80’s Flashback! Es beginnt mit Blechen und endet mit Schellen und Brettern. Auf vierzehn Tracks flasht die Creme De La Creme des deutschen HipHop’s, wie gewohnt gekonnt, über synthetische Klänge.
Nach den einleitenden Worten Wilhelm Wiebens (Mr. Tagesschau): „Petone Alter, Fahr ab den scheiß!“ dringen bekannte Sounds aus dem Abspielgerät. Klassische Stücke wie „Shout“ (Tears for Fears), „Take On Me“ (AHA), „I Need Love“ (LL CoolJ), „Eisbär“ (Grauzone), „Fade to Grey” (Visage) oder „DinDaDa” (George Kranz) kündigen sich an. Als ob man sich diese Lieder nicht schon sattgehört hätte, doch überraschenderweise klingt der Sound anders, komplexer, besser und kann daher als wirkliche geniale Neuerfindungen gelten. Das musikalische Großhirn der Erfindung, Produzent Petone, schafft etwas eigenständiges und solides, das keineswegs geklaut oder billig kopiert wirkt.
Das Sahnehäubchen auf den Neo-Retro-Erzeugnissen, bilden bedeutende deutsche Künstler wie Samy Deluxe, Jan Delay, Das Bo, Sido, Nico Suave, Dendemann und Harris. Dabei orientieren sich die Rapper bei den Hooks textlich nahe an den Originalen und unterstützen somit den Flashback, als wären die 80’s heute. So wird aus „I Need Love“ „Ich brauch Schlaf“, „Din DaDa“ „Bin Da Da“ oder aus „Shout“ „Sturm und Drang“.
Ungewöhnlich aber doch höchst unterhaltsam sind Features wie HP Baxxter, in Verbindung mit Scooter der Innbegriff deutscher elektronischer Tanzmusik, und Henning Wehland oder Rocko Schamoni. Genau das ist auch das Konzept des Albums: Unterhaltung! Umso trauriger und unpassender ist es daher, dass dieses Vorhaben durch reine Battletracks z.B. durch Samy Deluxe, Afrob oder Snaga & Pillath etwas verunglimpft wird.
Dennoch ist das Werk lobenswert. Die Musik zieht in Richtung Tanzfläche und lässt selbst die eingerostetsten Tanzbären die 80’er in einem galaktischen Flashback erleben. Die Idee ist originell und gut umgesetzt worden, denn es entsteht ein moderne und weitgehend authentische Retrowelle mit Evergreen-Potential.