Prinz Pi wird im März 2008 sein selbsterklärtes epochales Meisterwerk "Thronfolger“ veröffentlichen. Auch wenn das erst ein Jahr nach der DVD "Das Prinz IP Prinz PI Vol. 1“ beziehungsweise zwei Jahre nach dem Doppelalbum "!Donnerwetter!“ ist, ist das für Pi´s Fans natürlich zu lange. Der Prinz ist aber kein grausamer Monarch, er will vieles, aber definitiv nicht unfair oder ungerecht gegenüber seinen Fans sein. Um die Wartezeit bis 2008 zu verkürzen hat sich das No Peanuts Team zusammengesetzt und eine Auswahl an Songs zusammengestellt, die noch nie oder noch nie richtig auf Platte veröffentlicht wurden, die dann mit zeitgemäßen Produktionen von The Royals und Biztram versehen wurden. Die Originale für einige der Songs auf "Zeitlos“ stammen von Prinz Pi´s Comeback Mixtape aus dem Jahr 2005 "Guess Who’s Back On The Streets“, es sind noch einige ältere Quellen und ein paar exklusive Songs vertreten. Die Gästeliste ist mit Kobra, Boba Fett und Jonarama bewusst klein gehalten.
Der Eröffnungssong "Wolken vor dem Mund“ ist einer der Songs die Pi zusammen mit den Royals exklusiv für dieses Album aufgenommen hat. Thema: Der momentane Stand der Rapszene in Deutschland und für Pi ist dieser leider nicht der beste. Bei „Alles Nur Geklaut“ wird es dann zum ersten mal persönlich, wenn Pi sich hart gegen alle Biter wehrt, die seinen Stil kopieren, oder andere Innovationen die von irgendjemandem ins Game eingebracht wurden. "Chartbreaker“ gehört für mich zumindest vom Instrumental her zu einem der schwächsten Tracks auf „Zeitlos“. Der am Westcoastrap orientierte Beat will nicht so recht zum übrigen Album passen. Schade um die ansonsten gelungene Kombination der Reinkünste von Pi und Kobra. Zwei absolute Highlights sind die Themensongs „16 Bit Vs PS3“ und „Ralle“. „16 Bit Vs PS3“ ist Pi´s Liebeslied an die Videospiele. Dabei bezieht er klar Stellung zu den aus heutiger Sicht „veralteten“ Spielen wie "Streetfighter“, "Mariokart“, "Bomberman“ und ähnlichen und lehnt dabei klar die heutigen Entwicklungen wie PS3 ab. Ungewöhnliches Konzept und deswegen für mich herausragend. "Ralle“ hingegen schlägt in eine ganz andere Richtung. Der Beat lässt ein von Latin-Einflüssen getragenes Partystück erwarten. Laut Booklet ist "Ralle" eine abwertende Bezeichnung, die einen Opferschema-Prototyp beschreibt und so wird dann auch das Lied dazu verwendet dem Hörer genau zu erklären, wer "Ralle" ist. Weitere Anspieltyps sind die "Homie Hymne 2007“, das zwar etwas kitschige aber definitiv gelungene “Mein Leben 2007“, auf dem Pi seine Geschichte mit Hip Hop erzählt und die Liebeserklärung an seine Stadt "Willkommen In Berlin 2007 feat Boba Fett“. Alle, die auf dem diesjährigen splash! waren, hatten schon die Ehre mit dem Prinzen zu seinem Song "Totentanz“ feiern zu dürfen. Uptempo-Track und Pi geht voll auf Party. Ungewohnt, aber funktioniert.
Ich muss hier bestimmt niemanden groß von Prinz Pi´s Talent überzeugen. Fans kaufen sich das Album auch ohne jemanden zu haben, der ihnen sagt, das es gut ist. Und Leute die mit Pi generell nichts anfangen können, haben diesen Text vielleicht gar nicht erst gelesen. Meiner Meinung nach ist es eines der interessantesten Rap Alben geworden, die ich bisher in diesem Jahr in Deutschland gehört habe. Das betrifft sowohl die abwechslungsreich gehaltene Produktion als auch die Themenwahl des Prinzen. Es geht von Battle-Raps, über Themensongs zu Liebesliedern, Representern und Verschwörungstheorien.
Auch wenn "Zeitlos" kein perfektes Album geworden ist, kann der Prinz auf jeden Fall seine alten Fans an sich binden und neugiriege Ersthörer für sich gewinnen.ch freu mich schon mal auf "Thronfolger"