Ich gehe davon aus, dass die meisten, bisher nur Wenig wenn überhaupt Etwas von Sola Plexus gehört haben. Deswegen, möchte ich das deutsch – englische Hip Hop Projekt aus dem duisburger Tengu Kollektiv erst kurz vorstellen, bevor ich mich dem Album zuwende.
So ganz unbeschrieben wie es scheint sind die beiden Musiker Zizerator, der Produzent der Gruppe, und Sulal Kool sein MC doch nicht. In Hamburg entstand im Jahr 2004 bei den Aufnahmen zur„Love Factory Compilation“ des Turtle Bay Country Club von Michael Arfmann, das erste Demo des Duos. Arfmann hatte vorher bereits mit Künstlern wie den Beginnern, Jan Delay oder Patrice gearbeitet. Das Album vereint Musikrichtungen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben müssten. Auf der einen Seite steht der deutsche Produzent Zizerator der im Rave, elektronischer Musik und im Drum´n´Bass verwurzelt ist. Ihm gegenüber sitzt der MC Sulal Kool, der tief im Hip Hop verwurzelt ist. Die Kombination aus diesen beiden Welten kann nur eine vielfältige, teils abenteuerliche Mischung aus beidem werden. Der größte gemeinsame Nenner sind auf jeden Fall die Breakbeats.
Im Intro von „Pan“, das mit schweren Bässen und düsteren elektronischen Flächen unterlegt ist lernt der Zuhörer relativ schnell, dass ihn auf den nächsten 16 Tracks keine leichte Party-Platte erwartet, was aber keine Kritik sein soll. Die auf Track zwei platzierte Single „Dub Mosh Fear“ erweckt sowohl von den in der Produktion verwendeten Sounds als auch von der Performance Sulal Kool´s den Eindruck, als hätte man es hier mit einer aktuellen Grime Produktion aus England zu tun. Der Song „Inner Africa“ ist eine der wenigen Ausnahmen des Albums, wo es tatsächlich etwas ruhiger und melodiöser zugeht. Aber nur scheinbar, im Chorus wird die Musik wieder aggressiver und Sulal Kool rappt „Let me get back into the womb, open the pussy, bitch! Make some room.” Durch diese Mischung entsteht für mich eines der Highlights der CD. Auf zwei der 16 Stücke gelingt es den beiden besonders gut ihre unterschiedlichen musikalischen Horizonte zu kombinieren. „Gonzo“ und „Nexalite MC“. Jede etwas aufgeschlossenere Elektroparty, die nicht direkt schreiend davon läuft sobald jemand zu rappen anfängt könnte an diesen beiden Tracks auf jeden Fall ihren Spaß haben. „Gonzo“ ist dabei eine kleine Spur härter, während „Nexalite MC“ noch Melodieelemente und vermehrt Breakbeats einbaut.
„Pan“ ist zwar durchaus kein schlechtes Album geworden, bietet aber auf der einen Seite zu wenige Höhepunkte zum Anderen wird es auf Dauer relativ anstrengend, den beiden lange zu zu hören. Für alle, die aber immer auf der Suche nach neuen Sounds sind, ist die Platte auf jeden Fall eine Hörprobe Wert.