The Witcher
In The Witcher geht es um den mächtigen Hexer Gerald von Riva, der nach einer Ohnmacht, die in einem gut gemachten Intro erklärt wird, wieder zu sich kommt und seitdem an einer Amnesie leidet. Nach dem Erwachen geht die Geschichte auch schon los und wir erfahren in kurzen Szenen wie die Steuerung und die Kämpfe zu handhaben sind. Schon 5 Minuten später ist man dem Spiel verfallen und merkt gar nicht so recht, dass man gerade das Tutorial spielt und den Prolog des Spiels hautnah miterleben darf. Die Steuerung erlaubt es dem Spieler unter 2 Möglichkeiten zu wählen, einem auf die Maus optimierten Modus und den Maus+Tastatur Modus, der den meiste PC Spielern wegen der weit verbreiteten „wasd“ Anordnung angeraten sei. Die Tastenbelegung kann natürlich in den Optionen geändert werden, genau wie die Grafik und Sound Einstellungen die keine Wünsche offen lassen.
Das Spiel kommt mit einer isometrischen Ansicht daher und erlaubt es, über die Schulter verfolgend oder dicht hinter dem Spieler die prachtvoll umgesetzte Spielwelt zu erforschen. Seien es Wälder, Dörfer oder die teilweise recht maroden Räume einer Festung. Der Tag-Nachtwechsel und die fantastischen Lichtspiele des Spiels erzeugen verblüffende Effekte und großartig dargestellte Schattenspiele mit traumhaften Spielszenen.
In den Kämpfen geht es richtig zur Sache, da das Spiel über eine sehr intuitive Kampsteuerung verfügt. Wenn man grad im Kampf steckt, hat man die Möglichkeit Combos aufzubauen und den leicht tänzerisch anmutenden Kampfstil unseres Spielers mit mörderischen Attacken und finishing moves zu beenden. Zudem ist es nötig im Kampf den Stil zu ändern, da z.B. einige Gegner sonst zu flink sind und sich nicht bzw. nur sehr schwer treffen lassen. In Massenschlachten gibt es zudem die Möglichkeit einen Stil zu wählen der ganze Gruppen angreift und so ein blutiges Gemetzel unter den Widersachern auszulösen.
Eine Tatsache, die schon zu Beginn des Spiels erahnen lässt warum dieses Spiel nur etwas für Erwachsene ist. Ob es die schon recht derb dargestellten Kämpfe sind, die Zwischenszenen in denen es teilweise sehr freizügig zur Sache geht oder die Ausdrucksweise der NPCs. In einer durch Zensur beherrschten Welt der PC-Spiele leider ein Seltenheitsfall: endlich mal wieder ein Spiel, welches auch als erwachsener Mensch im vollen Umfang zu spielen lohnenswert ist.
Da es möglich ist das Spiel in mehreren Varianten durzuspielen erhöht sich dadurch der Spielwert um einiges. Durch das pfiffige System der Spielwelt und der Möglichkeit das Spiel in viele Richtungen zu lenken, ist es immer wieder spannend zu erleben, wie sich bestimmte Situationen anders zu meistern lassen. Die KI der Gegner und NPCs ist eine weitere Art das Spielerlebnis zu beeinflussen. So reagieren die Bewohner der Spielwelt auf die Aktionen des Spielers und der Spieler kann sich zudem einen Ruf bei unterschiedlichen Fraktionen verschaffen – sowohl einen guten als auch einen schlechten. Alle NPCs folgen Tagesabläufen, gehen tagsüber Arbeiten oder hängen abends in den Tavernen herum. Unabhängig vom Spieler entsteht sogar ein soziales Geflächt der NPCs das manchmal von Nutzen sein kann.
Fazit: The Witcher aus dem Hause CD Projekt hatte leider schon beim Release mit schweren Fehlern und technischen Problemen zu kämpfen, die sich in Programmabstürzen, Grafikfehlern, Steuerungsproblemen und vielen mehr äußerten. Aber das Team von CD Projekt hat sich sofort an die Arbeit gemacht und schon sehr kurz nach dem Erscheinen des Spiels einen Patch nachgereicht, der alle Fehler behebt und das Spiel somit ohne Probleme spielbar macht. The Witcher ist ein tiefgehendes RPG das viele Spielstunden und einen recht hohen Wiederspielwert hat, und mit bestechender Grafik einer guten und „unzensierten“ Übersetzung sowie einer guten Sounduntermalung bei uns erschienen ist. Liebhaber des RPG-Genres sollten sich dieses Spiel nicht entgehen lassen.