Roots Manuva, ein Künstler dem ich großen Respekt für seine Leistung zolle. Neulich als ich ein Interview mit ihm geführt habe, hatte ich mir zuvor sein neuestes Werk angehört. Es trägt den Titel "Slime & Rime“, jedoch bin ich darüber geteilter Meinung. Angefangen mit "Again & Again“, welches übrigens sein persönlicher Favourite auf dem Album ist, vom Rhythmus her für meinen Geschmack jedoch etwas monoton klingt. Der Track beinhaltet die Message „Bringt den Soul zurück“, da seiner Meinung zu wenig Innovation in der Musikbranche herrscht. In "C.R.U.F.F“ verwendet er hingegen echt originelle Sounds, die man so nicht alle Tage zu hören und somit ein kleines Meisterwerk zu Ohren bekommt. Eines der weniger starken Stücke ist "Do Nah Bodda Mi“, weil es einfach zu Ragga-lastig klingt. Speziell der Chorus treibt einem schnell zum Skippen, was vielleicht aber auch einfach Geschmackssache ist. "Let The Spirit“ dagegen ist einzigartig. Es braucht zwar seine Zeit bis es in Fahrt kommt, aber das Warten lohnt sich und der Beat zwingt einen förmlich dazu in die Hände zu klatschen. Beide Daumen hoch.
Auch "A Man’s Talk“ ist auf jeden Fall kein Skipper. Im Gegenteil, durch den klassischen Klavier-Sound merkt man gleich, dass sich Rodney Smiths in keine Schublade stecken lässt. Durch die gewagten New School-Sounds, klingt der Song verglichen mit den vorherigen Tracks wieder nach etwas ganz Neuem, auch der Flow ist sehr gut angepasst. Hundertprozentiger Kopfnicker und kein Kopfficker. Der Track "Buff Nuff“ hingegen holt einen wieder sehr schnell auf den Boden zurück, denn auch wenn dies die erste Single ist und der Track in Verbindung mit dem Video recht amüsant gemacht wurde, kann man es sich nicht all zu oft anhören. Die Drum’n’Bass-Fans unter euch werden an diesem Punkt aber vielleicht anderer Meinung sein. Der folgende Track klingt nach einer relaxten Verschnaufpause: "The Show Must Go On“ heißt das gute Stück und sorgt auf jeden Fall für einen Ohrwurm. Etwas gewöhnungsbedürftig ist "I’m A New Man“ und mit dem typischen Londoner Drum’n’Bass Flavour sicherlich kein Chilltrack. Trotzdem nicht schlecht. Der vorletzte Track auf seinem Album namens "Well Alright“ ist durch diese Höhen und Tiefen im Beat wie auch in seiner Stimme ein typischer Roots Manuva Song. Es lässt sich auf jeden Fall gut dazu abgehen. "The Struggle“ ist ein locker, lässiges und gemütliches Lied was einen zum Ende der Platte dann wieder runterkommen lässt.
Schlussendlich eine gute CD, die sich allerdings aufgrund einiger offensichtlicher Lückenfüller nicht komplett durchhören lässt. Was einem auf dieser Platte bewusst wird ist, dass Roots nach wie vor ein innovativer Künstler ist und er in den letzten zwei Jahren hart daran gearbeitet hat, mal wieder ein Werk zu erschaffen, welches sich von jeglichen Sounds und Künstlern abhebt. Mit Sicherheit ist damit auch ein Stück seines alten Stils verloren gegangen, dafür sind aber auch eine Menge neuer Sounds hinzugekommen.