Big Bud (Sha-Karl, Plaetter PI, Michael Mic) – Untergrund Chartshow

Untergrund Chartshow‚ heisst das neueste Werk des Berliner Labels Big Bud und dessen Rappern Michael Mic, Plaetter Pi und Sha-Karl. Protzige Titel in Verbindung mit prolligem Inhalt und klassischem Themen wie Battle, Sex und Geld sind bei Big Bud schon länger Konzept und das geht auch hier auf. Michael Mic liefert einen Großteil der, wie gewohnt, ziemlich pompösen Beats. Auch die Gäste sind auf Big Bud Produktionen altbekannt oder zumindest wenig überraschend: She-Raw und Vokalmatador, Vork, Blood Spencore, Nate Gott und Euro8000 (KIZ). Durchgehend wird auch auf ältere Releases angespielt, ein aufmerksamer Hörer wird immer wieder Parallelen finden. ‚Untergrund Chartshow‚ ist natürlich trotzdem gefüllt mit neuen bitterbösen Punchlines, kreativen Vergleichen und witzigen Wortspielen.

Das ‚Intro‚ als Intro zu bezeichnen ist definitiv ein Understatement. In exakt 4:00 Minuten wird schonmal gespittet was das Zeug hält. Nahtlos geht es weiter zu ‚F.N.M.D.D.‘ und einer ziemlich eingängigen "Keiner fickt mit uns, yeah" Hook. ‚Respekt oder Geld‚ wird von Vokalmatador dominiert, während auf ‚Pump weiter‚ vor allem Sha-Karl glänzt. Es geht sauber aber belanglos weiter, bis man zum ersten echten Highlight ‚Ausm Weg‚ feat Vork kommt: laut aufdrehen und auch ‚Mach Party – Mein Paradies‚ mit She-Raw durchfeiern, auch wenn dieser Track im zweiten Teil etwas besinnlicher wird. Natürlich werden auch auf ‚Untergrund Chartshow wieder Vergangenheit und alte Freunde aufgearbeitet, denn die ‚Zeiten ändern sich‚. Nocheinmal ganz anders klingt dann ‚Megaflows‚ dessen sehr ohrwurmtauglicher Beat von SWED ist. Ein letztes Highlight ist ‚Gummipuppe‚ mit Euro8000.

"Ich brauche kein Abi, ich habe studiert wie man mit einem Part ganze Crews demoliert, ich bin so routiniert und so professionell, dass sich Profis wie Leon unter mich stellen"  ist nur ein Beispiel der kreativen Lines aus ‚Finito‚ mit Blood Spencore.

Die Jungs von Big Bud wissen, was sie tun. Auf den insgesamt 15 Tracks bleibt alles beim Alten, ein sauberes, rundes Album mit einigen Highlights, vielen guten Tracks und wenig Mittelmaß. Einziger Wehmutstropfen: Irgendwie wird das alles langsam auch etwas eintönig. Qualitativ ist Untergrund Chartshow zwar eine Weiterentwicklung, aber trotzdem nicht der ganz große Coup.