dem Spielgeschehen leider keine weltbewegenden Spannungselemente hinzufügen.
Haze hält definitiv nicht das, was man sich erhofft hat. Wenn man einen gut aussehenden Shooter auf der PS3 spielen will, sollte man die hart verdienten Euros wohl eher in einen anderen Titel investieren. Sollte UBI Soft je einen Nachfolger planen, sollten sie auf jeden fall die Mängel beheben.